Hallo Asperger, bin ich jetzt verrückt?
Fabienne hat sich kürzlich von ihrem Freund getrennt. Ihr geht es nicht so gut, und kurzerhand geht sie zu einem Psychotherapeuten. Damit ihre Eltern davon nichts erfahren, bezahlt sie ihn aus eigener ...
Fabienne hat sich kürzlich von ihrem Freund getrennt. Ihr geht es nicht so gut, und kurzerhand geht sie zu einem Psychotherapeuten. Damit ihre Eltern davon nichts erfahren, bezahlt sie ihn aus eigener Tasche vom Geld, das sie während eines Praktikums verdient hat.
Im Gespräch mit ihrem Therapeuten erfährt Fabienne mehr über sich selbst, kommt ins Nachdenken über ihre Diagnose, zieht von dort aus die ihr typischen selbstironischen Gedankenfäden in ihren Alltag. Was bedeutet der Stempel „Asperger“ für sie? Ist sie jetzt irgendwie gestört?
Ihr Therapeut ist es auch, der Fabienne den Auftrag gibt, eine Mindmap zu erstellen zu einem Problem. Als er Fabiennes Mindmap anschaut, sieht er eine Zeichnung von ihr darauf – einen Oktopus. Er erzählt ihr davon, dass es im Aquarium in der Nähe neuerdings einen Oktopus gibt. Fabienne erkennt Parallelen zwischen sich und diesem Bewohner der Tiefsee. Und genauso, wie der Oktopus im Aquarium jetzt für alle sichtbar ausgestellt ist, hat Fabienne nun mit ihrem Therapeuten einige Sitzungen die Gelegenheit, sich selbst nach außen zu kehren und besser kennenzulernen.
Dieses Buch ist nicht einfach ein Stapel Papier, den man von vorne bis hinten durchliest. Cornelia Travnicek und Michael Szyszka haben eine Collage zwischen zwei Buchdeckel gezaubert. Eine Collage aus verschiedenen Schriftarten, Illustrationen, Zeichnungen, Gedanken und Erkenntnissen. Es ist eine kurzweilige Coming-of-Age-Story, in die man sich gut einfinden kann. Als erster Anlaufpunkt für die eigene Diagnose in jungen Jahren könnte dieses Buch sich gut zum Verschenken eignen, ohne direkt zu einem sachlichen Ratgeber zu greifen.