Cover-Bild Beatrice von Burgund
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19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: J. S. Klotz Verlagshaus
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 552
  • Ersterscheinung: 11.11.2020
  • ISBN: 9783948968212
Dorothea von Choltitz

Beatrice von Burgund

Die Königin Friedrich Barbarossas
Der fundiert recherchierte Roman erzählt das aufregende und vielschichtige Leben der zweiten Frau von Kaiser Friedrich Barbarossa: Traumatischen Erlebnissen in der Jugend, in der die Autorin eine Jahrhunderte alte Legende aufgreift, der zufolge der Onkel die junge Gräfin Beatrice in einem Turm festgehalten haben soll, folgt die Krönung zur Königin, die glanzvolle Hochzeit mit dem Kaiser und eine turbulente Ehe, die politischen Verwicklungen in Deutschland und in Italien, ihre Teilnahme am Krieg in der Lombardei und die Geburt der ersten Tochter. Sexualität, Spiritualität, Einsamkeit, Krieg, Liebe und Frieden – die persönliche Entwicklung der jungen Beatrice ist untrennbar verwoben mit den brisanten, geschichtlichen Ereignissen der Zeit.
Eine besondere Historizität bereichert die Erzählung: Der interessierten Gottesdienstbesucherin Königin Beatrice waren die zwei altkirchlichen Predigtreihen der Kirche wohl bekannt, deren wöchentlich wechselnde Themen die neuzeitlichen evangelischen Wochensprüche aufgreifen, anhand derer sich der faszinierende Roman entwickelt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Fundierter Blick auf Beatrice von Burgund

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Ich habe mich sehr gefreut, ein Buch zu entdecken, das sich der Ehefrau von Friedrich "Barbarossa" widmet, die nach allen vorhandenen Informationen eine interessante und willensstarke Persönlichkeit gewesen ...

Ich habe mich sehr gefreut, ein Buch zu entdecken, das sich der Ehefrau von Friedrich "Barbarossa" widmet, die nach allen vorhandenen Informationen eine interessante und willensstarke Persönlichkeit gewesen sein muß, von der man aber insgesamt eher wenig weiß. Schon von außen erfreut das Buch, es ist sehr hochwertig und ansprechend gestaltet. Fundierte Recherche verspricht der Klappentext und dieses Versprechen wurde absolut erfüllt. Die absolut akribische Recherche scheint auf jeder Seite durch, die Autorin arbeitet zudem mit einigen Originaltexten, die hier z.B. als Briefe oder Proklamationen ins Geschehen eingebunden werden. Die Informationen sind historisch korrekt und überwiegend gut in die Geschichte eingearbeitet. Ein wenig ungeschickt wirkt lediglich eine Szene bei der Hochzeit von Beatrice und Friedrich, als gleich zwei von Beatrices Dienerinnen zu ihr kommen, um detaillierte Zahlen und Fakten zur Feier herunterzurattern, die sie in dieser Detailreichheit wohl kaum kennen oder sich so merken konnten; auch ist die Motivation für eine fast geschichtsbuchartige Rezitation nicht überzeugend. Die ist aber, wie gesagt, eher ein Einzelfall.

Der Schreibstil ist auf positive Weise ungewöhnlich. Die Autorin spielt oft mit der Sprache, findet farbige, originelle Metaphern, hat offensichtlich viel Seele und Sorgfalt gerade in die Beschreibungen gelegt. An mehreren Stellen ließ mich der ungewöhnliche Satzbau stutzen, der dort jeweils eher dem englischen Satzbau entsprach, nicht dem deutschen. Das war nicht unbedingt ganz mein Fall, aber als Teil des ganz eigenen Stils der Autorin durchaus interessant. Nur die Liebesszenen gleiten meist zu sehr ins Schwülstige ab. Insgesamt aber habe ich mich an vielen Stellen über den gekonnten Umgang mit Sprache und dem Mut zum Ungewöhnlichen gefreut. Schön wäre es gewesen, wenn das Korrektorat sorgfältiger gearbeitet hätte. Es gibt hier ziemlich viele Fehler und gerade bei den Namen wird es fast ärgerlich. Da heißt Friedrichs Schwester abwechselnd "Bertha" und "Berta". In einer Szene wird ein Gerard zwischendurch gleich mehrfach zu Guillaume. Beatrice spricht mittendrin ihrer Freundin gegenüber von Friedrich plötzlich zweimal als "Barbarossa", ohne daß der Leser erfährt, wie es zu diesem Namen kommt (ich finde es überhaupt sehr schade, daß dies im Buch gar nicht thematisiert wird); ganz davon abgesehen, daß Beatrice diesen Namen zu dem Zeitpunkt nicht als Anrede oder Bezeichnung für Friedrich verwenden würde. An einer Stelle wird historisch inkorrekt gesiezt. Hier wäre also wesentlich mehr Sorgfalt erforderlich gewesen und das Lesevergnügen ist bei so vielen auch inhaltlich relevanten Fehlern doch ein wenig gegtrübt.

Das Erzähltempo ist sehr geruhsam - auf den etwa 550 Seiten werden gerade mal acht Jahre im Leben Beatrices behandelt, wobei die beiden Schwerpunkte auf ihrer Jugend und Friedrichs zweitem Feldzug gegen Italien liegen. Mir war dies oft zu langatmig, gerade wenn immer wieder seitenlange Naturbeschreibungen eingestreut werden. Diese lesen sich zwar vom Stil her schön, sind aber einfach zu lang und zu häufig. Auch Szenen, in denen Beatrice grübelnd irgendwo sitzt, wurden mir zu häufig und ausführlich genutzt. Die Erzählweise ist sehr deskriptiv, es gibt wenig Dialoge und dies nimmt zusammen mit den detailfreudigen Naturbeschreibungen, introspektiven Betrachtungen und vielen Erlebnissen aus zweiter Hand der Erzählung die Lebhaftigkeit. Dies fällt inbesondere im Vergleich zu jenen Szenen auf, in denen Beatrice erster Hand etwas erlebt, in denen Dialoge geführt werden - das Buch gewinnt in diesen Szenen sofort an Farbe. Dies ist natürlich Geschmackssache, manche Leser werden die ruhige Erzählweise als angenehm empfinden. Ich hätte es vorgezogen, weniger der langatmigeren Passagen und dafür mehr Jahre im Leben Beatrices im Buch zu haben.

Ein informatives Nachwort erläutert, wo die Autorin bei mangelnder Quellenlage einer Theorie folgte oder Lücken mit Fiktion ausfüllte. Dies ist wirklich gut gelungen, auch die nicht belegten Handlungen sind absolut stimmig, passen zu dem, was wir von den historischen Persönlichkeiten wissen. Sie sind gut in die historischen Fakten eingewoben, ergeben ein passendes Gesamtbild. Beatrices häufiges Erzengelversionen sollten meiner ganz persönlichen Meinung nach dagegen kein Teil einer realistischen historischen Romanbiographie sein.

Wie bereits erwähnt, hätte ich mich gefreut, wenn mehr als nur acht Jahre im Leben Beatrices behandelt worden wären, gerade weil es noch viele Stationen ihres Lebens gab, die sich hervorragend für eine Romanschilderung geeignet hätten. Doch hat die Autorin durchaus eine gute Zeitspanne gewählt, das letzte Kapitel zeigt, daß hier auch ein Lebensabschnitt, eine Stufe der inneren und äußeren Entwicklung vollendet wurde und insofern ist auch dies stimmig.

So kann man in diesem Buch sehr viel über Beatrice und auch Friedrich lernen oder sich als mit den historischen Ereignissen vertrauter Leser an der akribischen, gelungenen Recherche erfreuen. Auch wenn das Erzähltempo fast überwiegend nicht meinem Geschmack entsprach, habe ich den Umgang mit der Sprache genossen und mich gefreut, daß es hier ein Buch gibt, daß die Zeit Friedrichs und Beatrices fundierter betrachtet als die Mainstreamromane zu dieser Epoche.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Die bewegende Lebensgeschichte von Beatrice von Burgund

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Wer geschichtlich interessiert ist, und gern einen authentischen Roman zum Leben von Beatrice, der Königin Friedrich Barbarossas lesen möchte, ist hier genau richtig. Der Erzählstil ist klar und flüssig, ...

Wer geschichtlich interessiert ist, und gern einen authentischen Roman zum Leben von Beatrice, der Königin Friedrich Barbarossas lesen möchte, ist hier genau richtig. Der Erzählstil ist klar und flüssig, unterteilt ist die Geschichte nach Jahresdaten und Schauplätzen. Etwas ungewohnt ist es, dass kein Inhaltsverzeichnis existiert, dadurch, dass es jedoch eine zeitliche und örtliche Abfolge ist, ist dies schon so in Ordnung. Außerdem gibt es zu den Kapiteln je einen passenden Psalm. Der Einband ist edel und die gesamte Aufmachung des Werks sehr schick. Obwohl das Buch 550 Seiten stark ist, habe ich es überraschend schnell durchgelesen, weil die Erzählweise sehr angenehm ist und die Handlungen spannend, vor allem, wenn man sich in den geschichtlichen Ereignissen noch gar nicht so gut auskennt. Ich konnte es mir auch sehr gut als Verfilmung oder Dokumentation vorstellen, so bildlich und lebhaft, wie die Ereignisse dargestellt werden. Einige Passagen waren für mich allerdings auch etwas langatmig, wo ich mich fragte, ob man einige Szenen nicht hätte rauslassen oder kürzen können, weil sie jetzt (zumindest meiner Meinung nach) nicht unbedingt wichtig waren. Insgesamt freut man sich aber natürlich lieber über mehr Input, als über zu wenig, und daher kann man auch nur ein dickes Plus geben für diesen fundierten, gehaltvollen Roman, der nicht scheut, realistisch und detailgetreu zu schildern. Die geschichtlichen Ereignisse werden geschildert und zugleich mit der Entwicklung von Beatrice verknüpft, wie sie all die Erfahrungen und Erlebnisse haben wachsen lassen. Von ihrer Krönung zur Hochzeit, über politische Probleme bis hin zu Krieg, Frieden und der Geburt ihres Kindes, passiert so einiges in diesen Erzählungen. Durchaus informativ, spannend und lehrreich. Ich finde den geschichtlichen Roman sehr gelungen und kann ihm Fans des Genres auf jeden Fall empfehlen!