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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.08.2023
  • ISBN: 9783552073753
Drago Jancar

Als die Welt entstand

Roman
Erwin Köstler (Übersetzer)

Eine Geschichte vom Aufwachsen in Zeiten des Umbruchs: Der große slowenische Erzähler Drago Jančar über die Widersprüche der Gesellschaft im Maribor der 1950er

Danijel weiß nicht, wem er es recht machen soll: dem Vater, der mit seinen Kameraden vom kommunistischen Kämpferbund permanent den Sieg über Nazideutschland feiert, oder der Mutter, die ihn trotz allem zum Religionsunterricht zu den Kapuzinern schickt? Staatlich verordneter Pioniereid da, Glaubensbekenntnis von Pater Aloisius dort.
Veränderungen kündigen sich an, als die junge Sekretärin Lena in die Erdgeschosswohnung einzieht und damit nicht nur Danijels Fantasie anregt, sondern den ganzen Stadtteil in Unruhe versetzt. Meisterhaft erzählt Drago Jančar diese Geschichte aus dem Maribor der ausgehenden 1950er Jahre, in der sich die Widersprüche der slowenischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg spiegeln.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2023

Slowenische Literatur

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„Ich mag Kinder in Büchern nicht, sagt Danijel.“

Beim Stichwort „Autoren aus Slowenien“ denke ich zuerst an France Prešeren & Ivan Cankar, an Boris Pahor, aber auch an Brina Svit, Goran Vojnović und ...

„Ich mag Kinder in Büchern nicht, sagt Danijel.“

Beim Stichwort „Autoren aus Slowenien“ denke ich zuerst an France Prešeren & Ivan Cankar, an Boris Pahor, aber auch an Brina Svit, Goran Vojnović und an den streitbaren Slavoj Žižek. Nach der Lektüre von „Als die Welt entstand“ muss ich auch Drago Jančar auf meine Liste setzen; sein Roman hat mir wirklich gut gefallen, auch sprachlich und stilistisch kann Jančar überzeugen. Coming of Age, historischer Roman, Gesellschaftskritik: „Als die Welt entstand“ ist eine vielschichtige Verarbeitung der slowenischen Nachkriegsgeschichte.

Maribor, Slowenien:

Für den zwölfjährigen Danijel ist der Schritt zum Erwachsensein nicht leicht, seine Biographie spiegelt die Widersprüche der exjugoslawischen /slowenischen Gesellschaft zwischen Katholizismus und Kommunismus/Titoismus. Danijels Vater ist ein Partisanenkrieger der ersten Stunde, die Mutter gläubige Katholikin, die den Sohn zum Religionsunterricht schickt. Als die junge Lena in Danijels Viertel einzieht, stehen die Zeichen auf Sturm: auch Pepi und Ljubo haben ein Auge auf die Frau geworfen, dramatisch entspinnt sich eine Dreiecksgeschichte…
Jančar zeigt auf, dass unter der staatlich verordneten ‚Brüderlichkeit und Einigkeit‘ die Gräuel des Zweiten Weltkrieges letztlich nicht aufgearbeitet wurden (Manche würden behaupten, dass auch dieser Umstand 1991 zum Zerfall des Vielvölkerstaates Jugoslawien führte) und im slowenischen 10-Tage-Krieg (dieser Krieg sollte sich auch auf Kroatien und Bosnien, später Kosovo ausweiten und erst 1995 bzw. 1998 beendet sein) ein traurig – makabres „Revival“ erlebten. „Als die Welt entstand“ ist auch ein Plädoyer gegen Dogmatismus und allzu einfache „Wahrheiten“, eine differenzierte Betrachtung der europäischen Vergangenheit; der Mensch ist stets wichtiger als die Politik.
Danijels Erzählung oszilliert zwischen Traum und Realität, Stream of Consciousness, anyone? Das Stilmittel des naiven (und zugleich weisen) kindlichen Erzählers ist in der Literatur eigentlich ein alter Hut, hier mochte ich aber die Sensibilität, mit welcher dieses Stilmittel eingesetzt wurde.
Trotz der ruhigen Erzählart möchte ich Drago Jančars Roman zur Lektüre empfehlen, man muss als Leser/in jedoch geduldig sein, da es auch Längen im Plot gibt.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Gut, jedoch mit einigen Längen

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Wir begegnen in diesem Roman dem jungen Danijel, der in den 1950er Jahren in Maribor lebt. Seine Kindheit ist geprägt durch den überzeugten kommunistischen Vater und der religiösen katholischen Mutter. ...

Wir begegnen in diesem Roman dem jungen Danijel, der in den 1950er Jahren in Maribor lebt. Seine Kindheit ist geprägt durch den überzeugten kommunistischen Vater und der religiösen katholischen Mutter. Beiden will er es recht machen, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Als in das Wohnhaus Lena, eine junge attraktive Frau, einzieht, kündigen sich nicht nur Veränderungen an, sondern auch Danijels Fantasie nimmt neue Wege an.
In einem Erzählstil führt der Autor durch dieses Buch. Danijel ist ein fantasievoller Junge, der gerne in seinen Träumen lebt. Diese sind teilweise seitenlang geschildert, so dass mir einige Male nicht ganz klar war, was ist Wirklichkeit und was nur ein Traum. Ebenso gab es für mein Gefühl durch die Ausführungen seiner Fantastereien etliche Längen in diesem Roman. Dies bewirkte, dass bei mir keine Spannung aufkam, denn die eigentliche Handlung zog sich so dahin.
Mein Fazit:
Auch wenn mich dieser Roman nicht ganz überzeugen konnte, glaube ich doch, dass er seine Liebhaber finden wird. Für mich war er leider nicht das Richtige. 3 Sterne.

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