Cover-Bild Toter geht's nicht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.01.2013
  • ISBN: 9783499258251
Dietrich Faber

Toter geht's nicht

Bröhmanns erster Fall
Irgendwann ist Sense!



Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod.



Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich just am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Frondienste in der Kindertagesstätte «Schlumpfloch».
Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager «Lass uns fummeln, Pummel» zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zu jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2017

Toter geht's nicht, aber lebendiger auch fast nicht...

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Handlung:
In einem hessischen Kaff wird auf dem Faschingsumzug ein als Tod verkleideter Mann tot aufgefunden. Der zuständige Hauptkommissar hat an seinem Job und dem Ermitteln so gar keinen Spaß und man ...

Handlung:
In einem hessischen Kaff wird auf dem Faschingsumzug ein als Tod verkleideter Mann tot aufgefunden. Der zuständige Hauptkommissar hat an seinem Job und dem Ermitteln so gar keinen Spaß und man fragt sich ernsthaft, wie er Hauptkommissar werden konnte. Stattdessen schreibt er lieber Präventionsbroschüren und überlässt das Denken und Ermitteln seinen Kollegen.

Sein liebster und fähigster Kollege fällt jedoch leider aus, weil seine Tocher schwer erkrankt ist. Das ist jedoch noch nicht das Ende seiner Probleme. Seine überforderte Ehefrau verlässt die Familie für einem vermeintlichen Kuraufenthalt und lässt Henning Bröhmann mit der pubertierenden Tochter, dem fünfjährigen Sohn, dem übermäßig häufig furzenden Hund Berlusconi und den Verpflichtungen in der elternorganisierten KiTa Schlumpfloch alleine. Nix für Memme Bröhmann.

Auf sich allein gestellt stellt Henning Bröhmann an sich dann doch noch kommissarische Qualitäten fest und löst den Fall denn doch - wenngleich natürlich nicht im Alleingang.

Meine Meinung:
Das Buch liest sich richtig gut. Der Schreibstil ist total flüssig. Obwohl es sich auf den ersten unbedachten Blick wohl um einen Krimi handeln soll, geht es hier um viel mehr. Es ist die Geschichte einer Familie, beinahe wie im wahren Leben. Die familiären Probleme und die Reaktionen darauf machen den Ermittler gleichzeitig lebensnah sympathisch wie auch absolut memmenhaft unsympatisch. Man kann sich in ihn hineinfühlen und wenngleich man manchmal mit ihm Mitleid empfindet, muss man ihn gleichzeitig verabscheuen und doch lieben.

Das Buch wartet mit einigen Überraschungen und überaschenden Erklärungen auf. Für mich ein gelungener Debütroman. Und der Untertitel "Bröhmanns erster Fall" ist geichfalls in zweierlei Hinsicht treffend: Zum Einen da es der erste Roman des Autors ist und somit natürlich der erste Fall für seinen Protagonisten. Man kann also auf weitere Bücher und Fälle hoffen. Außerdem scheint es für Bröhmann selbst auch der erste Fall zu sein, an dem er tatsächlich teil hatte und der ihn wenigstens ansatzsweise zu einem richtigen Kommissar machte. Vielleicht hat er ja tatsächlich Gefallen am Ermitteln gefunden?

Allerdings stellt sich mir die Frage, welche Umstände diese wohl toppen könnten, damit diese Lust am Ermitteln auch im zweiten Fall wieder geweckt wird. Außerdem steht geschrieben, in diesem hessischen Kaff passiert sonst nie etwas, warum sollte jetzt auf einmal noch ein Mord geschehen? Auf der anderen Seite passiert aber anscheinend immerhin so viel, dass es eine Mordkommission gibt.

Fazit:
Ein starker Roman und ich hoffe auf Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ein schlechter Kommissar auf Abwegen

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Henning Bröhmann ist ein absolut schlechter Kommissar, er mag nicht wirklich ermitteln und eigentlich passiert in seinem kleinen Nest Bad Salzenhausen auch nie etwas, drum fällt seine wirkliche Unfähigkeit ...


Henning Bröhmann ist ein absolut schlechter Kommissar, er mag nicht wirklich ermitteln und eigentlich passiert in seinem kleinen Nest Bad Salzenhausen auch nie etwas, drum fällt seine wirkliche Unfähigkeit in seinem Beruf auch nicht ins Gewicht. Als dann beim Karnevalsumzug plötzlich eine Leiche auftaucht, ist es mit der Ruhe vorbei. Kommissar Henning Bröhmann verlässt sich stets und immer auf seinen Kollegen Markus Meirich, der ist nämlich ein vorzüglicher Polizist. Er führt die Verhöre, macht die Tatortermittlungen und eigentlich auch sonst alles. Jetzt aber meldet sich Markus krank und lässt Henning mit dem ungeliebten Kollegen Teichner allein bei der Mordermittlung. Aber das ist noch nicht alles; denn auch Franziska, Hennings Ehefrau hat genug von ihrem memmigen Ehemann und verlässt diesen kurz entschlossen. Sie lässt ihn mit Tochter Melina, Sohn Laurin und dem Hund Berlusconi einfach sitzen. Nun steht er vor einem riesigen Scherbenhaufen und weiß nicht, wie er klar kommen soll. Er, der so gar nicht in Kindererziehung bewandert ist und sich um seine pubertierende Tochter Melina und den kleinen Laurin, der ja noch im Kindergarten ist, nun kümmern soll. Er versteht die Welt nicht mehr. Wie soll er das alles unter einen Hut bekommen, Kinderbetreuung und Mordermittlung?

Fazit:

Wenn man der Inhaltsangabe Glauben schenkt, handelt es sich hier um einen Krimi mit viel Schuss Humor. Leider habe ich weder einen wirklichen Krimi noch den Schuss Humor vorgefunden. Die Geschichte gleitet ziemlich schnell in eine langweilige Eheproblemstory ab und zwischendurch wird uns immer mal wieder ein Happen Krimi serviert. Spannung ist hier überhaupt gar nicht vorhanden, nein die Langeweile hat sich bei mir sehr schnell breit gemacht. Denn Henning Bröhmann, der ja Kriminalhauptkommissar ist, ist eine völlige Fehlbesetzung. Er mag seinen Beruf überhaupt gar nicht und arbeiten lässt er lieber Andere. Memmig, wie er nun mal ist, vergeht er in Selbstmitleid. Er ist mir von Anfang an unsympathisch. Auch die anderen Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und irgendwann wird dann tatsächlich ein Mörder gefunden, ja denn ermittelt wird hier ja eigentlich nicht.

Zu guter Letzt stellt sich dann noch heraus, dass der Mörder nicht beide Morde begangen hat. Der zweite Täter ist aus Hennings Umfeld und deshalb deckt er ihn. Das kann ich dann überhaupt nicht gut heißen. Ein schlechter Kommissar ist ja schon genug des Guten, aber auch noch Mörder decken, das geht ja mal gar nicht.

Auch die Ausdrucksweise, die dort von den Jugendlichen gesprochen wird, finde ich unmöglich.

Eine Leseempfehlung kommt von mir hier nicht, was nicht heißen soll, dass Euch das Buch viel besser gefallen könnte als mir.