Ich mag generell keine Reihenabschlüsse, aber bei DC Odesza konnte ich den finalen Band der GLOW Reihe kaum erwarten.
Also flugs ,nicht lange gezögert, sondern direkt gestartet. Und mein Gott, mein Herz hat direkt wieder geblutet, bei dem ,was sich hier offenbart hat.
Denn eins ist fakt, dieser Band unterscheidet sich enorm von allen anderen.
Alle Fragen, wieso etwas geschah und warum, wird endlich aufgelöst.
Und mein Gott, es ist verstörend, menschlich kaum zu ertragen, was sich da herauskristallisiert.
Und mein Gott, ich weiß nicht ,wie oft ich geflucht, die Luft angestarrt oder den Tränen nah war.
Und das nicht, weil es mir so unglaublich weh tat. Nicht nur. Denn die Dämme brechen bei allem möglichen.
Vor Trauer, Schmerz, Angst, Glück und Freude.
Vor Unglauben und Schock.
Aber bevor man diesen einzigartigen Weg beschreitet, warten so einige Komplikationen, die aus dem Weg geräumt werden müssen.
Und das geht nicht ohne Kollateralschäden vonstatten.
Bereits die Atmosphäre war wieder so unglaublich perfekt. Düster, dramatisch, melancholisch und einfach unsagbar traurig und herzzerreißend.
DC Odesza schafft es die einzigartigen Emotionen in eine Atmosphäre einzupacken, die einfach mitreißt und zugleich unfassbar fordert.
Die Handlung hat mich sofort gepackt und direkt den ersten Schocker verpasst.
Ich wollte nicht hinschauen. Aber ich musste.
Denn endlich erfasst und begreift man das wahre Ausmaß von X’ Persönlichkeit. Wie narzisstisch, perfide und berechnend er ist. Aber man begreift auch mit einer immenser Wut, wie egomanisch er ist. Was hat das zwangsläufig mit seiner Besessenheit zu Miu zutun? Ein Aspekt der ziemlich interessant, aber auch sehr zerstörerisch ist und so einige Türen öffnet.
In gewisser Hinsicht verspürt man sogar Mitgefühl. Aber darf man das?
Ja, man darf verdammt nochmal. Denn letztendlich steckt dahinter auch sehr viel Tragik, der man sich nicht verschließen kann.
Aber nicht nur auf X trifft dieses Profil zu.
Was ziemlich schockierend und einfach bahnbrechend ist.
Denn die Autorin zeigt erstmalig wie komplex und verdammt klug inszeniert dieses ganze perfide Spiel eigentlich ist.
Und das hat mich richtig in Schockstarre verfallen lassen.
Ich hab mit Tränen und Wut gekämpft und zugleich gebetet, dass alles seinen richtigen Platz findet.
Bereits auf den ersten Seiten wird sehr eindringlich klar gemacht, dass Mius Welt auf Messers Schneide steht.
Das wir die Frau, die wir kannten, möglicherweise niemals wieder sehen.
Ihre Liebe zum Leben, zu Alvaro, der ganzen Welt. Das sie gebrochen ist, ihrer Lebenslust beraubt. Das sie ihren Anker verloren hat.
Ihren Retter. Alles, was sie im Grunde ihres Herzens ausmacht.
Aber nicht nur das, schafft unsagbar große Tragik.
Auch Alvaro hat so einiges mitzumachen, was enorm an die Grenzen und darüber hinaus bringt.
Er muss alles geben, über sich hinauswachsen, um alles überstehen zu können.
Aber abgesehen davon, zeichnet sich hier eine großartige Entwicklung bei den Charakteren ab. Ganz besonders bei Miu und Alvaro.
Sie zeigen sich von allen möglichen Seiten und mein Gott, ich hätte nie erwartet, dass so viel in Ihnen steckt.
Herzensgüte, Loyalität, Liebe und Hoffnung.
Wäre Darko nicht gewesen, hätte ich wohl keinen Anker der Erleichterung in mir verspürt. Er hat es geschafft, mich aus diesem Tief herauszuholen und zu zeigen, das die gesamte Welt noch nicht in Trümmern liegt.
Und mein Gott, bei Yeal kamen mir die Tränen. Weil das ausgedrückt wurde, was ich von Herzen fühle. Was diesen einzigartigen und besonderen Menschen ausmacht.
Yeal ist nicht nur ein Mann zum lieben. Er ist ein Mann für alles. Ein großartiger Mensch, der mir tief aus der Seele spricht und mich deswegen auch so unsagbar sehr berührt.
Über Authentizität und Greifbarkeit brauchen wir nicht wiederholt alles darlegen, dass habe ich in den vorherigen Bänden zu Genüge getan.
Aber auf einen Charakter möchte ich dennoch zu sprechen kommen.
Ihn mochte ich am Anfang unsagbar gern. Er hatte etwas besonderes und ritterhaftes an sich. Aber hier entfaltet sich seine ganze Persönlichkeit. Ich weiß gar nicht wie ich dieses Ausmaß in Worte fassen soll. In mir schwelt soviel Wut. Ich bin unfassbar sprachlos über soviel Kalkül. Es zeigt wieder wie manipulativ und entsetzlich diese Welt ist. Und das es verdammt wenig braucht, damit man die Seiten wechselt. Aber auch wie verquer und falsch Ansichten sein können. Wenn es nicht so grundlegend falsch und traurig wäre, könnte man fast darüber lachen.
Aber es manifestiert den ganzen roten Faden, der sich durch die GLOW Reihe zieht.
Dennoch hat es mich ziemlich nachdenklich und auch verstört zurückgelassen.
Es passiert in der Handlung so viel und gleichzeitig so intensiv, was man nie erwarten würde und was immer wieder für einen Riss im Herzen sorgt.
Ausruhen? Fehlanzeige.
Die Autorin teilt hier flächenmäßig aus und nimmt keine Rücksicht.
Das mit einer gnadenlosen Präzision, dass man sämtliche Hoffnung verliert und gleichzeitig verspürt man einen unsagbar großen Schwindel.
Sie geht dabei ziemlich drastisch und ungeschönt vor ,was vielleicht das brutalste an der ganzen Sache ist. Denn es zerstört dich wieder und wieder.
Aber dieser Finale Band zeigt sich auch von einer unglaublich emotionalen Seite, was fast einer Liebeserklärung gleicht.
Dem Leben, der Liebe, den ganzen Prüfungen und Herausforderungen.
Sie zeigt auf sehr einfühlsame Art und Weise, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Das man niemals alles verliert, auch wenn das Leben eine andere Sprache spricht.
Das immer wieder ein Licht am Horizont erscheint, der dir zeigt, du bist nicht allein.
Egal, wie schwer, wie zerstörerisch alles ist.
Du kannst überleben und alles sein.
Du musst nur aufstehen und kämpfen.
Denn nach jeder Dunkelheit folgt auch immer wieder ein Licht.
Vielleicht sogar strahlender als vorher.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich über “Dark Heart Glow ” sagen, dass er seine Vorgänger komplett in den Schatten stellt.
Denn es geht nicht nur grausam, verstörend und düster zu. Es deckt auf, zeigt dir Persönlichkeiten, die dich komplett sprachlos zurücklassen.
Darüber hinaus punktet es mit Dramatik und einer unsagbar großen Tragik, die dir immer wieder die Luft zuschnürt.
Denn egal ob Gut oder Böse, niemand hat so viel Schmerz verdient. Und manchmal stellst du einfach fest, dass du jemanden einfach gar nicht kennst.
Aber vor allem ist dieser Roman nicht nur mein absolutes Jahreshighlight.
Es ist eine Liebeserklärung.
An das Leben, die Liebe, dich selbst.
Das, was du alles meisterst.
Das du immer genug bist.
Für alles. Für jeden und vor allem für dich selbst.
Ein finaler Band der mich mehrfach in Tränen ausbrechen ließ und wiederholt emotional berührt und zerstört hat und trotzdem glücklich zurückgelassen hat.