Eine Vision wird Realität
Der Roman handelt von Hermann Oberth, dem bekannten Raketenpionier aus Siebenbürgen, und wie er sich in den Wirren des 20 Jahrhunderts zurechtfindet (oder eben auch nicht). Es werden chronologisch angeordnet ...
Der Roman handelt von Hermann Oberth, dem bekannten Raketenpionier aus Siebenbürgen, und wie er sich in den Wirren des 20 Jahrhunderts zurechtfindet (oder eben auch nicht). Es werden chronologisch angeordnet verschiedene Anekdoten aus seinem Leben geschildert, wie etwa die Zusammenarbeit mit Fritz Lang, aber auch den Nazis. Oberths Leben ist voller Widersprüche, einzig seiner Faszination für Raketen bleibt er treu und arbeitet immer wieder an damit verbundenen Projekten mit. Er selbst erlebt es, wie die Menschen zum Mond (mit Raketen) fliegen. Der Wissenschaftler hatte die einzigartige Möglichkeit in seinem langen Leben, die Vision, die er als junger Mann hatte, realisiert zu sehen.
Soweit so gut. Trotz dieser erstaunlichen Geschichte hat mich der Roman nicht überzeugt, obwohl der Text klug aufgebaut und sehr flüssig geschrieben ist. Aber das Buch plätschert so dahin. Tragische Ereignisse der Weltgeschichte und des persönlichen Lebens von Oberth werden aneinandergereiht, ohne dass ich richtig in das von den Figuren Erlebte eintauchen konnte. Ich habe keine Probleme mit Auslassungen, aber hier fehlt mir etwas, was die Protagonisten zu lebendigen Menschen gemacht hätte. Und so wirkt am Ende alles etwas oberflächlich und distanziert, obwohl der Text wirklich gut geschrieben ist. Vielleicht habe ich das Buch einfach nicht verstanden, aber so habe ich das nun mal empfunden. Es hat mich wenig berührt, die Figuren sind mir fremd geblieben und die Faszination für das Thema Rakete kam bei mir leider zu wenig an, obwohl ich durchaus auch technikaffin bin.
Fazit: Hat mir nicht gefallen. Darum nur eine bedingte Leseempfehlung.