Ein 19-jähriges Mädchen verschwindet spurlos. Die Mutter wendet sich verzweifelt an den Kriminalexperten Dub Walker, der sich sofort auf die Suche macht. Die Spuren führen ihn ins Rotlichtmilieu und schon bald wird klar: das Mädchen ist nicht die Einzige, die verschwunden ist. Was ist nur passiert??
"Mädchenkiller" ist der zweite Band der Dub-Walker-Reihe, aber für mich der erste Versuch mit D.P. Lyle. Mich hatte das Cover und der Klappentext angezogen. Nach der Lektüre kann ich sagen: hätte ich es dabei mal belassen. Denn das Äußere verspricht mal wieder mehr, als der Inhalt zu halten vermag.
Die Geschichte wird sowohl von einem auktorialen Erzähler berichtet als auch von Dub Walker selbst. Wenn Dub nicht von seinen Ermittlungen berichtet, folgt man dem Türsteher Alejandro bei seinen dreckigen Aufgaben. Dieser Wechsel der Perspektiven hat mich zu Beginn begeistert und ich konnte mich schnell in die Story einfinden. Das war toll.
Doch was bringt es, wenn man als Leser auf heißen Kohlen sitzt und auf den ersten Mord wartet? Ich hatte die Erwartung, dass der Killer brutal, grausam und effizient vorgeht. Nun ja, in diesem Fall hatte ich es mit einem humanen Mörder zu tun, der seine Opfer zwar in gewisser Hinsicht missbraucht, dafür aber kaum in Erscheinung tritt. Selbst nach 2/3 der Lektüre konnte ich die Leichen an einer Hand abzählen. Für mich zu wenig für einen so blutig angekündigten Thriller.
Auch die Figuren bleiben eher blass. Ich konnte weder zu Dub Walker, noch zu seinem Freund bei der Polizei, T-Tommy. eine Bindung aufbauen. Beide wirkten auf mich flach, ohne Ecken und Kanten und eher typisch draufgängerisch. So blieben sie nichts besonderes im Einheitsbrei des Genres. Schade!
Die Story an sich beginnt interessant. Die Ermittlungen führen ins Rotlichtmilieu, die dort umher irrenden Gestalten sind im Ansatz spannend und ich freute mich schon auf so manche Schlägerei oder zumindest Bedrohung. Pustekuchen. Der Thriller besteht großteilig aus Hin-und Herfahren, bisschen böse gucken und 2 Leichen. Viel zu wenig, zu flach, einfach kein spannendes Werk.
Der Stil von D.P. Lyle ist einfach und sehr gut zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, zügig und bemüht fesselnd. Leider konnte er mich nicht überzeugen.
Fazit: mich hat der Killer mit Langeweile um die Ecke gebracht. Schade!