Cover-Bild Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten
Band der Reihe "Oktaven / Die literarische Reihe für Kunst im Leben und Lebenskunst"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Freies Geistesleben
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 138
  • Ersterscheinung: 20.03.2019
  • ISBN: 9783772530104
Dimitri Verhulst

Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten

Rainer Kersten (Übersetzer)

Können wir vermeiden, was nicht aufzuhalten ist? Pierre konnte es nicht. Er konnte der Leidenschaft und vor allem der Liebe nicht entkommen. Aber Pierre kann und will davon erzählen. Und so schenkt er dem behinderten Sonny zum 16. Geburtstag bei einem Trip in die Provence die Geschichte der wildzärtlichen und alles ändernden Liebe zu dessen Mutter und reist mit ihm dabei an die Ränder des Lebens.

Gefühlvoll und provokant – mal überbordend, mal frech im Ton erzählt Dimitri Verhulst die schmerzlich-schöne Gesichte einer wilden tiefen Liebe und nimmt uns dabei mit auf einen Road Trip durch die Schönheit der Provence und das Leben selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2019

Eine spannende Liebe auf nur 138 Seiten

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Pierre ist ein äußerst interessanter Mann. Ich glaube, man kann ihn nur lieben oder hassen. Ein Zwischending gibt es da nicht. Mit seinem unglaublich direkten, trockenen – fast schon schwarzen – Humor ...

Pierre ist ein äußerst interessanter Mann. Ich glaube, man kann ihn nur lieben oder hassen. Ein Zwischending gibt es da nicht. Mit seinem unglaublich direkten, trockenen – fast schon schwarzen – Humor dominiert er die Erzählung Verhulsts und verleiht der Geschichte mit seinem distanziert wirkenden Charakter einen besonderen Charme. Ich habe Pierre relativ schnell in mein Herz geschlossen. Mit seinem Spott und der scheinbaren Gleichgültigkeit, die er an den Tag legt, brachte er mich immer wieder zum Schmunzeln und ich war überrascht, dass ausgerechnet Pierre eine so emotionale Liebesgeschichte erzählen kann, bei der 138 Seiten keinesfalls ausreichen.

Sonny ist fünfzehn Jahre alt, geistig behindert, wohnt in einem Pflegeheim und Pierre ist der einzige, der ihn regelmäßig besucht. Warum? Sonny ist der Sohn von Pierres großer Liebe. Eine Liebe, die er über Jahre nicht vergessen konnte und deswegen will er Sonny ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machen: Einen Tag vor seinem sechzehnten Geburtstag holt Pierre ihn aus dem Pflegeheim ab und fährt mit ihm in die Provence. Er will Sonny eine Geschichte erzählen, genau dort, wo vor vielen Jahren die Liebe begann. Jedoch weiß niemand aus dem Pflegeheim über Pierres Plan Bescheid und obwohl Sonny ein guter Zuhörer ist, kann er keine der Informationen aufnehmen. Dennoch hält Pierre an seiner Idee fest. Er muss es erzählen. Er muss seiner großen Liebe noch ein einziges Mal nahe kommen, wenn auch nur mit Worten…

Als ich das kleine Büchlein anfangs in den Händen hielt, war ich etwas skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass auf lediglich 138 Seiten eine Geschichte erzählt wird, die mich fesseln kann. Nun, was soll ich sagen? Ich habe mich gewaltig geirrt. Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten von Dimitri Verhulst ist eine durchgehende Erzählung, die nicht durch Kapitel oder lange Einschübe unterbrochen wird. Die Handlung fließt dahin, die Perspektive wechselt manchmal vom Erzähler zu Pierre und wieder zurück und mit jeder Seite hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich an Sonnys Stelle sitze und dem zynischen, verbitterten Kerl zuhöre. Verhulsts Geschichte zeichnet sich nicht durch spannende Plottwists oder rasante Szenen aus; sie ist vielmehr realistisch und echt. Pierres Liebe zu Sonnys Mutter könnte aus dem Leben jedes einzelnen von uns gegriffen sein, man erkennt sich in einigen Punkten wieder und vergleicht Pierres Geschichte mit seiner eigenen (verlorenen) Romanze. So schnell wie die Erzählung anfing, war sie auch vorbei und als ich die letzte Seite umschlug, hatte ich das Bedürfnis nachzufragen: Was ist dann passiert? Doch ich glaube, das werde ich mir wohl selbst ausmalen müssen…

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Die Hauptfigur ist eine absolute Fehlbesetzung :-(

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Sonny ist in ganz besonderer Mensch und er hat es aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigungen nicht leicht. Die regelmäßigen Besuche von Pierre und die gemeinsamen Spaziergänge im Park, Pierre zu Fuß ...

Sonny ist in ganz besonderer Mensch und er hat es aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigungen nicht leicht. Die regelmäßigen Besuche von Pierre und die gemeinsamen Spaziergänge im Park, Pierre zu Fuß und Sonny im Rollstuhl, sind eine willkommene Abwechslung. Doch ausgerechnet an Sonnys 16. Geburtstag wird aus dem Spaziergang eine Reise in die Vergangenheit, denn Pierre zeigt Sonny die Provence und erninnert sich an die schönste Zeit in seinem Leben...


Oh, was habe ich ich mich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte gefreut, die leicht melancholisch den Blick zurück auf eine große Liebe wirft, die man auf ewig in Erinnerung behält. Aber schon auf den ersten Seiten schaue ich ganz versört das Gelesene an und kann nicht glauben, was ich da sehe. Muss man sich tatsächlich so in der Wortwahl vergreifen und einen jungen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen so erniedrigen und beschämen ? Das, was Pierre da von sich gibt, entbehrt jeglicher Diskussion und ich finde seine rücksichtslose, primitive, ordinäre Art einfach nur noch abstoßend. Wie kann man sich dermaßen verbal an einem einem Menschen vergehen, der sich nicht wehren kann ? Ich bin fassungslos und entsetzt, wie der Autor Beleidigungen der übelsten Art auf einen behinderten Menschen regelrecht einhämmert, dem eigentlich Schutz und Fürsorge und ein liebevoller Umgang zusteht. Die Menschenwürde wird hier mit Füßen getreten....

Das Bild wandelt sich, als die beiden in der Provence angekommen sind und Pierre seine widerliche Maske abstreift. Er zeigt Herz und Gefühle, wenn er Sonny von seiner großen Liebe erzählt und man spürt ganz deutlich, dass sich etwas in ihm verändert. Hier wird er richtig einfühlsam und seine zärtlichen Worte strafen sein Verhalten aus dem Bucheinstieg Lügen.

Aber das alles kann den negativen Leseeindruck nicht ausmerzen, denn wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht vergessen, was Pierre zu Beginn des Buches Sonny angetan hat....


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