Bildgewaltiger Reihenauftakt - guter, spannender historischer Roman mit ein paar Längen
Einen Blick auf das Geschehen kann der Leser hier auf der Buchseite werfen. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der Auftaktband zur sogenannten "Eifelgräfin-Trilogie" und gleichzeitig ...
Einen Blick auf das Geschehen kann der Leser hier auf der Buchseite werfen. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der Auftaktband zur sogenannten "Eifelgräfin-Trilogie" und gleichzeitig der Debütroman der Autorin. In Anbetracht dessen kann man sagen - ein gelungenes Debüt!
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich aussergewöhnlich: Sehr gefühlvoll, blumig und sehr bildgewaltig. Sie vermag es mit ihrer Sprache starke Gefühle zu erzeugen und intensive Einblicke in die Lebenswelt des 11. Jahrhunderts zu erzeugen. Weniger gefallen haben mir die zahlreichen Einschübe in lateinischer, hebräischer und altnordischer Sprache. Diese haben den Lesefluss immer wieder gehemmt und gestört, auch wenn die Autorin selbst sagt, dass diese Einschübe für die Handlung nicht Wesentlich seien und diese auch im Glossar übersetzt werden.
Die Handlung selbst ist spannend und bietet schöne Einblicke in das damalige Leben. Allerdings wird der Spannungsbogen doch oft durch deutliche Längen unterbrochen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Beide sind in ihrem Wesen aber sehr zwiegespalten. Die weibliche Hauptfigur ist zwar eine für ihre Zeit sehr aufgeschlossene, starke Frau, die aber immer wieder von Gewissenszweifeln - insbesondere religiöser Natur - geplagt wird. Ungewöhnlich: Die Autorin schreibt aus Sicht dieser Hauptfigur in Ich-Form!
Die männliche Hauptfigur ist zwar ein harter Mann, hat aber auch einen weichen Kern.
Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte, wobei das hin und her zwischen den beiden Charakterseiten etwas zu breit ausgewalzt wird, Überhaupt nimmt der religiöse Aspekt (sowohl der christlichen, als auch der nordischen) einen sehr breiten Raum ein. Selbstverständlich hat zu damaliger Zeit die Religion einen sehr dominanten Einfluss auf das Leben gehabt; im Buch war es mir dann aber doch etwas zu überbetont.
Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen und mich teilweise ob der schönen Schreibweise sogar fasziniert. Da konnten mich auch die vorhandenen Längen nicht übermäßig stören. Ich werde auch die beiden Folgebände lesen.