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Veröffentlicht am 14.07.2024

Super packender Fall

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„Refugium“ war für mich einer der Thriller-Glücksgriffe des letzten Jahres, ein super spannender Fall mit charismatischen, extravaganten Charakteren. Ich war richtig neugierig auf die Fortsetzung der Reihe ...

„Refugium“ war für mich einer der Thriller-Glücksgriffe des letzten Jahres, ein super spannender Fall mit charismatischen, extravaganten Charakteren. Ich war richtig neugierig auf die Fortsetzung der Reihe und muss sagen, dass dieses Buch echt abliefert. Ich fand den Fall selbst sogar noch besser, als den in Band 1.

Zum Inhalt: Kim Ribbig hat Schockdoktor Martin Rudbeck, seinen persönlichen Peiniger, entführt und hält ihn im Keller seiner Villa fest. Dazu hat er sich einen ausgeklügelten Plan überlegt, um seine Spuren zu verwischen. Aber das Schicksal, oder Astrid, macht ihm einen Strich durch die Rechnung und plötzlich steckt Kim in der Klemme.

Ursprünglich fand ich den Handlungsstrang rund um die „Wahren Schweden“ interessanter als eine Aufarbeitung von Kims Jugend, muss aber sagen, dass sich das im Verlauf der Handlung geändert hat. Die Nebenhandlung über die Wahren Schweden hätte es für mich letztendlich eigentlich gar nicht gebraucht, da die Aufarbeitung der Beziehungen zwischen Julia, Astrid und Kim, sowie Kims persönliche Zwickmühle bereits ausreichend Spannungen, Tempo und Nervenkitzel aufbauen.

Die Figur von Astrid hat mich mal wieder absolut geschockt und verblüfft, ich weiß echt nicht was ich von der Jugendlichen halten soll, wurde von ihrer Figur aber wiederholt bestens unterhalten- irgendwo zwischen Schmunzeln und Kopfschütteln. Kim bleibt mein Highlight der Reihe und die Vertuschungsaktionen rund um das Kidnapping von Dr. Rudbeck muss ihm erstmal jemand nachmachen. Interessant und fesselnd war für mich auch, von wem er da eigentlich Hilfe bekommt. Ich bin gespannt, wie das in den Folgebänden vertieft und weiterverfolgt wird.

Ich fand das Buch wieder sehr gut geplottet und richtig unterhaltsam, diese Reihe lebt von den Figuren, die alles andere als perfekt und genau dadurch so überzeugend sind. Kann den nächsten Band der Reihe gar nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Witzige Idee, der Funke ist aber nicht übergesprungen

Ehemänner
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Ich fand den Klappentext einfach so herrlich skurril und absolut ansprechend, dass ich richtig Lust auf das Buch hatte. Mag die Optik auch total gerne, die einfach gute Laune macht. Und irgendwie hab ich ...

Ich fand den Klappentext einfach so herrlich skurril und absolut ansprechend, dass ich richtig Lust auf das Buch hatte. Mag die Optik auch total gerne, die einfach gute Laune macht. Und irgendwie hab ich mir so auch dieses Buch vorstellt: locker leicht, herrlich witzig und charmant. Mir hat innerhalb der Geschichte dann aber doch eine überzeugende Entwicklung gefehlt, nachdem der Witz schnell schal wurde.

Zum Inhalt: Als Lauren vom Junggesellenabschied ihrer besten Freundin nach Hause kommt, wartet dort ihr Ehemann auf sie. Dabei ist sie gar nicht verheiratet und hat diesen Mann zuvor noch nie gesehen. Schnell erkennt sie, dass ihr Dachboden sie scheinbar mit immer neuen Ehemännern beglückt. Aber, ist das wirklich ihr Glück?

Ich fand das Szenario am Anfang wahnsinnig amüsant und habe über die wahnwitzigen Begegnungen viel schmunzeln können. Dieser Witz nutzt sich aber schnell ab, als Lauren die Männer in tinderähnlicher Manier immer schneller vom Dachboden holt und wieder zurückschickt. Als Leser bekommt man teilweise nicht mal ihre Namen mit, nur dass der Männer-Counter irgendwann bei über 200 ist. Da sind für mich die einzelnen Männer aber bereits zu einem Einheitsbrei verschwommen gewesen, sodass es zwischenzeitlich auch etwas langatmig wurde.

Ich fand einfach viele der Situationen in die Lauren sich begibt so fürchterlich gestellt. Kein Mensch würde sich im wahren Leben so verhalten, sodass mich das irgendwann auch einfach gestört hat. Sie sucht ja schließlich nach der alternativen Realität, in der sie bleiben will. Auch dass die Protagonistin sich nicht mal tiefer mit sich selbst und ihren Wünschen für ihr Leben und eine funktionierende Beziehung auseinandersetzt habe ich als sehr oberflächlich empfunden. Mir hat einfach die tiefergehende Reflektion gefehlt, die in diesem Buch definitiv Platz gehabt hätte.

Ich fand das Buch eine witzige, originelle Idee und es ist sehr kurzweilig zu lesen. Das Ende fand ich dann wieder ganz passend, auch wenn es wieder eine ähnlich Übersprunghandlung darstellt, wie so vieles anderes von Laurens nicht nachvollziehbaren Verhalten. Für mich wäre hier weniger mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Schwere Themen feinfühlig aufgearbeitet

Der Bademeister ohne Himmel
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Ich mag Bücher über besondere Freundschaften und bei diesem Klappentext bin ich direkt hellhörig geworden. Es ist kein leichtes Buch, das ich mal eben gelesen habe. Es greift schwierige Themen gekonnt ...

Ich mag Bücher über besondere Freundschaften und bei diesem Klappentext bin ich direkt hellhörig geworden. Es ist kein leichtes Buch, das ich mal eben gelesen habe. Es greift schwierige Themen gekonnt auf, macht sie sichtbar und emotional greifbar.
Traurig, aber auch wunderschön.

Zum Inhalt: Linda ist 15, hat in der Schule keine Freunde und kümmert sich nach der Schule um ihren dementen Nachbarn Hubert. Und manchmal, da denkt sie über das Sterben nach und wie es wäre, wenn es sie nicht mehr gäbe. Hubert war mal Bademeister, verlässt jetzt kaum noch seine Wohnung und seine Welt verblasst zunehmend. Aber Linda gibt seine Existenz Halt, auch wenn dieser zunehmend ins Wanken gerät.

Das Buch ist sehr nahbar und feinfühlig geschrieben. Linda nimmt kein Blatt vor den Mund wenn es um Huberts Zustand, ihre eigenen Lebensumstände oder ihre Gefühle geht. Sie hat es nicht leicht, hat früh gelernt Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und den Nachbarsjungen Kevin. Und auch für Hubert, der zunehmend auch schlechtere Tage erlebt.

Durch die Interaktionen mit Hubert und seiner polnischen Pflegekraft Ewa entsteht auch eine gewisse zarte Komik, die in der Skurrilität ihrer alltäglichen Interaktionen liegt. Mir hat es sehr viel Freude bereitet, ihren Alltag zu verfolgen, auch wenn in Huberts Verfall natürlich auch Wehmut und Melancholie mitschwingen. Vor allem das Warten auf seine Verstorbene Ehefrau hat mich jedes Mal wieder betroffen gemacht.

Das Buch hat eine angenehme Tiefe, die nachdenklich stimmt und emotional bewegt.
Eine Geschichte über Verbundenheiten, über gegenseitige Abhängigkeit und was es heißt zu Leben und zu Sterben.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein wichtiges und eindringliches Buch

Das Lied des Propheten
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Mich haben der Klappentext und die Leserstimmen total catcht, für mich klang das nach einem Buch, das ich unbedingt lesen muss. Ich habe mich allerdings mit der formalen Aufmachung sehr schwergetan, sodass ...

Mich haben der Klappentext und die Leserstimmen total catcht, für mich klang das nach einem Buch, das ich unbedingt lesen muss. Ich habe mich allerdings mit der formalen Aufmachung sehr schwergetan, sodass ich nie richtig in einen Lesefluss gekommen bin.

Zum Inhalt: Eilish ist Mutter von vier Kindern und lebt mit ihrer Familie ein beschauliches Leben in Dublin. Doch eines Abends klopft es an der Tür und Beamte wollen Eilishs Mann verhören, der als Gewerkschafter ein Dorn im Auge der Regierung ist. Kurz darauf verschwindet er, verhaftet von einem Regime, das seinen Bürgern immer mehr Rechte nimmt. Und auch der Rest der Familie sieht ihr tägliches Leben immer weiter eingeschränkt, bis es ganz in sich zusammenschrumpft.

Inhaltlich fand ich die Geschichte großartig und thematisch wirklich interessant geplottet. Die Lebensumstände der Familie spitzen sich schnell zu und generell ist die Geschichte sehr temporeich erzählt. Vom ersten Auftreten der Geheimpolizei bis zu den immer drastischeren gesellschaftlichen Einschränkungen und dem Zusammenschrumpfen der Familie sind die einzelnen Eskalationsstufen des politischen Umschwungs schlagartig aufeinanderfolgend.

Dadurch, dass das Einzelschicksal der Familie so im Fokus steht, ist die Handlung auch sehr nahbar und nachvollziehbar. Und man merkt sehr gut, wie die Grundstimmung nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch im Umfeld umschlägt und alltägliche Sorgen in den Fokus rücken wie der Versorgungsmangel und innerstädtische Kontrollen, die das tägliche Leben einschränken.

Ich habe mich allerdings mit der Erzählstruktur schwergetan. Formattechnisch fand ich das Buch für mich schwer und anstrengend lesbar. Mir fehlten klare Absätze und Kennzeichnung wörtlicher Rede. Auch die sehr langen Sätze, waren eher nicht so meins. Ich finde schon, dass das Format zum Inhalt passt, aber für mich war einfach mühselig, sodass ich nicht gerne lange am Stück gelesen habe und es mir dadurch auch schwerfällt diesen rein formalen Punkt vom Inhalt zu trennen.

Finde es wirklich schwer hier eine Sternebewertung zu vergeben, denn ich hatte das Gefühl mich letztlich gar nicht richtig auf das Buch eingelassen zu haben, weil ich so mit dem Format gehadert habe. Inhaltlich 4-5 Sterne für mich, vom Lesegefühl her aber nur 2, wodurch mich der Sog und die Emotionalität, die so angepriesen wurde, nicht richtig erreicht haben.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Düster mythische Romantasy

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns
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abenteuerlichen Heldenmut einer Rebellenbewegung, gepaart mit einer sanften Lovestory. Und genau das war es letztendlich für mich auch und hat mir dabei richtig gut gefallen. Es handelt sich hier um einen ...

abenteuerlichen Heldenmut einer Rebellenbewegung, gepaart mit einer sanften Lovestory. Und genau das war es letztendlich für mich auch und hat mir dabei richtig gut gefallen. Es handelt sich hier um einen Auftaktband, sodass ich der Geschichte verzeihen kann, dass ich noch eine Fragezeichen bzgl. Der Geschichte im Kopf habe.

Zum Inhalt: Kinder die vom Nebel des Waldes berührt und infiziert werden, müssen dem König übergeben und getötet werden. Denn niemandem ist es erlaubt Magie auszuüben, die nicht von den magischen Karten der Hering des Waldes kommt. Doch Elspeth hat überlebt- versteckt von ihrer Familie und weil sie nie Zeichen von Magie zeigte. Doch was niemand ahnt: Elspeth ist nicht allein in ihrem Kopf, seit sie eine der Karten berührt hat. Als sie im Wald auf einen Mann trifft, der die Karten vereinen und die Magie brechen will, schließt sie sich ihm an. In der Hoffnung, auch sich selbst dadurch zu retten.

Ich mochte das Magiekonzept mit den Karten- die Kraft die sie entfesseln und die Gefahren die sie bergen. Dieses fragile Gleichgewicht der Kräfte aus dem sich die Magie speist fand ich interessant geplottet und gut umgesetzt. Ich mochte die atmosphärischen Szenen im und um den Wald, die mysteriösen Kräfte die im Nebel verborgen liegen und die Stimmung der Ungewissheit und Bedrohlichkeit, die dieses Setting erzeugt.

Was es mit dem Nebel, der Herrin des Waldes und dem Hirtenkönig genau auf sich hat fand ich etwas undurchsichtig. Grob wird das zwar in Form von Überlieferungen wiedergegeben und gegen Ende wird das ganze auch etwas deutlicher beleuchtet, aber für mich blieb da einiges an Fragen offen. Da es aber ja der erste Band einer Dilogie ist, kommt da vermutlich noch einiges dazu im Folgeband.

Ich muss sagen dass die größte Überraschung und die spannendsten Kapitel für mich am Ende kamen und ich allein dadurch eigentlich richtig Bock auf Band 2 habe, weil dieser sehr vielsprechend angeteasert wird mit dem gigantischen Cliffhanger.

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