Cover-Bild Reise durch ein fremdes Land
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832171094
David Park

Reise durch ein fremdes Land

Roman
Michaela Grabinger (Übersetzer)

Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden.
Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht.

»David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« WDR 5 BÜCHER

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2021

Eine innere Reise

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„Reise durch ein fremdes Land“ ist ein nachdenklicher, ruhiger Roman, voller Erinnerungen, Schmerz und der Hoffnung, es besser machen zu können.

Zum Inhalt: kurz vor Weihnachten, die Welt ist eingeschneit, ...

„Reise durch ein fremdes Land“ ist ein nachdenklicher, ruhiger Roman, voller Erinnerungen, Schmerz und der Hoffnung, es besser machen zu können.

Zum Inhalt: kurz vor Weihnachten, die Welt ist eingeschneit, alles ist unter weißem Puderzucker begraben. Es sollte die schönste Zeit des Jahres sein, aber für Tom und seine Familie ist es auch die schwerste. Und er muss sich eingestehen, dass er seinen Kindern kein guter Vater war und seiner Frau nicht der ideale Ehemann. Um wenigstens etwa von der familiären Stimmung zu retten, fährt er los um seinen Sohn nach Hause zu holen, der krank an seiner Uni festsitzt. Während der Fahrt wird er von einem Geist begleitet, der ihn mit seinen Fehlern konfrontiert.

Tom ist in meinen Augen ein wenig sympathischer Protagonist. Denn obwohl er sich alle Mühe gibt, seiner Familie ein schönes Weihnachten zu ermöglichen, wird schnell klar, dass Tom sich mit Nähe und Zuneigung schwer tut. Die Beziehung zu seinen Kindern ist dadurch belastet und auch seine Ehe zeigt nicht die erhoffte Glückseligkeit. Aber Tom ist jemand, der lieber etwas auf Abstand bleibt, der nicht gern Risiken eingeht, geschweige denn sich aus seiner Komfortzone heraus bewegen will. Einer dieser Menschen, über die man sagt "er war stets bemüht" und es auch genauso meint.

Während der Fahrt reflektiert Tom sein Leben, sowie die Beziehungen zu seiner Frau und seinen Kindern. Es macht auf den ersten Blick den Anschein einer Geschichte über einen fürsorglichen Vater der seinen Sohn für Weihnachten nach Hause holen will. Aber eigentlich dreht sich die Geschichte um den anderen Sohn. Den, der an seiner Drogensucht gestorben ist. Den, den sie nicht retten konnten. Es geht um viel Reue, um Angst und diese hilflose Starre, wenn das eigene Kind von einen weg driftet und man nichts tun kann, als zuzusehen.

Das Buch schafft eine kalte, beklemmende Atmosphäre, denn obwohl es ein sehr persönliches Thema ist, wird es sehr distanziert erzählt, was an der Art des Protagonisten liegen mag. Es dreht sich viel um die Schlüsselmomente im Leben und ob man rückblickend etwas anderes hätte machen können.
Die Geschichte ist mir sehr unter die Haut gegangen und das Buch ist definitiv keine leichte Kost.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Reflektierend während einer winterlichen Autofahrt!

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Der Fotograf Tom, verheiratet, Vater von 3 Kindern fährt durch eine schneebedeckte Landschaft von Nordirland nach Sunderland, England. Er holt seinen dort studierenden Sohn Luke für das Weihnachtsfest ...

Der Fotograf Tom, verheiratet, Vater von 3 Kindern fährt durch eine schneebedeckte Landschaft von Nordirland nach Sunderland, England. Er holt seinen dort studierenden Sohn Luke für das Weihnachtsfest ab, denn alle Flughäfen sind wegen den starken Schneefällen geschlossen.
Auf dieser langen, einsamen Autofahrt führt er laute und leise Selbstgespräche mit Daniel (wohl sein Sohn), über seine Vaterrolle und Ehemann, über seine Berufstätigkeit, schichtweise weitere Details freigebend - stets in ruhigem Sprachstil voller Trauer, Schuld und Selbstzweifeln.
Das Cover zeigt eine verschneite Waldlandschaft in schwarz/weiß, durchzogen von nur einer schmalen Straße, symbolisch wohl für unseren Weg im Leben zu Erkenntnis und Frieden mit uns selbst.
Bisweilen etwas langatmig in den winterlichen Landschafts-Schilderungen, überzeugt doch die Intensität des Sprachstils bei der Entblätterung des Seelenlebens des Protagonisten.

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