Was ist das?
Nach dem 6-Minuten-Tagebuch kommt das 6-Minuten-Erfolgsjournal. Während der Vorgänger zur persönlichen Reflexion und für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und Selbstliebe gedacht war, möchte der Autor dieses Mal mit dem Erfolgsjournal die Möglichkeit geben, zeitgleich für mehr Achtsamkeit, aber auch für mehr Produktivität zum Erreichen der persönlichen Ziele zu sorgen. Durch die 6 Minuten bewusste Zeit, die man sich zum Planen nehmen soll, soll der Fokus und die Konzentration geschärft werden. Mit zahlreichen Hintergrundinformationen gibt der Autor auch das notwendige Basiswissen mit auf dem Weg.
Wie sieht es aus?
Das Tagebuch befindet sich wie das 6-Minuten-Tagebuch in einer gebundenen Ausgabe mit einem Stoffeinband in Leinenoptik. Die Buchrückseite ist unbeschriftet, das Cover und der Buchrücken verfügen über einen goldgeprägten Schriftzug „Das 6-Minuten-Erfolgsjournal“. Auf der Rückseite befindet sich ein restlos abziehbarer Aufkleber mit der ISBN-Nummer und einem kurzem Klappentext. Das Buch fühlt sich hochwertig an und macht einen sehr guten Eindruck. Die Größe entspricht etwa dem A5-Format, das Buch wiegt laut Autor knapp 420g. Wie auch der Vorgänger ist die Innengestaltung ähnlich schlicht und elegant gehalten. Die Seiten sind charmoisfarben und es wird viel mit Brauntönen gearbeitet. Die Schriftgröße ist sehr angenehm, das Buch wirkt aufgeräumt und gut strukturiert. Es ist sinnlogisch aufgebaut. Bei den Ausfüllseiten zeigen gepunktete Linien die Felder an, die ausgefüllt werden sollen. Das Papier ist relativ fest und leicht beschichtet. Zum Ausfüllen empfehle ich daher eher Kugelschreiber als Fineliner. Das Buch hat zudem zwei Fäden-Lesezeichen.
Was erwartet einen?
Bei diesem Erfolgsjournal handelt es sich um ein Ausfüllbuch zur Selbstreflexion und zur Planung. Das erste Viertel des Buches besteht aus einem Sachbuchteil, bei dem der Autor seine Gedanken für die Entstehung des Buches (mit persönlichen Erlebnissen) anführt, im Anschluss folgen Informationen zum Thema Fokus, Gewohnheit und Werte. Diese Informationen sind Grundlage für das Buch und die Idee, die hinter der gezielten Fokussierung steckt. Außerdem gibt es einige Seiten, bei denen der Leser selbst einige Gedanken reflektieren soll, etwa seine persönlichen Werte. Es folgt ein kurzer Teil mit einer Einleitung zur Verwendung des Ausfüllteils, wo erklärt wird, wie die 6-Minuten-Routine gedacht ist. Das 6-Minuten-Tagebuch ist ein Buch zur Selbstreflexion, was der Leser täglich selbst ausfühlen kann und soll. Der Autor arbeitet wieder mit vielen Zitaten, wissenschaftlichen Studien und erklärt motivierend und ehrlich, was die Grundidee des Erfolgsjournals ist.
Es folgt der Ausfüllteil. Dieser ist immer gleich aufgebaut: Es beginnt mit dem Monats-Check und dem Monatsüberblick, wo man Termine eintragen kann. Es folgt wöchentlich ein Wochenüberblick, die Wochenplanung mit Wochen-Fokus und Gewohnheitsübersicht und im Anschluss 6 Einzelseiten für die Tage. Der Autor hat sich bewusst für 6 Tage entschieden, da er möchte, dass man auch einen Tag frei hat. Möchte man trotzdem 7 Tage eintragen, empfiehlt er zwei verschiedenfarbige Stifte. Diese Idee finde ich wirklich gut. Die Tagesübersichten sind undatiert und umfassen To-Do, den Tagesfokus, Platz für Notizen und ein täglich wechselndes Zitat. Das Buch wird mit Quellennachweisen und einigen Leerseiten für Notizen beendet.
Mein Fazit
Nachdem ich bereits vor einiger Zeit das 6-Minuten-Tagebuch genutzt hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass jetzt ein neues Journal mit anderer Ausrichtung herausgekommen ist. Während das 6-Minuten-Tagebuch in meinen Augen vor allem auf persönliche Entschleunigung und Selbstliebe setzt, da man hier seinen eigenen Tag betrachtet, ist das Erfolgsjournal eher eine Hilfe für ein organisiertes und zielgerichtetes Leben, was aber auch ein wenig die Selbstreflexion nutzt, um den Leser voranzubringen. Diese Kombi gefällt mir wirklich gut.
Das Buch ist wie der Vorgänger gestaltet und kann mich immer noch mit seiner hübschen und strukturierten Gestaltung begeistern. Die Farbgebung empfinde ich als beruhigend und zum Buch passend. Nachdem ich beim Vorgänger vom Einführungsteil überrascht war, habe ich mich hier umso mehr darauf gefreut. Der Autor hat einen sehr angenehmen, persönlichen Schreibstil. Man fühlt sich direkt abgeholt. Er ist niemand, der belehren möchte oder mit „du musst“ und „du sollst“ arbeitet. Ganz im Gegenteil wünscht er sich, dem Leser ein Handwerkszeug zur Selbsthilfe mitzugeben. Die ausführlichen Erläuterungen zum Thema Gewohnheiten und Fokus waren sehr interessant und haben mich in so einigen Punkten überrascht. Es wird wirklich anschaulich erklärt, welche Mythen in unseren Köpfen stecken und wie diese uns bei unser Produktivität stoppen. Ich habe nach der Lektüre einige Tage besonders darauf geachtet und muss zugeben, dass der Autor mich doch in vielen Punkte „erwischt“ hat. Generell finde ich die sehr positive Haltung des Autors sehr mitreißend, denn auch sein ständiges Betonen, dass ein verpasster Tag kein Weltuntergang ist, weil manchmal das Leben dazwischenkommt, greift einen wichtigen Punkt auf: Gute Pläne können manchmal auch in Frage gestellt werden, ohne dass man sich selbst als zu faul oder zu unfähig darstellen sollte.
Der Ausfüllteil gefällt mir sehr gut. Ich mag, dass am Anfang eine Monatsübersicht ist, sodass man das Journal wirklich als (zumindest kurzzeitigen) Kalender verwenden kann. Der Monatsüberblick ist für mich nicht ganz so nötig, die Wochenplanung und Übersicht hingegen ist wieder toll. Man kann sich so von vorn herein einzelne Ziele setzen und auch den Wochenfokus bestimmen. Die Tagesseiten sind schlicht, umfassen aber alles Notwendige in meinen Augen. Die Unterscheidung zwischen dem Kuchenstück „Tages-Fokus“ (also die Hauptaufgabe), der Sahnehaube (To-Do) und der Kirschen obendrauf (nicht so wichtige To-Dos) ist schön anschaulich. Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte (zusätzlich zu Gedanken, Ideen und Erfolg als Tagesreflexion) wäre eine Art Bewertungssystem gewesen, vielleicht mit Smileys oder einem Strahl: Wie zufrieden bist du mit deinem Tag? Ansonsten finde ich, dass das Buch etwas abrupt endet, nachdem die Wochen vorbei sind. Hier Hätte ich mir vielleicht noch einige weitere Seiten, auch zur Reflexion gewünscht.
Insgesamt gefällt mir das 6-Minuten-Erfolgsjournal wirklich außerordentlich gut. Vor allem der sehr motivierende Einführungsteil und die hilfreiche Seitengestaltung sind top. Anders als beim Vorgänger, bei dem mir die Abwechslung gefehlt hat, ist hier eben genau dies kein Problem. Denn durch die gleich strukturierten Seiten findet man seinen eigenen Flow. Das Buch ist schön übersichtlich und sehr hilfreich für eine gezielte Alltagsplanung. Ich werde es auf jeden Fall weiter benutzen.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]