Commissario Brunettis neunzehnter Fall
Urlaubszeit ist Reisezeit und so steht auch für die Brunettis eine Reise nach Tirol in kühlere Gefilde an.
Während ganz Venedig unter der erbarmungslosen Hitze ächzt, beschließt Vianello, sich etwas mehr mit seiner Tante zu beschäftigen. Die rüstige alte Dame verbringt zum Leidwesen der restlichen Familie ihr Erspartes unter dubiosen Umständen an den Mann.
Begeistert von Horoskopen, Wahrsagern und Tartotkartenlegern ist sie scheinbar einem ausgefuchsten Dieb auf den Leim gegangen.
Schnell ist Brunetti dank Elettra davon überzeugt, dass hier Hilfe von Nöten ist.
Kurz vor Brunettis Abreise taucht ein alter Bekannter auf, der ihm vertrauliche Unterlagen aus dem Gericht übergibt. Mit spitzen Fingern findet Brunetti schnell heraus, dass hier Fälle vor dem Gericht verschleppt werden und mache gar noch mehreren Jahren noch nicht ausgeurteilt wurden.
Da immer wieder die gleiche Richterin und ein Beamter auftauchen, beschließt Brunetti Elettra auf den Fall aufmerksam zu machen. Die lässt ihre Beziehungen spielen und gerät persönlich hinein in das kleine Schmierentheater.
Tags darauf sitzen die Brunetti mit seiner Familie im Zug als sich Claudia meldet und ihn aus dem Urlaub zurückbeordert. Der Mord an einem hochgelobten Beamten am Gericht lässt Brunetti wie auch Vianello aus dem Urlaub zurückkehren.
Für die beiden beginnt ein interessantes Katz- und Mausspiel, bei dem die üblichen Verdächtigen wie Geldgier, Sex und Liebe sich im Mordmotiv mehrfach abwechseln.
Donna Leon lässt an ihrer geliebten Heimatstadt oft kein gutes Haar. Der Massentourismus, die Sorge um die Umwelt und die allseits beliebte Bestechlichkeit bringt nach wie vor weitere Kriminalgeschichten rund um Brunetti und seinem illustren Ermittlerteam.
Während Brunetti stets in ruhigem Maße und ohne viel Aufregung sich um seine Opfer kümmert, biegt Elettra das Gesetz wie es ihr passt.
Vianello repräsentiert sich in diesem Stück als meisterhafter Familienmensch, dessen Glaube an das Gute im Menschen stets Hoffnung gibt.
Ein Land, gespalten zwischen Moderne und Altertum, hat es sicherlich nicht leicht, sich auf die neue Zeit vollkommen einzulassen.