Cover-Bild Alles was ich dir geben will
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783844532197
Dolores Redondo

Alles was ich dir geben will

Matthias Koeberlin (Sprecher), Lisa Grüneisen (Übersetzer)

Wie weit geht eine Familie, um ihr Ansehen zu retten?

Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt, dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Die dortige Polizei ist auffallend schnell dabei, die Akte zu schließen. Manuel muss feststellen, dass Álvaro ihn seit Jahren getäuscht und ein Doppelleben geführt hat. Doch was suchte Álvaro in jener Nacht auf einer einsamen Landstraße? Zusammen mit einem eigensinnigen Polizisten der Guardia Civil und Álvaros Beichtvater stellt Manuel Nachforschungen an. Die führen ihn in eine Welt voller eigenwilliger Traditionen – und in die Abgründe einer Familie, die für ihr Ansehen über Leichen geht.

Gelesen von Matthias Koeberlin.

(2 mp3-CD, Laufzeit: 14h 50)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

Das gelungene Spiel mit den Gefühlen des Lesers

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WOW. Ich hatte einen unterhaltsamen Krimi erwartet, aber ich habe viel mehr bekommen. Das einzige, was fehlte, war Action, aber es liegt wohl in der Kunst der Autorin einen atmosphärisch dichten, spannenden ...

WOW. Ich hatte einen unterhaltsamen Krimi erwartet, aber ich habe viel mehr bekommen. Das einzige, was fehlte, war Action, aber es liegt wohl in der Kunst der Autorin einen atmosphärisch dichten, spannenden Krimi zu schreiben, bei dem sowohl der Leser, als auch die Hauptpersonen nicht wissen, ob ein Verbrechen vorliegt. Aber diese anfängliche Unwissenheit (die tatsächlich sehr lange dauert) macht auch den Reiz dieses Romans aus, und es fällt schwer ihn beiseite zu lesen.

Es gab eine Szene, das Zusammentreffen der Matriarchin der Muniz de Dávila mit Manuel, die mir Gänsehaut bereitet hatte. Es ist nichts passiert, es ist ein einfaches Gespräch, aber ... einer der Momente, die zeigen, wie man mit Worten die Gefühle des Lesers manipulieren kann.

Alles was ich dir geben will, zeigt die Kluft zwischen Adel und Normalbevölkerung, die Ablehnung von Homosexuellen, die Schöne Landschaft Galiciens, Dinge, die hinter Mauern passieren und verschwiegen werden und scheinbar durchschaubare Charaktere, die jedoch selten eine Grauschattierung aufweisen. Man denkt schwarz oder weiß. Und selbst zwielichtige Gestalten, sind nicht so zwielichtig wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen (schade eigentlich).

Aber abgesehen von der eindimensionalen Charakterbeschreibung gibt es nichts Negatives über das Buch zu sagen. Trotz der 600 Seiten wird es nicht langweilig, es liest sich leicht und man wird schnell in die Handlung hinein gesogen. Vielleicht wird derjenige Enttäuscht, der sich einen düsteren Intrigensumpf erwartet, denn trotz Adels- und Kirchenbeteiligung bleibt es eine kleine Familiengeschichte, die deswegen nicht weniger spannend ist.

Was mir persönlich auch gut gefallen hat, war die Beiläufigkeit, wie mit der Homosexualität der Hauptperson umgegangen wir. Natürlich gibt es die eine oder andere homophobe Äußerung, aber es sind andere Dinge, die größere Wichtigkeit haben.

Alles was ich dir geben will, zeigt eine natürliche Art der Homosexualität, die genauso beiläufig ist wie es die Sexualität in einem Krimi auch sein sollte. Und doch .... auf der anderen Seite ist sie wichtig... aber es ist schön, wenn ein schwuler Charakter nicht geifernd und schwanzgesteuert durch die Handlung irrt. Es ist ein unterhaltsamer (sexloser) Krimi, kein Porno und keine Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Dunkle Familiengeschichte

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Klappentext:

Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt,dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die ...

Klappentext:

Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt,dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die Polizei auffallend schnell dabei, die Akte zu schließen . Dort stellt sich heraus, dass Álvaro ihn seit Jahren getäuscht und ein Doppelleben geführt hat. Doch was suchte Álvaro in jener Nacht auf einer einsamen Landstraße?
Zusammen mit einem eigensinnigen Polizisten der Guardia Civil und Álvaros Beichtvater stellt Manuel Nachforschungen an. Eine Suche, die ihn in uralte Klöster und vornehme Herrenhäuser führt. In eine Welt voller eigenwilliger Traditionen - und in die Abgründe einer Familie, für die Ansehen wichtiger ist als das Leben der eigenen Nachkommen.

Meine Meinung:

Die mir bis dahin unbekannte Autorin hat mich von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen.
In einem eindrucksvollen,aber völlig unaufgeregten Schreibstil,entwickelt sie eine Familiengeschichte, die ihresgleichen sucht.
Der Roman ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Krimi,letzterer entbehrt jedoch der reißerischen Affekte, ohne an Spannung zu verlieren.
Vielmehr sind es die psychologischen Aspekte, die mich dazu brachten, dem Buch atemlos zu folgen.
Stück für Stück blättert die Autorin eine Familiengeschichte auf, in der keine Handlung zu schmutzig ist, wenn sie dazu dient, das Ansehen hochzuhalten.
Obwohl ich zwischendurch immer einige Lösungsideen hatte, wurde ich zum Schluss noch einmal überrascht.

Fazit:

Ein Buch, was ich sehr gerne gelesen habe und dem ich sehr verdiente fünf Sterne gebe.
In Zukunft werde ich nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau halten.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Anspruchsvolle Literatur

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Der Roman spielt in Galicien, einer fruchtbaren und grünen Weinregion im Nordwesten Spaniens. Eine Mischung aus Kriminalgeschichte, Familientragödie und anspruchsvoller Literatur begeistert durch vielschichtige ...

Der Roman spielt in Galicien, einer fruchtbaren und grünen Weinregion im Nordwesten Spaniens. Eine Mischung aus Kriminalgeschichte, Familientragödie und anspruchsvoller Literatur begeistert durch vielschichtige Charaktere. Es hat mir gut gefallen, dass lebendige Beschreibungen der Region nicht zu kurz kommen, es entsteht ein der Realität nahe kommendes Bild vor dem inneren Auge.

Hauptperson ist Manuel, in Madrid lebend, der nach dem Unfalltod seines Ehemannes nach Galicien reist, um festzustellen, dass dieser dort ein zweites, von ihm unbemerktes, Leben hatte. Gekränkt, aber auch verzweifelt ob des nun fehlenden Partners, entschließt er sich, mehr über diese für ihn fremde Welt herauszufinden. Denn sein Ehemann war ein Adliger. Auf dem Weg zur Wahrheit werden die einzelnen Charaktere und Schauplätze in einem begeisternden Schreibstil detailgetreu und authentisch beschrieben. Dazu kommt ein tiefer Einblick in die Welt des alten spanischen Adels mit all seinen Standesdünkel, der mir total realistisch dargestellt erscheint. Die Handlung ist logisch aufgebaut, Gegenwart und Vergangenheit sind wunderbar miteinander verbunden, so dass aus allen Strängen häufig „nebenbei“ Informationen zur Wahrheit führen.

Mir hat die Mischung unterschiedlicher Genres sehr gut gefallen, ebenso das nicht wirklich vorhersehbare Ende – daher eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Einfach genial!

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Der Roman - Alles was ich dir geben will - von Dolores Redondo ist das beste Buch, dass ich seit langer Zeit mal wieder gelesen habe. Es hält den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite und ...

Der Roman - Alles was ich dir geben will - von Dolores Redondo ist das beste Buch, dass ich seit langer Zeit mal wieder gelesen habe. Es hält den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite und ich war verblüfft, wer der Mörder war. Dolores Redondo gelingt es die Probleme einer gleichgeschlechtlichen Ehe in einem aristokratischen Umfeld zu schildern. Zudem greift sie das Thema Missbrauch von Kindern durch Kleriker auf. Ihr gelingt es ein ganz außergewöhnliches Buch über diese Themen zu schreiben. Ich kannte diese Autorin bisher nicht, habe aber seit heute eine neue Lieblingsautorin. Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es nicht mehr weglegen konnte und in einem durchgelesen habe.