Cover-Bild Die spürst du nicht
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 20.11.2024
  • ISBN: 9783442494965
Daniel Glattauer

Die spürst du nicht

Roman - Der SPIEGEL-Bestseller jetzt im Taschenbuch
Zwei Ehepaare gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie-Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gebracht, kommt es zur Katastrophe: Aayana ertrinkt im Swimming-Pool. Unweigerlich stellt sich die Schuldfrage, an der bald nicht nur die Freundschaft der Familien zu zerbrechen droht. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Wieder einmal großartig

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Ich bin ein riesen Fan von Daniel Glattauer und auch mit diesem Buch konnte er mich total überzeugen.

Die Geschichte ist ebenso spannend wie bewegend. Mit großem Fingerspitzengefühl entwirft ...

Ich bin ein riesen Fan von Daniel Glattauer und auch mit diesem Buch konnte er mich total überzeugen.

Die Geschichte ist ebenso spannend wie bewegend. Mit großem Fingerspitzengefühl entwirft Glattauer hier die Karikatur einer von Foyerismus geprägten, sensationslüsternen Gesellschaft die sich ohne Rücksicht auf Verluste ins immer extremere steigert.

Nach einem tragischen Badeunfall bei dem ein junges Mädchen das ursprünglich aus Somalia stammte ertrunken ist bleiben die Angehörigen, sowie die Familien die das Mädchen mitgenommen hatten vor einem trümmerhaufen zurück.

Sophie Luise, die Tochter der einen Familie, die angeregt hatte Ayana ihre Schulkollegin mitzunehmen flüchtet sich in einen zwielichtigen Chat mit jemandem den sie eigentlich gar nicht kennt, die Erwachsenen versuchen sich außergerichtlich zu einigen, was allerdings nicht klappt. Was sich daraus entwickelt ist eine Katastrophe die so wohl niemand vorhersehen konnte.

Dieses Buch hat mich gleich auf mehreren Ebenen verblüfft und begeistert. Schon nach den ersten Sätzen war ich total in den Bann dieses Buches gezogen. Es werden verschiedene Arten von Traumaverarbeitung ebenso in die Handlung miteingeflochten als auch der Mediale Hype um "bewegende Schicksale" und die Doppelmoral wenn es darum geht das Menschenrecht auf Gleichheit zu beachten.
Sehr interessant fand ich das Glattauer hier ein Mittel wählt das wirklich sehr wirksam ist. Immer wieder wird die Handlung durch Posts in Social Media Foren von außenstehenden Kommentiert und durch diskusionen von am vorfall unbeteiligten, jedoch ihre eigene Meinung und Absicht zum Vorfall verbreiteten Menschen, erweitert. Das hat mir gut gefallen da es damit noch eine andere Ebene gab und dem Buch ein sehr interessanter Handlungsstrang mit ordentlichem Potential für Kritik an der Sensationssucht der Mendien und der öffentlichen Wahrnehmung von anderen hinzugefügt wurde.

Als großer Daniel Glattauer Fan war ich wieder einmal begeistert von seinem Scharfsinn, seiner Fähigkeit gesellschaftliche Probleme zu sezieren ohne zu moralisieren und den Leser sowohl durch sein großes Fingerspitzengefühl als auch durch seinen Scharfsinn in die Handlung hineinzusaugen und nicht mehr loszulassen.

Für mich ein absolutes Highlight

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Redebedarf garantiert

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Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)



Es ist x Jahre her, dass ich " Gut gegen Nordwind" und die Fortsetzung gelesen habe, von daher ist mir der Autor natürlich ein Begriff. Danach habe ...

Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)



Es ist x Jahre her, dass ich " Gut gegen Nordwind" und die Fortsetzung gelesen habe, von daher ist mir der Autor natürlich ein Begriff. Danach habe ich allerdings nichts mehr von ihm gelesen, bis ich das grosse Glück hatte bei einer Leserunde des Buches dabei zu sein.



Glattauer wählt die Form des Allwissenden Erzählers, was mich zuerst etwas erstaunt hat und ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Ebenfalls ist der Schreibstil recht sachlich, schnörkellos, distanziert und als würde man einen Bericht lesen, was mich ein bisschen an die asiatische Literatur erinnert hat. Ebenfalls fühlte es sich so an als sässe ich im Publikum und würde einem Theaterstück folgen. Schlussendlich hat mich der Autor mit diesem Stilmittel aber vollends mitreissen können. Zwischendurch gibt es auch Chatverläufe aus dem Netz, welche ich unglaublich authentisch fand.

Ich werde hier nicht auf die einzelnen Protagonisten der Geschichte eingehen, es sei nur so viel gesagt, im Grossen und Ganzen waren sie mir überhaupt nicht sympathisch ;) Die Darstellung ist stereotypisch und oft sehr überzeichnet, aber ich denke dies ist so gewollt und hat mich persönlich nicht weiter gestört.

Die ganze Grundthematik des Buches, der Titel, wie die Geschichte aufgebaut ist, das Stilmittel, die stereotypischen Charaktere, dieses Überspitzte, nur an der Oberfläche kratzen, mehrere offene Fragen, der Sarkasmus.....ich persönlich fand es einfach grossartig! Daniel Glattauer provoziert, schonungslos, offen, ehrlich, mit der Holzhammermethode....Das Buch regt zum nachdenken an, zum mitdenken, zum diskutieren, es macht wütend, traurig, hilflos......wenn es das ist was er damit bezwecken wollte, dann hat er sein Ziel bei mir erreicht ;)



" Ich glaube nicht, dass es gut ist, dass die hier sind diese vielen, vielen Flüchtlinge, die von weit her kommen. Nein, es ist für Niemanden gut. Nicht für uns, die wir Angst haben, dass man uns was wegnimmt, und dass die unsere heiligen Werte über den Haufen werfen. Es ist aber auch für sie selbst nicht gut. Denn es tut weh, wenn man so rausgerissen wird. Und es tut weh, wenn man woanders neu eingepflanzt werden soll, wo die Wurzeln nicht greifen, weil der Boden dafür nicht geschaffen ist. Da verwelkt man mit der Zeit...." ( S.268)



Ich vergebe hiermit 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Normal oder doch ungewöhnlich

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Wie ist das mit dem Luxus, ich hatten den Eindruck man stellt zur Schau was man hat, imponiert, bemerkt gar nicht wie gut es einem geht. Hört man die leisen Stimmen auch, diejenigen die viel Erlebt haben ...

Wie ist das mit dem Luxus, ich hatten den Eindruck man stellt zur Schau was man hat, imponiert, bemerkt gar nicht wie gut es einem geht. Hört man die leisen Stimmen auch, diejenigen die viel Erlebt haben und wo wie hier ein Urlaub etwas besonderen ist. Sieht man sich gerne in der Sonne und damit auf der Sonnenseite des Lebens, profilliert man sich mit den Schwächen anderer, sicherlich. Und dann wie viele ist die Tochter sehr in ihrem Smartphone versunken, sehen wir dann noch wo wir eigentlich sind? Um Menschen, von denen wir nichts wissen wollen, weil wir sie nicht spüren stand in einer anderen Rezension. Dann geschieht ein Unglück und das ändert alles, aber war das Leben von Aayana dem somalischen Flüchtlingskind nicht schon vorher ein Unglück? In der Leseprobe bleibt ja offen um was für ein Unglück es sich handelt, das Cuver wirkt zunächst wie ein Schwimmbad und die Geschichte beginnt an einem Pool, also gut gewählt, ein Ferienbild wie es auf Büchern über Urlaub üblich ist wäre auch gegangen ist aber hier nicht nötig. Ich bin gespannt was das Unglück ist was alles verändert, ist es vergleichbar mit dem "Unglück" von Aayan, wird deutlich wie schwer der Weg von Aayan war, weiß man danach das zu schätzen was man hat, wie verändert es den Leser, neue Sichtweisen sind immer spannend.

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