außergewöhnliche und fesselnde Roman-Biographie
David Foenkinos hat in dieser Romanbiografie John Lennon sein Leben während 18 Sitzungen beim Psychater erzählen lassen, die vom September 1975 bis zum 7. Dezember, dem Vortag seines Todes, andauern.
Angefangen ...
David Foenkinos hat in dieser Romanbiografie John Lennon sein Leben während 18 Sitzungen beim Psychater erzählen lassen, die vom September 1975 bis zum 7. Dezember, dem Vortag seines Todes, andauern.
Angefangen von seiner unglücklichen Kindheit, seinem Leben bei seiner Tante, seiner Bandgründung und Kennenlernen der anderen Beatles über den Aufstieg, Drogenkonsum, Sinnsuche, Verwerfungen innerhalb der Band, seine Aggressivität, seine ständige Suche und seiner besonderen Liebe zu Yoko Ono u.v.m. läßt Foenkinos John Lennon erzählen und manchesmal tun sich Abgründe auf, die man so gar nicht erwartet hätte...
Foenkinos betont, dass die dargestellten Begebenheiten wahr sind, jedoch seinem persönlichen Verständnis unterliegen. Sehr gut gefallen hat mir, dass zahlreiche Anmerkungen als Fußnoten auf belegte Zitate oder Begebenheiten verweisen, die Romanaussagen als untermauern. Hier habe ich manchesmal Weiterführendes online nachgelesen, insbesondere bei beschriebenen „Nebenhandlungen“, die ich zum Teil fetzenweise kannte und nun in einem ganz anderen Kontext erlebe; besonders bemerkenswert fand ich die Darstellungen zur Manson Familie, der Ermordung Sharon Tates und den Alkohlproblemen von Doris Days Sohn. So wage kann ich mich an Filmaufnahmen blutverschmierter Wände erinnern... und bin nun ganz überrascht darüber, dass als Auslöser satanische Verse in Songs der Beatles herhalten mußten. Aber auch andere Ereignisse, die ich schon wieder vergessen hatte oder damals überhaupt nicht einordnen konnte, sind nun, als Teil der gesamten Entwicklung der Beatles und speziell John Lennons viel eindrücklicher verstehbar.
Insgesamt hat mir diese Romanbiografie außerordentlich gut gefallen; sie war spannend und sehr unterhaltsam zu lesen, hat mir die Beatles und insbesondere John Lennon fernab der gängigen braven „Schwiegermuttersicht“ aufgezeigt und viele damalige Zeitgeschehnisse in einen eindeutigen, nachvollziehbaren Zusammenhang gebracht.