Inhalt:
Das Leben der Journalistin Emma scheint von ihren Selbstzweifeln und Enttäuschungen beherrscht zu werden und das Vertrauen anderen gegenüber hat sie ebenfalls verloren. Anstatt zu leben und das Leben zu genießen hat sie sich entschlossen alle Kontakte abzubrechen und als Einzelkämpferin durchs Leben zu gehen. Ihr Bruder, der zugleich auch ihr Chef ist, zieht die Notbremse und schickt sie nach Amerika. Sie soll dort das neue Verlagsbüro leiten. Trotz enormer Zweifel fliegt sie nach San Diego und stellt sich den neuen Aufgaben. Aber nicht nur das: sie muss sich auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und das kostet nicht nur Kraft, Mut und Überwindung, sondern auch eine Reise in die dunkle Seele. Wird sie es schaffen, einen neuen Weg mit neuen Freunden zu gehen? Eine neue Liebe zu finden?
Emma ist bereits der dritte Roman der Autorin Cornelia Pichler. Nachdem ich die ersten beiden Bücher (Wenn der Wind sich dreht und So lange es noch Sara gibt) mit großer Begeisterung gelesen habe, ist es für mich schon ein MUSS, ihren neusten Roman auch zu lesen. Erneut besticht die Autorin mit ihrem flüssigen und nahezu unverwechselbaren Schreibstil, der mich gefühlvoll durch Emmas Geschichte führt. Die Protagonisten, angefangen von Emma über ihre Familie bis hin zu den ihren Mitarbeitern des Verlages sind alle facettenreich ausgearbeitet worden, so dass sie authentisch und sympathisch erscheinen. Dadurch erhält diese Geschichte eine sehr lebendige Note, dass man meint ein Teil dieser zu sein. Emma auf ihrem Weg in ihr neues Leben zu begleiten, war spannend und emotional zugleich. Sie, die in ihrem bisherigen Leben gefangen war, zeigt auf, dass man vieles schaffen kann, wenn man alte Wege verlässt, um neue gehen zu können. In ihrem Fall heißt es, dass sie sich mit der Vergangenheit (unliebsame Gespräche führen, Schmerz und Wut zulassen) auseinandersetzen musste, um Platz für die Zukunft zu schaffen. Es macht Mut lesen zu dürfen, dass es immer irgendwo Menschen gibt, die einen so akzeptieren und respektieren wie man ist, ohne sich vollkommen aufzugeben. Klar, gibt es auch Neider, aber man sollte nie den Glauben an sich selbst verlieren, denn auch hier gilt: Es gibt auch Menschen, die einen helfen und die gleichen Ziele verfolgen. Während des Lesens litt und freute man sich mit Emma, dass sie Menschen gefunden hat, die sie so nahmen wie sie war. Auch beruflich merkte man ihr an, wie sie ehrgeizig und konsequent, aber auch voller Selbstzweifel, ihre neuen Aufgaben annahm um sie zu meistern. Sie wuchs über sich hinaus und das gab ihr das nötige Selbstvertrauen zurück. Das Ende dieser Geschichte war wieder unvorhersehbar, aber dennoch sehr stimmig. Es ist einfach perfekt.
Mein Fazit: Vertrauen muss wachsen, denn dadurch kann nur eine Basis entstehen auf der man bauen kann. Wer zu schnell vertraut kann auch sehr schnell enttäuscht werden.
Gib niemals den Menschen auf, der du bist. Bleibt dir selber treu und lass dich nicht verbiegen.
Für mich ist und bleibt Cornelia Pichler meine Lieblingsautorin, denn ihre Romane sind keine klassischen Liebesromane. Sie stehen für das Leben mit all seinen Facetten und wer gerne mehr über das Leben oder Neuanfänge erfahren möchte, der sollte unbedingt ihre Bücher lesen. Bücher die zum Nachdenken anregen….