Cover-Bild Der Rabe ist 8
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fuchs, Monika
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 30.01.2023
  • ISBN: 9783947066490
  • Empfohlenes Alter: bis 18 Jahre
Corinna Antelmann

Der Rabe ist 8

Ein kluges Köpfchen, vollgestopft mit Soll und Muss und einer Wut, die dort nicht sein darf. So sieht sich Maja, 16, intelligent, brav und angepasst. Nach außen hin. Ihr Mitschüler Klebe bezeichnet sie als Kakadu, weil sie nur auswendig Gelerntes von sich gibt. Er selbst gefällt sich in der Rolle des tiefgründigen Denkers.
Doch dann hört Klebe unfreiwillig, wie im Lehrerzimmer über ihn gelästert wird. Das verletzt ihn zutiefst, seine Arroganz schlägt um in Aggression. Und Wut.
In ihrer Wut finden sich Maja und Klebe und schmieden einen tödlichen Plan. Ihren Auftrag zu dieser Gewalttat leiten sie aus der Zahlensymbolik eines Orakelbuches ab. Und Klebe besorgt eine Waffe …

»Den richtigen Zeitpunkt abwarten,

nicht zu früh losschlagen.«
»Gut gemerkt«, meint er, »und jetzt?«

»Ist doch klar: Sie müssen geopfert
werden«, sage ich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2023

Chaos im Kopf

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Nach außen ist Maja die brave Musterschülerin auf die man sich immer verlassen kann und die nie aus der Reihe tanzt. Doch innerlich ist Maja voller Wut, die dort eigentlich nichts zu suchen hat. Auf den ...

Nach außen ist Maja die brave Musterschülerin auf die man sich immer verlassen kann und die nie aus der Reihe tanzt. Doch innerlich ist Maja voller Wut, die dort eigentlich nichts zu suchen hat. Auf den ersten Blick haben sie und Klebe nichts gemein. Er hält sich selbst für einen großen Denker und wirkt auf andere eher arrogant. Als er überhört, wie die Lehrer über ihn herziehen, schlägt diese Arroganz in Wut um. In dieser Wut finden Maja und Klebe zusammen und fangen an die Welt aus der Logik der Zahlen zu betrachten. Plötzlich entsteht aus ihren Überlegungen ein gewaltsamer Plan.

Die Idee der Geschichte fand ich direkt spannend und daher wollte ich das Buch unbedingt lesen, um herauszufinden wie die Autorin es umgesetzt hat. Durch die Erzählweise aus beiden Perspektiven, ist man direkt noch tiefer in die Geschichte eingetaucht. Der Schreibstil der Autorin ist irgendwie anders, aber gerade deswegen macht er so viel Spaß zu Lesen. Besonders gefallen hat mir die Tiefgründigkeit, mit der die Gefühle und Gedanken der beiden Jugendlichen beschrieben wurden. Vor allem das Chaos im Kopf, dass die meisten in dem Alter haben ist gut herausgekommen. Allerdings ging mir der Übergang von losen Ideen und Spinnereien bis hin zu dem tödlichen, konkreten Plan viel zu schnell. In der einen Minute war alles noch Fiktion und in der nächsten wurde es aufs reale Leben übertragen. Generell ging es mir ab diesem Punkt etwas zu überstürzt voran und ich hätte mir doch noch mehr Details gewünscht. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, denn das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und einen animiert sich mehr mit Jugendlichen auseinanderzusetzen.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Das Chaos der Adoleszenz

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Nicht umsonst gilt die Pubertät als diffzile Zeit, weil es im Gehirn der Heranwachsenden zu massiven Umstrukturierungen kommt.

Wenn dann bei den betreffenden Personen erschwerende Umstände hinzukommen, ...

Nicht umsonst gilt die Pubertät als diffzile Zeit, weil es im Gehirn der Heranwachsenden zu massiven Umstrukturierungen kommt.

Wenn dann bei den betreffenden Personen erschwerende Umstände hinzukommen, egal ob nun objektiv oder subjektiv, dann kann das unter Umständen verhängnisvolle Ereignisse zeitigen.

Maja, sechzehn, ist kein unbeschwerter Teenager. Sie ist intelligent, hübsch und angepasst. Und wird von einer starken Ambivalenz schier zerrissen. Denn innerlich kocht sie vor Wut und Hass. Sie findet aber kein passendes Ventil, um diese "gesund" abzulassen.

Klebe ist ein Mitschüler, in den sie sich verliebt und dieser ist ein eher intellektueller Typus. Zumindest sieht er sich selbst so.

Er wird akustisch Zeuge, wie Angehörige des Lehrkörpers über ihn nicht gerade schmeichelhaft reden.

So schäumt ihn ihm selbst etwas auf, das bis über den Siedepunkt getrieben wird. Dergestalt verstärken sich die destruktiven Impulse der beiden Verliebten wechselseitig. Sie fassen einen letalen Plan, inklusive Waffe ...

Die Zerrissenheit und die Gedankenwelten der Protagonisten werden exzellent geschildert. Abwechselnd erfahren wir von ihren innersten Überlegungen und was sie derart antreibt und auch quält.

Kann und wird das Buch ein gutes Ende haben? Selbst lesen. Das Buch wird zum Schluss hin ein wenig zu atemlos und ein wenig überstürzt, aber das mindert dennoch nicht die Impression, die ich vom Gesamtwerk hier habe.

Die Tiefe überzeugt jedenfalls sehr und jede und jeder Erwachsene, Lehrer ohnehin, sollten mehr auf Kinder und Jugendliche achten, ohne dass das natürlich aufdringlich wird. Und gegenseitiger, angemessener Respekt sollte selbstverständlich sein. Denn Negatives speist nur das Zerstörerische, wie man im Extremfall der Amokläufe sehen kann. Wehret den Anfängen. Keiner hat es verdient, psychisch vernichtet zu werden, sonst kann der Backlash verheerend sein. Ich will natürlich nicht Gewalt entschuldigen, aber man kann zumindest, je nach Einzelfall, die Motivation nachvollziehen.

Danke, Corinna Antelmann!

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Veröffentlicht am 09.04.2023

kurzweiliger Jugendroman

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Ein Buch ganz anderer Art:

Zwei Jugendliche, Maja (Biene) und Klebe (Rabe), die sich eigentlich nicht viel zu sagen haben, aber dann doch zusammenfinden...Maja, die Klassenbeste, die eigentlich vom ganzen ...

Ein Buch ganz anderer Art:

Zwei Jugendliche, Maja (Biene) und Klebe (Rabe), die sich eigentlich nicht viel zu sagen haben, aber dann doch zusammenfinden...Maja, die Klassenbeste, die eigentlich vom ganzen System nichts hält. Sie ist voller unterdrückten Aggressionen (Milchflaschen!). Denn gelegentlich geht sie in Schulkeller und zerdeppert Milchflaschen an den Wänden.... Klebe, der sie nicht bewundert... und das zieht sie irgendwie an, weil sie die Nase voll hat immer diese liebe süße Biene Maja zu sein (wo sie doch Bienen hasst).

Sprache ist ziemlich rotzfrech gut! Sehr gut zu lesen, auch aufgrund der großen Schrifttype... Das Inhaltsverzeichnis passt zu der rotzfrechen Schreibe. Simplicity at its best!

Als 'Type' sind die beiden, Maja & Klebe, sehr eigen... Klebe könnte so der Rebell per se sein, er weiß es besser, doch die Zahlenfaszination deutet in Richtung Störung. Wird dieses seltsame Verhältnis zwischen Maja und Klebe zu etwas Positivem? Können sie sich gegenseitig stützen auf der Suche nach sich selbst? Es passieren zum Ende hin einige Dinge, unerklärlich auch...

Die Autorin versucht eine Sicht in Jugendliche von heute zu geben, die gebremst werden in ihrer Entwicklung (Von der Schule? Der Gesellschaft? Den Familien?) und etwas ausrasten... Woher kommen diese Gewaltgefühle? Sich nicht verstanden fühlen?

Da ich viel mit Jugendlichen zu tun habe – in Gruppen, und die Dynamik solcher Gruppen erlebe, denke ich (und das ist auch die Aussage des interessant geschriebenen Büchleins) – zum Einen sie machen lassen, ihre Grenzen ausloten lernen, zum Anderen Stütze bieten, aber ohne dass sie sich bevormundet fühlen... Also respektvoll miteinander umgehen, es ist möglich und wird auch gut angenommen!

Der Sprachstil der Autorin ist erfrischend, aber vermutlich würden das nicht viele so ausdrücken... Das Umschlagsbild macht auf jeden Fall neugierig und ist gut gewählt! Titel: Der Rabe ist 8; hat mich sehr angezogen... einfach weil ich so einen Titel noch nie in der Hand hatte. Die Autorin hat schon gut Preise für den Roman erhalten. Jetzt die überarbeitete Version.

Wer sich auf etwas ganz Anderes einlassen will – ist mit diesem Roman ganz gut bedient..


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