Cover-Bild Hanoi Hospital
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: CONBOOK
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 11.2015
  • ISBN: 9783943176919
David Frogier de Ponlevoy

Hanoi Hospital

Vietnam-Krimi
Inmitten des Lärms der pulsierenden Hauptstadt Vietnams erschüttert plötzlich eine Reihe unerwarteter wie mysteriöser Todesfälle die Krankenhäuser in Hanoi. Auf den ersten Blick haben die Opfer wenig gemeinsam, doch nach und nach verstricken sich durch sie die unterschiedlichsten Schicksale. Die junge Journalistin Linh, Wirtschaftsstudentin Anne und Gelegenheitsarbeiter Tuan finden sich plötzlich in einem Geflecht aus Lügen und Ungereimtheiten wieder, vor dem die Medien die Augen verschließen und das auch vor Staatsinstanzen nicht Halt macht. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Todesfällen? Und was passiert hinter den stummen Wänden und fleckigen Vorhängen des Hanoi Hospitals?

Ein packender Krimi, in dem Welten aufeinanderprallen: Die Idylle vietnamesischer Reisfelder mit der Fortschrittlichkeit lärmender Metropolen. Die Identitätszweifel einer Deutsch-Vietnamesin mit dem Patriotismus der konservativen vietnamesischen Großfamilie. Hanoi Hospital taucht tief ein in das hektische Großstadtreiben Hanois und die Abgründe medizinischer Korruption durch die Kollision von arm und reich.

Premium-Paperback-Ausgabe

Die CONBOOK Länderkrimis eröffnen ein neues Genre der Spannungsliteratur: Fesselnde Geschichten inmitten faszinierender Kulturen. www.laenderkrimis.de

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

spannend, kriminell und voller emotionaler Momente

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Neben Krimödien haben es mir schon seit geraumer Zeit die Länderkrimis aus dem Conbook Verlag angetan. Neben Japan und China war mit Hanoi Hospital nun Vietnam dran, ein Land, mit welchem ich mich ehrlich ...

Neben Krimödien haben es mir schon seit geraumer Zeit die Länderkrimis aus dem Conbook Verlag angetan. Neben Japan und China war mit Hanoi Hospital nun Vietnam dran, ein Land, mit welchem ich mich ehrlich gesagt noch nie wirklich auseinandergesetzt habe. Trotzdem bestand eine rege Neugier an fremden Kulturen, weswegen ich mit wachsender Spannung in dieses Buch startete.



Vietnam war für mich immer ein Land der Armut, da ich es durch die Medien, nicht anders präsentiert bekam. Doch wo die Dokumentationen stets nur einen Aspekt dieser Kultur aufzeigten, schaffte es David Frogier de Ponlevoy Kultur, die gesellschaftliche Struktur und einen Krimi zu vereinen. Dabei heraus kam ein Buch, welches nichts verschwieg und doch die Bräuche und Sitten des Landes eindrucksvoll beschrieb. Hier war ich sehr froh, dass der Autor nichts verschönerte, sondern klar zeigte, wie er Vietnam erleben durfte. Natürlich nicht aus seiner Person, aber anhand seiner Charaktere, welche aus unterschiedlichen Schichten kamen und teilweise sogar deutsche Wurzeln hatten.



Hier wäre zu erste Anne zu nennen, welche eigentlich Vân Anh heißt. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und kommt, wegen eines Praktikums nach Vietnam. Hier wartet jedoch nicht nur Arbeit auf sie, sondern auch die Familie und die hat erst einmal ein Ziel. Nämlich die junge Frau verheiraten. Ja in Vietnam laufen die Uhren ein wenig anders, doch hier steht ihr, ihre Cousine Linh bei, welche in Vietnam arbeitet. Neben dieser Sicht, darf man auch die von Tuân erleben, welcher durch die Krankheit seiner Freundin in eine missliche Lage gerät, jedoch alles tut, um Yên wieder gesund zu bekommen. Aber auch die Ärzte darf man nicht vergessen, denn auch die lassen in ihr Leben schauen und überraschten mich dabei am laufenden Band. Überrascht klingt dabei fast zu freundlich, denn ehrlich gesagt, war ich entsetzt.



Leider fühlte sich der Krimiaspekt nicht ganz so an wie ein Krimi, da z.B. vonseiten der Polizei kaum Ermittlungen stattfanden und eigentlich die 2 Mädels alles zusammen trugen. Dabei entstand auch kein richtiger Fall, wie man ihn vielleicht kennt, sondern eher eine Recherche. Diese hatte es allerdings in sich und brachte erschreckende Zustände hervor. Auch hier muss ich den Spannungsbogen loben, denn die Geschehnisse, egal ob rund um den Fall oder um das Land selbst waren immer interessant und sorgten dafür das ich nicht nur viele AHA-Momente hatte, sondern auch das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte.



Wer wie ich, vor lauter Namen schon einmal den Überblick verliert, dem wart auch diesmal wieder geholfen. Nach der Geschichte wartet nicht nur ein Personenverzeichnis, sondern auch ein Glossar, das schwierige Begriffe erklärt. Wie auch in vorherigen Länderkrimis, nutze ich dieses gern, da man manchmal aus dem Kontext nicht ganz heraus lesen konnte, um was es sich nun eigentlich handelt. Die Erklärungen im Glossar sind übrigens sehr gut verständlich und endeten für mich meist mit einem „Achsooo“.



Das tat ich schließlich auch nicht und erlas wie gebannt das Ende, welches nochmal ein paar Überraschungen parat hatte. Ich konnte es also mit Erleichterung zuklappen und mich daran erfreuen, nicht nur eine spannende Story gelesen , sondern auch etwas gelernt zu haben.


Mein Fazit

Dieses Buch verdient den Namen „Länderkrimi“, wie kein Anderer. Tolle Ansichten in eine fremde Kultur, glaubhafte Charaktere aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und ein spannender Fall, welcher mich an seine Seiten fesselte, ja, der Autor hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht, weswegen ich hoffe noch mehr Bücher wie dieses, von ihm erscheinen.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Gelungener Kriminalroman, der den Leser nach Vietnam entführt

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Die Deutsch-Vietnamesin Anne reist wegen eines Praktikums nach Vietnam, nicht ohne auch ihre Verwandten dort zu besuchen. Als sie miterleben muss, wie ihre Großmutter im Krankenhaus stirbt und erfährt, ...

Die Deutsch-Vietnamesin Anne reist wegen eines Praktikums nach Vietnam, nicht ohne auch ihre Verwandten dort zu besuchen. Als sie miterleben muss, wie ihre Großmutter im Krankenhaus stirbt und erfährt, dass es weitere Todesfälle mit ähnlichen Symptomen gibt, macht sie sich mit der Journalistin Linh daran, Klarheit über die Hintergründe zu erhalten.

Ein Kriminalroman der mit „Die Leiche ...“ anfängt, hat direkt meine Aufmerksamkeit, so auch hier, zumal der Autor einen direkt ins Geschehen wirft und von Anfang an spekulieren lässt. Nicht nur der Start in den Roman ist gelungen, er hat mir rundum gut gefallen. Das Setting sprach mich schon im Vorfeld an, einen Kriminalroman aus Vietnam hatte ich noch nicht gelesen, der Autor kennt das Land zudem sehr gut, ich freute mich auf einen spannende Geschichte, die mir zusätzlich Land und Leute nahebringt – und auch das ist dem Autor sehr gut gelungen.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, neben Anne, die sich sowohl in Deutschland als auch in Vietnam fremd fühlt, und Linh, die in Hanoi aufgewachsen ist, lernt man Tuan kennen, der vom Land in die Stadt kam, um sein Glück zu finden und dessen Freundin Yen schwer erkrankt. Eine weitere Perspektive kommt später dazu, über die ich jedoch an dieser Stelle nichts sagen möchte, um nichts vorwegzunehmen. Auch Vietnam selbst kommt gut zum Tragen, wir lernen es von allen möglichen Seiten kennen, sowohl aus Sicht der Einheimischen als auch der Ausländer, erhalten sowohl städtische als auch ländliche Einsichten und auch Geschichte, Sprache und Kultur werden angesprochen. Ich fühlte mich schnell mittendrin in Vietnam.

Die Charaktere sind gut gelungen und wirken authentisch, ihre Handlungen und Emotionen sind nachvollziehbar dargestellt. Mir hat gefallen, dass durch sie verschiedene Bevölkerungsgruppen in den Mittelpunkt gestellt werden. Der Autor erzählt sehr anschaulich, das Kopfkino springt direkt an. Es gibt einige Szenen, die mich emotional berühren, bei anderen sollte man das sehr nützliche, umfangreiche Glossar im Anhang, zu Rate ziehen, auch, um sie richtig einordnen zu können. Neben dem Glossar finde ich auch die Anmerkungen des Autors sehr interessant, das Personenregister hätte ich nicht unbedingt benötigt, wer aber Probleme mit den vielen fremd klingenden Namen hat, wird bestimmt dankbar dafür sein.

Auch den Fall finde ich gelungen, man kann gut miträtseln, er ist ausreichend spannend, bietet Möglichkeiten mit zu zittern, und die Auflösung ist logisch konstruiert und hat mir gut gefallen. Besonders mochte ich, dass der Autor die Geschichte ausklingen lässt, wir erfahren noch, wie es mit den Charakteren weitergeht.

Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, ich habe Einiges über Vietnam erfahren und einen interessanten Kriminalroman lesen können, den ich nur ungern wieder aus der Hand gelegt habe. Ich hoffe sehr, dass David Frogier de Ponlevoy weitere (Kriminal)Romane schreiben wird, ich würde sie sehr gerne lesen. Diesen hier empfehle ich gerne weiter, vor allem jenen, die gerne Kriminalromane lesen, die in „fremden“ Ländern spielen, aber auch allen, die gute Krimis mögen.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Eine bewegende und spannende Kriminalgeschichte vor dem Hintergrund Vietnams.

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Titel: Hanoi Hospital
Autor: David Frogier de Ponlevoy
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2015
Verlag : Conbook Medien
ISBN: 9783943176919
Flexibler Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch

Inhalt:

Vietnam ...

Titel: Hanoi Hospital
Autor: David Frogier de Ponlevoy
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2015
Verlag : Conbook Medien
ISBN: 9783943176919
Flexibler Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch

Inhalt:

Vietnam unserer Zeit: Korruption, Elend, aber auch turbulente Straßen und eine vielschichtige Kultur prägen dieses Land. Anne, ein deutsch-vietnamesisches Mädchen, absolviert ein Praktikum in Vietnam. Gemeinsam mit ihrer Cousine Linh, einer jungen Journalistin, kommen sie einem Komplott auf die Spur: eine Todesserie erschüttert Hanoi. Was hat es mit den Patienten, die alle die gleichen Todessymptome, auf sich?

Meinung:

Wow! Dieses Buch hat mich einfach umgehauen. Das Cover hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Das Grün erinnert mich an Natur, Reisfelder und Grashalme - diese Eindrücke kann man sehr gut mit Vietnam verbinden. Vietnam ist ein faszinierendes Land und vor diesem Hintergrund wird die Geschichte aus Sicht mehrerer Personen erzählt. Zum Schluss ergibt sich ein durchaus logisches und gut durchdachtes Bild. Das Buch beinhaltet eine Kriminalgeschichte mit vielen Informationen zum Land, zur Kultur, zu der Geschichte und zu den Menschen Vietnams. Dabei gelang dem Autor eine gute Mischung zwischen Schilderung von Land und Leute und der Spannung der Krimihandlung zu finden, so dass das Buch nie langweilig wurde. An manchen Stellen hatte es mir einfach Spaß gemacht, über die vietnamesische Kultur zu lesen, die Krimihandlung kam dabei nicht zu kurz. Allerdings ist zu bemerken, dass dies kein Buch des Whodoneit-Genre ist.

Es wurde aus Sicht von Tuan viel über das Elend der Armen und über die Korruption geschildert. Seine Geschichte war eine tragische Geschichte, die mich sehr gerührt hat. Menschen werden vom Umfeld beeinflusst, vom Schicksal gebeutelt und von Elend gezeichnet. Ich war fassungslos und bewegt über manche Dinge, die im Buch erzählt wurden, beispielsweise wie alles seinen Fokus auf das Geld hat oder wie Tuan betrogen und benutzt wurde. Auf der anderen Seite sind Anne und Linh zwei junge erfolgreiche Frauen, die zu Anfang der Geschichte noch ein wenig unsicher, evtl. auch naiv und unwissend sind, die sich aber im Laufe der Handlung rasant entwickeln. Das ist ein Punkt, der mir sehr positiv aufgefallen ist - die Charakterentwicklung ist stetig und glaubwürdig. Ich habe es sehr genossen, die Protagonisten auf dem Weg ihrer Selbstfindung zu begleiten. Die Geschichte ist anschaulich beschrieben und bewegend erzählt. Die Charaktere und die Handlung wirken lebendig, man taucht in die Geschichte ein und wird mitgerissen. Der Autor schafft es, ein Stück Kultur Vietnams so zu schildern, dass man sie glatt schmecken kann. Positiv sticht auch die gute Recherchearbeit hervor. Man erfährt sehr viel über das Land, die Leute und das Leben dort. Das Ende ist zufriedenstellend, es ist nicht unbedingt ein Happy-End, aber viele Fragen werden aufgeklärt und man erkennt ein zusammenhängendes Bild. Es ist auf jeden Fall ein sehr spannendes, bewegendes Buch, welches jedes der fünf Sterne voll verdient hat.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Fesselnder Krimi vor landschaftlich schöner Kulisse Vietnams

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Dieser Krimi entführt ins exotische Südostasien mit seinem extremen Mix aus modernem Großstadttrubel und ländlicher Idylle im ruhigen Hinterland mit Reisplantagen und landschaftlicher Ursprünglichkeit. ...

Dieser Krimi entführt ins exotische Südostasien mit seinem extremen Mix aus modernem Großstadttrubel und ländlicher Idylle im ruhigen Hinterland mit Reisplantagen und landschaftlicher Ursprünglichkeit. Hier prallen Welten von moderner Marktwirtschaft und einfacher tradtioneller Landwirtschaft aufeinander.
Am Beispiel von Annes Familie wird ein deutliches Bild von dem Zusammenhalt und der konservativen Art der Großfamilien gezeichnet und man erfährt von medizinischer Korruption durch die Unterschiede von arm und reich. Anne hat durch ihre Prägung im westlichen Deutschland einen ganz klaren Blick auf die Unterschiede der Nationen und durch sie kann der Autor die Mentalität der Vietnamesen und die Unterschiede ihrer Lebensart gut aufzeigen. Aber sie ist auch in einem Konflikt aufgrund ihrer Identitätssuche. Daneben erfahren wir die Gedanken Einheimischer zu Auslandsdeutschen, sogenannten Expats wir Anne.


Die kriminelle Handlung ist spannend gestaltet und wird sehr logisch aufgebaut. Medizinische Versuche bringen Geld und Einfluss und durch Intrigen, Korruption und Medienzensur entsteht eine brisante Hintergrundszenerie, die fesselt. Gerade die finanziellen Unterschiede der Bevölkerung machen die armen Menschen zu einem Spielball krimineller Machenschaften, der erschüttert. Die medizinische Versorgung steht nur den Reichen ausreichend zur Verfügung. Arme Menschenleben gelten scheinbar nicht viel.

Es gibt drei Personen, die durch die Geschichte führen und somit ergibt sich für den Leser ein ausführliches Bild Vietnams. Anne hat den westlichen Blick, Linh sieht mit journalistischem Geschick auf Intrigen und Bestechungen und der Gelegenheitsarbeiter Tuan wird durch die Krankheit seiner Frau zum Spielball krimineller Energien.
Diese verschiedenen Perspektiven sind durch die jeweiligen Kapitel deutlich gemacht und führen spannend und abwechslungsreich durch den Krimi.

Der Schreibstil ist flüssig, klar und durch die vielen vietnamesischen Namen und Weisheiten sehr aussergewöhnlich und interessant. Gerade die detailreichen Beschreibungen der Umgebung und verschiedenen Schauplätze geben dem Ganzen ein fremdländisches Flair und beschreiben ein klares Bild des Alltagslebens, das mich in seinen Bann gezogen hat.

Die Krimihandlung hat mich sehr interessiert, aber es kam in der Mitte des Romans zu einem leichten Absacken der Spannungskurve und es gab einige konsturierte Zufälle, die mich gestört haben.

Eine Namensliste der verwendeten Personen und ein interessantes Glossar beschliessen das Buch. Gerade dieses Glossar hat mir gut gefallen und die Infos über Horoskop, Geistergeld, Ho Chi Minh und anderen Politikern, sowie über vietnamesische Gerichte bringen mir allgemeines Hintergrundwissen näher.

Ein interessanter Krimi mit einem brisanten Thema vor exotischer Kulisse in Vietnam, der aufräumt mit Vorurteilen über demütige asiatische Frauen und die finanziellen Unterschiede zwischen arm und reich deutlich macht.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Hanoi Hospital

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Anne ist halb Vietnamesin. Sie besucht ihre Verwandten in Hanoi und will ein Praktikum dort absolvieren. Ihre Cousine Linh ist eigentlich Journalistin, arbeitet aber als Redakteurin des Radiosenders VOV ...

Anne ist halb Vietnamesin. Sie besucht ihre Verwandten in Hanoi und will ein Praktikum dort absolvieren. Ihre Cousine Linh ist eigentlich Journalistin, arbeitet aber als Redakteurin des Radiosenders VOV 5, wo sie nur Übersetzungen machen darf. Als sie versucht ein Interview in einem Krankhaus zu führen, um sich endlich journalistisch zu betätigen, wird sie Zeugin eines merkwürdigen Vorfalls. Eine alte Frau bekommt Nasenbluten und stirbt. Per Zufall sieht sie in ihrer Agentur einen , in dem ein Kind mit den gleichen Symptomen stirbt. Das lässt ihr keine Ruhe. Als dann auch noch ihre Großmutter unter genau diesen Umständen zu Tode kommt, machen sich die Cousinen daran, herauszufinden was dahinter steckt.
In einem weiteren Strang lernen wir Tuan kennen, der in die Stadt gekommen ist, um Geld zu verdienen und dem Leben auf dem Land zu entfliehen. Seine Lebensgefährtin Yen ist krank und versucht alles, um ihr zu helfen. Doch leider fehlt das Geld.
Das Buch ist wunderbar flüssig zu lesen und entführt uns in eine andere Welt. Anne hat einen vietnamesischen Vater und eine deutsche Mutter und sie weiß nicht, wo sie hingehört. Obwohl ihr beide Lebensweisen bekannt sind, fühlt sie sich in Deutschland genauso fremd wie in Vietnam. Das Familienleben verläuft ganz anders als wir das in Deutschland gewohnt sind. Linh dagegen ist mir ihrem Arbeitsleben unzufrieden, weil sie zwar ausgebildet ist, aber nur eintönige Übersetzungen machen darf.
Der Unterschied zwischen der wohlhabenden und der armen Bevölkerung könnte nicht größer sein. Das macht sich auch im Gesundheitswesen bemerkbar. Um einen Termin zu bekommen, muss man zahlen. Die Krankschwestern sind sowas wie Ersatzärzte und nicht für die Pflege zuständig. Wenn man ins Krankenhaus geht, muss man sich seinen Pfleger selbst mitbringen.
Neben dieser guten Darstellung der Lebensweise gibt es natürlich noch die Krimihandlung. Die Cousinen finden bei ihren Ermittlungen in einem Sumpf aus Korruption, Geldgier, medizinische Versuchen und Bestechung. Die Zensur der Medien soll verhindern, dass diese Machenschaften bekannt werden.
Die Hauptprotagonisten sind sehr gut und authentisch beschrieben. Bei ihren Ermittlungen ist Anne gleichzeitig auf einem Weg, um sich selbst zu finden.
Ein außergewöhnlicher Krimi!