Cover-Bild »Du wirst noch an mich denken«
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.02.2023
  • ISBN: 9783423290449
Dorothee Röhrig

»Du wirst noch an mich denken«

Liebeserklärung an eine schwierige Mutter | „Faszinierende Mischung aus Zeit- und Familiengeschichte“. Christine Westermann

Vertraut und fremd zugleich

Als Dorothee Röhrig auf ein altes Foto ihrer Mutter stößt, setzt sich ein Gedankenkarussell in Bewegung. Was weiß sie über diese Frau, die 18 war, als ihr Vater Hans von Dohnanyi hingerichtet wurde? Die nach dem Krieg versuchte, ihre traumatisierte Mutter Christine in das Familienleben einzubetten - so wie die Autorin später selbst für ihre von Verlusten gezeichnete Mutter da war.
Mit großer emotionaler Ehrlichkeit erzählt Dorothee Röhrig vom widersprüchlichen Verhältnis zu ihrer Mutter und der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie. Ein Nachdenken über die Ambivalenz der Gefühle und darüber, was es heißt, Teil einer Familie zu sein, die jedem Einzelnen viel abverlangt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2023

Schmerzhafte Aufarbeitung

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Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, vor allem wenn man selbst eine denkbar schlechte Mutter-Tochter Beziehung geführt hat.
Die Familie der Autorin ist berühmt und voller denkwürdiger Persönlichkeiten. ...

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, vor allem wenn man selbst eine denkbar schlechte Mutter-Tochter Beziehung geführt hat.
Die Familie der Autorin ist berühmt und voller denkwürdiger Persönlichkeiten. Sie beschränkt sich in diesem Buch allein auf ihre "schwierige" Mutter, einer Generation, die durch Krieg und Verlust gezeichnet ist und nie gelernt hat, diese Traumata zu verarbeiten. Das pure Leid wird getragen und ertragen und schliesslich der nächsten Generation aufgebürdet.
Es sind keine weltbewegenden Ereignisse, die zwischen der Autorin und der Mutter passiert sind, aber viele kleine einschneidende Erlebnisse, die prägen und tiefe Narbein hinterlassen und letztendlich einen Menschen voller Zweifel formen.
Ein schwieriges aber gutes Buch über toxische Mütter-Töchter Beziehungen.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Mama, du wirst noch an mich denken

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Meine Meinung:
Mama, wir haben uns verpasst
Dorothee nimmt uns auf eine spannende Reise mit, die mehrere Generationen umfasst. Ausgelöst wird sie durch ein entdecktes ...

Meine Meinung:
Mama, wir haben uns verpasst
Dorothee nimmt uns auf eine spannende Reise mit, die mehrere Generationen umfasst. Ausgelöst wird sie durch ein entdecktes Foto, welches sie mit ihrer Mutter zeigt. Das Familien-Schicksalsdrama lässt einen nicht kalt. Vielmehr vermag es, Gänsehaut zu bescheren. In einer bildlichen Sprache lässt sie uns an ihrem Familienleben teilhaben. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Das Familienporträt, das dadurch entsteht, könnte deutlicher nicht sein.

In den Erzählungen von Dorothee dürften sich viele gleiche Jahrgänge wieder finden. Sehr intensiv ist die Geschichte um Dorothee und ihre Mutter. Die nie gesagten Worte um die Nazizeit liegen schwer auf der Seele. Die nie ausgetauschten innigen Umarmungen hinterlassen einen bitteren Geschmack im Mund. Das alles ist nicht selten in der damaligen Zeit.

Traurigkeit verschließt ja die Menschen, weil sie so viel mit sich zu tun haben. (Seite 43)

Zu ihrem Vater hatte Dorothee stets einen innigen, wenn auch seltenen Kontakt. Der Geschäftsmann war ständig unterwegs. Nie vergisst sie das gemeinsame Klavierspielen und Theaterbesuche mit ihm. Ihre Mutter zeigte sich eher von der strengen und unnahbaren Seite. Beim Einen Einkaufen zeigt sie jedoch stets viel Freude. Ebenso beim Familienfeste organisieren. Kommentar von ihr fand ich wirklich hart. Um dessen Bedeutung möchte ich nichts verraten. Es würde Euren Lesegenuss mildern.

Ein Kind ist keine richtige Familie.

Wieder einmal werden wir mit den Ungerechtigkeiten aus dem 2. Weltkrieg konfrontiert. Wieder einmal ziehe ich meinen Hut vor den Menschen, die den Juden geholfen haben. In dieser Biografie sind die Helden Dorothees Großeltern mütterlicherseits.

Die Familienfeste haben mir besonders gut gefallen. Sämtliche Verwandte und Bekannte haben sie bereichert. Auch zu den Bediensteten hatte man einen guten Draht. Großmutters Spruch bei Ungereimtheiten ist fast schon legendär:

Leg es zum Übrigen!
Du wirst noch an mich denken hört Dorothee sehr oft von ihrer Mutter. Einer Mutter, die stets das Zepter in der Hand hielt. Die stets allgegenwärtig war. Dorothee Röhrig schaffte es dennoch, ihre eigene Identität zu finden und dennoch die Liebe zu ihrer zu bewahren.

Fazit:
Diese sehr intensive Erzählung zeigt, wie wir über Generationen hinweg mit unseren Familiengeschichten verbunden sind. Danke Dorothee Röhrig, dass sie uns daran teilhaben lassen. Einen Dank auch, an die grüne Kiste, mit ihren Briefen und Fotos.

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