Cover-Bild Still!
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783446268838
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Dirk Pope

Still!

Für Stille in lauten Zeiten – Dirk Pope über eine tiefe Freundschaft von zwei beeindruckenden Jugendlichen

Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Karenina1 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2020

Sprachlos

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Mariella ist nach der Trennung vom Vater in eine Kleinstadt gezogen und nun spricht sie nicht mehr. Die notwenige Kommunikation mit der Mutter erfolgt über WhatsApp. Ihre Eltern, Lehrer und Mitschüler ...

Mariella ist nach der Trennung vom Vater in eine Kleinstadt gezogen und nun spricht sie nicht mehr. Die notwenige Kommunikation mit der Mutter erfolgt über WhatsApp. Ihre Eltern, Lehrer und Mitschüler können sie nicht zum Reden bringen und die meisten reagieren aggressiv. „Die ist zu dumm zum Reden, dümmer als ein Stück Brot“ ruft Isabell zur Erklärung in die Klasse. Besonders ihre Deutschlehrerin führt sie immer wieder vor. Aber Mariella bleibt stur, ihr sind die vielen Worte und die 15.000 täglichen Wörter ihrer Mutter, einfach zu viel. Nur ein netter Hausarzt und der fachfremde Englischlehrer bringen Verständnis auf.
In ihrem Kopf hat Mariella allerdings viele Worte und Gespräche. So gibt es immer wieder Interviews der Ifas (Institut für angewandtes Schweigen), die zum Teil sehr rabiat sind. Dann gibt es kleine Gespräche zwischen den unterschiedlichsten Menschen. Da antwortet der Hausarzt dem Komponisten Arvo Pärt, den sie sehr verehrt.
Mariellas geheimer Zufluchtsort ist ein Turm, dort sitz sie gerne in einem gesperrten Teil. Aber eines Abends sitzt dort ein Junge auf ihrem Platz. Stan ist gehörlos und die beiden „unterhalten“ sich über WhatsApp. Nach einem Vorfall im Sportunterricht bei dem Mariella im Gesicht verletzt wird, spitzt sich die Situation immer mehr zu.
Ich, die ich sicher auch viele tausend Worte am Tag spreche und die meint, dass Kommunikation ganz wichtig ist, kann mich nicht in Mariella hineinversetzen. Viele Erzählungen/Serie leben davon, dass Menschen nicht miteinander sprechen. Mariella hat Gespräche in ihrem Kopf und nutzt WhatsApp zur Kommunikation. Das zeigt für mich, dass es wohl nicht wirklich möglich ist ohne Worte zu leben.
Es gibt durchaus interessante Gedanken und schöne Sätze in dem Buch, aber trotzdem macht die Geschichte für mich keinen Sinn. Die Gewalt gegenüber Mariella finde ich beängstigend und die Hilflosigkeit der anderen zeigt, wie wichtig es ist miteinander zu sprechen. Ich denke, auch mich würde das Verhalten von Mariella aggressiv machen, ich wüsste damit nicht umzugehen. Im Gegensatz zu allen anderen öffnet sie sich ja Stan und nur dadurch kann die Freundschaft entstehen.
Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch im Buch befinden sich zwischen den Teilen marmorierte Seiten, dass hat eine elegante Wirkung.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Schweigen kann tödlich sein

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Mariella redet seit der Scheidung ihrer Eltern nicht mehr, nicht mit den Eltern, nicht in der Schule, nicht mit ihren neuen Klassenkameraden. Und das kommt nicht gut an. Schweigen ist eben nicht gut auszuhalten, ...

Mariella redet seit der Scheidung ihrer Eltern nicht mehr, nicht mit den Eltern, nicht in der Schule, nicht mit ihren neuen Klassenkameraden. Und das kommt nicht gut an. Schweigen ist eben nicht gut auszuhalten, zumal wenn man die Hintergründe nicht kennt. Marielle hat einfach beschlossen nicht mehr zu reden. Dafür denkt sie um so mehr und teilt sich dem LEser in diesem Buch sehr unvermittelt mit. Ihre Gedankengänge sind manchmal faszinierend und wirklich tiefsinnig , an den Stellen an dem sie mit sich selber bzw. dem Ifas redet etwas befremdlich. Ihre Klassenkameraden mobben sie heftig und die Lehrer lassen das einfach zu bzw. verstärken es noch.Dann lernt sie den tauben Stan kennen und einen kurzen Moment erscheint alles viel einfacher bis es zur Katastrophe kommt. Und genau diese Katastrophe erscheint so unnötig und doch braucht es sie, um Mariella zum Reden zu bewegen. Und was sie dann sagt, ist sehr bewegend. Die GEschichte hätte allerdings noch mehr Potential für noch mehr tiefergehende Gedankengänge gehabt. Zur Vorgeschichte erfahren wir viel zu wenig. Und im Nachhinein wäre es gut gewesen, wenn Mariellas Klassenkameraden ihre Fehler eingesehen hätten. Das Ende ist mir zu abrupt und läßt meiner Meinung nach den LEser unbefriedigt zurück. Die Charaktere sind sehr polarisierend dargestellt. Die Eltern agieren sehr extrem , genau wie einige Schüler und Lehrer. Der Schreibstil hat mich dagegen sehr faziniert. Alles wird aus einer einzigen Sicht dargestellt mit doch sehr vielen unterschiedlichen Zwischentönen. Das Thema Stille finde ich sehr interessant. Wie oft geht es um die Darstellung des Lauten , des Extrovertiertne, der sich vor den Anderen bewußt abhebt und nicht um den Zurückhaltenden, den Überlegte, eben den Stillen, der hinter die Fassaden blickt. Das Buch hat mich gefesselt, aber am Ende doch etwas enttäuscht.

Ich habe bis zum Ende versucht Mariellas Alter festzulegen. Auf jeden Fall hätte ich sie jünger geschätzt als die junge Frau auf dem Cover.

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