Er [der Roman] ist in ein neues Zeitalter aufgebrochen. Der Text an sich zählt überhaupt nicht mehr. Man braucht nur einen einzigen guten Gedanken herauszustellen. Einen Gedanken, der die Diskussion schürt.
Die ambitionierte Lektorin Delphine macht mit ihrem Mann, dem erfolglosen Schriftsteller Frederic, Urlaub bei ihren Eltern im bretonischen Finistère. Dort gibt es eine Bibliothek, in der unveröffentlichte - weil von Verlagen abgelehnte -Manuskripte gesammelt werden. Die beiden stöbern in dieser Sammlung und entdecken ein Manuskript vom ortsansässigen und kürzlich verstorbenen Pizzabäcker Henri Pick. Delphine ist begeistert und setzt alles daran, dieses Manuskript posthum zu veröffentlichen.
Ihr Engagement und die Entdeckungsstory sowie der geheimnisvolle Autor (der Zeit seines Lebens niemals auch nur ein Buch gelesen, geschweige denn mehr als eine Einkaufsliste geschrieben haben soll) führen zu einem regelrechten Hype um das Buch des Pizzabäckers.
Foenkinos beschreibt in "Das geheime Leben des Monsieur Pick" den Weg, den ein Roman geht, bis er beim Leser landet - oder eben nicht, weil er nur eines von vielen Manuskripten ist, das unveröffentlicht bleibt.
Durch den Schriftsteller Frederic erfahren wir ein wenig vom Schaffensprozess des Schreibens. Und auch davon, wie es ist, wenn der eigene Roman zwar veröffentlicht wird (weil die Lektorin sich in den Autoren verliebt), aber zu keiner Bekanntheit gelangt.
Das unveröffentlichte Manuskript Picks, dessen sich Delphine ebenfalls annimmt, beschreitet einen anderen Weg: Den des Ruhms. Denn sein Hintergrund, seine Entstehung, seine Ablehnung, sein Entdecken, sein Autor und dessen literaturfernes, sehr bodenständiges Leben... faszinieren.
Darüber vergisst man schon mal, worum es in dem Pick'schen Roman überhaupt geht...
Foenkinos "sprengt den Rahmen des Romans". Und ich bin in dieses faszinierend klingende Buch leider nicht reingekommen! Für mich ein plätschernder, öder, nichtssagender (oder zumindest nicht viel sagender) Roman. Vollgestopft mit langweiligen, charakterlosen Figuren, die ihre ermüdend klischeehaften Lebensgeschichten erzählen und dann wieder verschwinden.
Wir sehr ich mit gewünscht hätte, dass mir dieses Buch gefällt! Die Grundidee ist genial. Und ich bin mir sicher, dass es humorvoll gemeint ist; dass man es anders lesen kann. Aber ich habe das einfach nicht geschafft.
Vom Ende sollte man natürlich nichts verraten, aber wenn es jemandem geht wie mir - dass er die Lektüre als schleppend empfindet, dann möchte ich den Tipp geben das Buch bloß nicht zu Ende zu lesen! Ich habe mich vom Ende so vorgeführt gefühlt!
P.S.: Die Lesung des Romans konnte mich begeistern:
https://www.lovelybooks.de/autor/David-Foenkinos/Das-geheime-Leben-des-Monsieur-Pick-1363492886-w/leserunde/1434396942/1440549709