Satirische Erinnerungen an eine krasse Epoche
In seinem Buch "Als Mutti unser Kanzler war" schildert Dietmar Wischmeyer seine satirischen "Erinnerungen an eine total krasse Zeit". So wird die Merkel-Epoche in 26 Kapiteln von A (wie Angela und der ...
In seinem Buch "Als Mutti unser Kanzler war" schildert Dietmar Wischmeyer seine satirischen "Erinnerungen an eine total krasse Zeit". So wird die Merkel-Epoche in 26 Kapiteln von A (wie Angela und der Abschied) bis Z (wie Zukunft und Zombies) anhand von diversen Themen und Ereignissen wortgewandt beleuchtet. Dabei dürfen dann natürlich auch die äußerlichen Kennzeichen der Kanzlerin (Frisur, Blazer, Mundwinkel, Raute) sowie die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land, Donald Trump, die SPD, ein schwedisches Kind und atmende Obergrenzen nicht fehlen. In dieser Epoche ist sehr viel passiert: Influencer sind die führenden Meinungsbildner, ein Virus bestimmt unser Leben und Fake News lauern an jeder Ecke. Bei einem Rückblick auf die vergangenen sechzehn Jahre ist aber auch eine generelle Abrechnung mit Frisuren und Modeerscheinungen, insbesondere mit "Destroyed Jeans" angemessen: "Will heißen, die Transfünzigerin, Typ Magarinereklame-Mutti, sieht mit den zerfransten Löchern am Hosenknie nicht aus wie die ältere Schwester ihrer Tochter, sondern wie eine frisch vermöbelte Assi-Alte"(S. 135).
In den einzelnen Kapiteln werden auch die "Helden im Abseits", wie z.B. Jens Spahn, Andi Scheuer oder Olaf Scholz aufs Korn genommen und deren durchaus üppigen Schwachstellen dem Leser vor Augen geführt. Aufgelockert werden die Kapitel durch diverse Fotos mit launigen Untertiteln.
Insgesamt ist es ein unterhaltsames, aber auch anstrengendes Buch. Mich haben nicht alle Sichtweisen und Statements überzeugt und für mich wurden auch einige Grenzen überschritten. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich mit zu vielen Themen auseinandergesetzt hat. Ich habe das Buch über mehrere Wochen häppchenweise gelesen und es daher eher als kleine Ablenkung für Zwischendurch angesehen. Ich freue mich dann lieber auf den nächsten Roman von Dietmar Wischmeyer.