Cover-Bild Geschenkt
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.08.2014
  • ISBN: 9783552062573
Daniel Glattauer

Geschenkt

Roman
Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Geschenkt

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Von Daniel Glattauer habe ich bislang nur die bekannteren Bücher „Gut gegen Nordwind“ und dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. So war ich nun sehr gespannt ...

Von Daniel Glattauer habe ich bislang nur die bekannteren Bücher „Gut gegen Nordwind“ und dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. So war ich nun sehr gespannt auf das neueste Werk und ich wurde nicht enttäuscht. Es geht in eine ganz andere Richtung, die aber noch eher etwas für mich ist. Es geht um Gerold Plassek, der bei einer Zeitung arbeitet, aber eigentlich gar nicht wirklich motiviert ist, eine gute Arbeit abzuliefern. Das ändert sich, als sein Sohn die Nachmittage bei ihm im Büro verbringt, weil seine Mutter in Afrika beruflich unterwegs ist. Manuel weiß nicht, dass Gerold sein Vater ist und Gerold weiß es auch erst seit kurzer Zeit. Aber bei der Zusammenarbeit mit Manuel beginnt Gerold, sich zu verändern und das durchaus zum Positiven.

Auch das Verhältnis zu seiner Tochter Florentina, die ein Jahr älter ist als Manuel, beginnt sich zu verbessern und immer mehr beginnt Gerold, sich in der Vaterrolle wohlzufühlen und für seine Kinder auch da zu sein, was vorher nicht so der Fall war. Besonders gefördert wird diese Veränderung auch durch den anonymen Wohltäter, der Österreich in Atem hält, weil er immer wieder Geldspenden an Organisationen macht, über die vorher ein Bericht von Gerold Plassek in der Zeitung gestanden hat. Manuel und Gerold arbeiten sehr gut bei den Reportagen zusammen und lernen sich immer besser kennen und man merkt, dass sie einander sehr bald auch zu schätzen wissen.

Natürlich kommt irgendwann auch die Frage auf, wer der Wohltäter ist, der immer so viel Geld spendet und warum er ausgerechnet nur die Artikel von Gerold Plassek bei den Spenden beachtet und den Spenden ein solcher immer beiliegt. Aber am Ende merkt man auch, dass die Frage nach dem „Warum“ gar nicht so wichtig ist und dass es doch einfach eine tolle Sache ist, mit der auch Gerold Plassek einen neuen Sinn in seinem Leben finden konnte, was sehr schön zu lesen ist.

Das Buch ist allgemein sehr angenehm und einfach zu lesen und es hat mir sehr gut gefallen. Das Cover gefällt mir auch gut. Es ist bis auf die Farbwahl eher unauffällig gestaltet und das passt perfekt zu dem Inhalt des Buches. Interessant fand ich einige Formulierungen, die typisch österreichisch sind und bei denen ich teilweise sogar nachschlagen musste. Aber das ist bei einem Buch, das in Österreich spielt, nicht schlimm und macht es eher noch authentischer.

Veröffentlicht am 28.09.2018

gesellschaftskritische Lektüre

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Gerold Plassek arbeitet als schlecht bezahlter Journalist bei einer Gratiszeitung und betreut dort mit möglichst geringem Aufwand die Klatschkolumne. Er versucht die Tage ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Gerold Plassek arbeitet als schlecht bezahlter Journalist bei einer Gratiszeitung und betreut dort mit möglichst geringem Aufwand die Klatschkolumne. Er versucht die Tage so gut wie möglich herunterzubiegen um sich am Abend mit seinen Freunden in der Stammkneipe zu treffen und dort bis zur Sperrstunde zu philosophieren und das eine oder andere alkoholische Getränk zu konsumieren. Eines Tages bekommt er plötzlich seinen 14jährigen Sohn Manuel, von dessen Existenz er bis dato nichts wusste, für ein paar Monate zur Nachmittagsbetreuung, da seine Mutter beruflich ins Ausland muss. Fast zeitgleich passiert auch ein großes Wunder: Ein unbekannter Spender reagiert auf seine Klatschkolumne und spendet anonym Geld an die Organisation, die Gerold zuvor in seiner Kolumne erwähnt hat. Somit gerät sein Alltagsleben, wie er es bis dahin gewohnt war, in komplett andere Bahnen und die Veränderungen machen sich auch bei Gerold selbst bemerkbar.

Meine Meinung zum Buch:
Daniel Glattauer schreibt über ein ernstes, problembehaftetes Thema, aber trotzdem mit viel Witz und Satire, sodass das Lesen ein wahrer Genuss ist. Mit der Zeit wird auch der zu Beginn unsympathische Hauptcharakter Gerold immer sympathischer und insgesamt werden die Menschen im Buch mit all ihren positiven wie negativen Seiten beschrieben, was es sehr authentisch macht. Interessant beschrieben ist auch die Annäherung von Gerold und Manuel, die sich zu Beginn überhaupt nicht ausstehen können und mit der Zeit ein eingespieltes Team werden. Auch bei der Auflösung am Ende des Buches, wer oder was sich hinter der mysteriösen Spendenaktion verbirgt, ist es nicht vorhersehbar und der Schluss ist sehr stimmig mit dem restlichen Buch.

Titel und Cover:
Der Titel „Geschenkt“ ist kurz und knackig formuliert und trifft den Inhalt des Buches sehr gut. Am Cover gefällt mir die auffällige Farbgestaltung in türkis, allerdings hat der Hardcovereinband einen anderen Farbton als der sehr dünne und empfindliche Softeinband, was mir nicht so gut gefallen hat und was ich auch nicht als besonders praktisch empfinde.

Mein Fazit:
„Geschenkt“ ist ein gesellschaftskritisches Buch über den Umgang mit Alkohol, das einerseits zum Nachdenken anregt und auf der anderen Seite trotzdem nicht anklagend ist, sondern den Inhalt mit Witz und satirischen Pointen vermittelt.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Berührend und humoristisch zugleich

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Inhalt:
Der Journalist Gerold Plassek arbeitet bei einer Gratiszeitung und hat den Elan für seine Arbeit längst verloren. Dann taucht auch noch der 14-Jährige Manuel auf über den er erst kürzlich erfahren ...

Inhalt:
Der Journalist Gerold Plassek arbeitet bei einer Gratiszeitung und hat den Elan für seine Arbeit längst verloren. Dann taucht auch noch der 14-Jährige Manuel auf über den er erst kürzlich erfahren hat, dass er sein Vater ist und der eine Zeit lang bei ihm seine Nachmittage verbringen soll. Und dann plötzlich verändert auch noch einer seiner Artikel sein Leben grundlegend...

Meine Meinung:
Am Anfang des Buches steht das dieser Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, dem "Wunder von Braunschweig", einer Serie anonymer Bargeld-Spenden im Jahr 2011.

Und genau so eine Bargeld-Spenden Aktion ereignet sich nach einem Artikel über ein Obdachlosenheim, den Gerold Plassek in der Zeitung "Tag für Tag" geschrieben hat. Bei dieser einen Spende bleibt es nicht. Es wird eine Serie daraus. Immer wenn die Spende eintrifft liegt der Artikel von Gerold Plassek bei. Warum immer ausgerechnet Artikel von Gerold für die Spende ausgewählt werden darauf kann sich so recht niemand einen Reim machen. Erstrecht nicht Gerold selbst. Als Leser möchte man auch immer mehr wissen wer dieser anonyme Spender ist und fliegt daher nur so über die Seiten.

Außerdem ist die aufkommende Vater-Sohn-Beziehung zwischen Gerold und Manuel sehr berührend und einfühlsam geschrieben. Gerolds hat einen ganz eigenen Humor; der ihn dadurch sehr symphatisch macht und ans Herz wächst.

Fazit:
Mit diesem Buch hat mich Daniel Glattauer wieder sehr überzeugt. Dieses Buch ist auf jeden Fall lesenswert.