Cover-Bild Dunkelschön
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23,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Allitera Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: erzählerische Themen, Stoffe, Motive
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.12.2023
  • ISBN: 9783962334376
Eduard Freundlinger, Natali van Otterlo

Dunkelschön

Roman
Mit der weisen Clara und dem unerfahrenen Ben prallen zwei grundverschiedene Welten aufeinander. Getrieben von tiefen Ängsten und brennenden Lebenswünschen streben sie danach, ihre irrwitzige Mission trotz aller Widrigkeiten umzusetzen: zwei unveröffentlichte Manuskripte von Miguel Cervantes, dem Autor von Don Quijote, in Spanien zu finden.
Wäre da nur nicht Claras Angst vor dem Draußen – sie setzt seit Jahren keinen Fuß vor die Tür. Doch Ben wird zu ihrem jungen Sancho Panza, mit dem gemeinsam sie ihre fiesen inneren Windmühlen bekämpft.
Unter einem Vorwand überredet Clara den 19-Jährigen zu einem völlig verrückten Roadtrip durch Frankreich und Spanien – doch was sie nicht ahnt: Ben verfügt über die Lebenserwartung einer Eintagsfliege.
Heldenhaft kämpfen die beiden gegen alle Widerstände, um am Ende der Reise etwas zu finden, wonach man nicht suchen kann …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2024

Ein besonderes Buch

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Clara leidet an Agoraphobie und hat seit Jahrzehnten ihre Wohnung kaum verlassen. Doch dann tut sich plötzlich eine eigenartige Möglichkeit auf: Laut dem Nachlass ihres früheren Geliebten befinden sich ...

Clara leidet an Agoraphobie und hat seit Jahrzehnten ihre Wohnung kaum verlassen. Doch dann tut sich plötzlich eine eigenartige Möglichkeit auf: Laut dem Nachlass ihres früheren Geliebten befinden sich gleich zwei verschollene Manuskripte des spanischen Landesschriftstellers Miguel de Cervantes in Spanien verborgen. Clara packt das Jagdfieber. Doch wie soll sie allein und auf sich gestellt all diese Hürden zwischen Berlin bis nach Granada überwinden? Clara beschließt eine List und "heuert" den Teenager Ben an unter einem Vorwand, mit ihr gemeinsam diese Reise anzutreten. Was sie nicht weiß, Ben ist totkrank ...

Auf den Spuren erst ihres ehemaligen Liebhabers, später Cervantes und seinen wohl berühmtesten Charakter begibt man sich mit einem alten, klapprigen R4 auf die Reise, und man als Leser ist voll mit dabei. Und es ist ein Vergnügen, dieses Abenteuer zu lesen und somit quasi hautnah dabei zu sein.

Den Autoren gelingt vor allem die Charakterisierung ihrer beiden Helden hervorragend. Clara, die vom Leben gezeichnete und gebeutelte Frau, die seit 20 Jahren an ihre Wohnung gefesselt ist kommt dabei ebenso glaubhaft rüber wie der Teenager und oftmals hormongesteuerte Ben, dessen einziger Wunsch vor seinem Tod es ist, Sex mit einer Frau zu haben.

In mir kam vor allem bei der Wahl des R4 diverse Erinnerungen auf. Meine Schwester fuhr einen R4-Kastenwagen, zu dessen ... weniger stolzen Nachbesitzerin sie mich erkoren hatte - leider (oder Göttin sei Dank) kam ihrem Plan der TÜV dazwischen. Heute denke ich manchmal an die gute alte Klapperkiste zurück und denke mir, die Herzchengardinen würden mich mittlerweile so gar nicht mehr stören. Und immerhin, das Ding hatte einen riesigen Laderaum und fuhr tapfer seine vier Gänge.

Manche Dinge verfolgen habe ich festgestellt, als ich über dieses Buch gestolpert bin. Vor nicht allzu langer Zeit erinnerte ich mich an meine erste Begegnung mit Don Quijote und wie er mich damals gefesselt hat - im zarten Alter von 9 glaube ich. Und eingedenk des Alters der Geschichten, man denke daran, wie viel der Ritter von der traurigen Gestalt selbst 500 Jahre später noch Einlass und Einfluss auf unseren heutigen Sprachschatz hat. Nur allein der Gebrauch des Bildes vom Kampf gegen die Windmühlen - und Hand aufs Herz, wer hat sich nicht schon einmal so gefühlt?

In ihren Rollen aber tauschten Clara und Ben im Verlauf des Romans ihre Plätze. Ist es zu Beginn Clara, die gegen ihre eigenen Dämonen in Form einer starken Phobie ankämpfen muss, so wandelt sich gerade Ben im Laufe der Geschichte immer weiter vom hormongesteuerten Teenager zum jungen Helden. Beeindruckt war ich über seine Reaktion nach dem Stierlauf in Pamplona. Clara ist die einzige, die klar erkennt, dass er es tatsächlich gewagt hat, während die anderen enttäuscht sind von ihm, der seinen Stier, seinen eigenen Angaben zufolge, in der Flasche und nicht auf der Straße fand. Da war mehr Selbsteinsicht am Werk als man ihm zunächst zugetraut hätte.

Clara, die sich vom Kampf gegen ihre eigenen Windmühlen zu einer Mentorin entwickelt für den jungen Ben, in dem sie mehr Potenzial erkennt als er selbst von sich glaubt besitzen zu können. Auf der anderen Seite bleibt Ben seiner Rolle als Sancho Panza treu selbst als er selbst schon lange ein Held ist und hilft Clara bei den täglichen Besorgungen, zu denen sie nicht fähig ist.

Es ist dann enttäuschend, als die beiden schließlich in Granada ankommen und alles anders kommt als gedacht. Die Reise wird abgebrochen und beide kehren zurück nach Berlin, denn für Ben haben sich Spenderorgane gefunden. Doch bis er schließlich in der Klinik dem Chefarzt gegenübersteht ist es bereits zu spät und die Organe vergeben. Als Leser fühlt man diese Enttäuschung geradezu körperlich, erlebt Bens anschließendes Siechtum mit und wünscht sich nichts mehr als den kräftigen jungen Mann vom Jakobsweg zurück.

Das Leben ist unfair, die große Erkenntnis, die bereits Cervantes für seinen Don Quijote aufstellte. Doch entgegen dem guten Don, der sich schlicht weigerte, die Realität anzukernnen, stellt sich Ben der seinen. Und wieder einmal übernimmt Clara das Ruder und ein vorletzter Haken wird geschlagen. Es kann nicht immer alles glücklich enden, das Leben besteht aus nichts anderem als schlechten Entscheidungen in noch schlechteren Situationen.

Was mir besonders gefiel an diesem Roman war der Humor, über den beide, Clara und Ben, ausgestattet sind und der vielleicht auch etwas früher dazu führt, dass sie beide so gut miteinander auskommen. Sie versuchen zu kämpfen gegen ihre eigenen Windmühlen - nur jede Windmühle zieht im realen Leben eine Erkenntnis nach sich, die sehr oft zu einem sehr zynischen Weltbild führt (fragt mich, laut einer Freundin bin ich die Meisterin des Zynismus). Man weiß, man verliert, gleich in welche Richtung man sich wendet, doch man kämpft weiter, wenn man sich auch oft genug fragt, warum man es eigentlich tut.

Was ebenfalls nicht unerwähnt blieben sollte sei an dieser Stelle erwähnt: Hervorragend geschilderte Action-Szenen, die das Kopfkino so richtig in Gang setzen. Klasse geschildert!

Alles in allem bleibt ein Roman, der nachdenklich macht, während er gleichzeitig sehr unterhaltsam ist. Es ist keine leichte Kost, die hier serviert wird, aber als Leser klebt man geradezu an den Seiten. Selten sind mir Charaktere so nahe gekommen wie Clara und Ben. Ein besonderer Roman.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Wow

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Mit "Dunkelschön" haben Eduard Freundlinger und Natali van Otterlo einen fesselnden Roman geschaffen, der von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Clara und Ben erzählt. Die Leser werden mit auf eine ...

Mit "Dunkelschön" haben Eduard Freundlinger und Natali van Otterlo einen fesselnden Roman geschaffen, der von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Clara und Ben erzählt. Die Leser werden mit auf eine abenteuerliche Reise genommen, die nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich stattfindet. Die Autoren verweben geschickt Themen wie Angst, Mut, Freundschaft und die Suche nach dem eigenen Glück zu einer packenden Geschichte.

Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig gezeichnet, sodass man sich als Leser schnell mit ihnen identifizieren kann. Besonders die Entwicklung von Clara und Ben im Laufe der Geschichte ist beeindruckend und berührend dargestellt. Man fiebert mit den beiden mit, wenn sie sich ihren Ängsten und Zweifeln stellen und gemeinsam unerwartete Herausforderungen meistern.

Die Beschreibungen der Orte und Landschaften, die Clara und Ben auf ihrer Reise durchqueren, sind detailreich und atmosphärisch und lassen den Leser direkt in die Handlung eintauchen. Man spürt förmlich die Hitze der spanischen Sonne und den Wind, der durch die französischen Straßen weht.

Insgesamt ist "Dunkelschön" ein beeindruckender Roman, der sowohl unterhaltend als auch tiefgründig ist. Die Geschichte berührt und regt zum Nachdenken an, ohne dabei belehrend zu wirken. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich auf eine emotionale und mitreißende Reise begeben möchten.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Dieses Buch lässt einen nicht kalt

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MEINE MEINUNG
Das Buch startet hier mit Clara und ihr Verhalten erinnert mich sehr an den Film „Die Schatzinsel – mit Jodie Foster“. Da sind doch sehr viele Sachen ähnlich mit dem Buch. Auch sie hatte ...

MEINE MEINUNG
Das Buch startet hier mit Clara und ihr Verhalten erinnert mich sehr an den Film „Die Schatzinsel – mit Jodie Foster“. Da sind doch sehr viele Sachen ähnlich mit dem Buch. Auch sie hatte diese Phobie und geht seit Jahren nicht mehr vor die Tür.

Clara hat die Manuskripte von ihrem spanischen Liebhaber geerbt und dort erfährt sie von zwei Manuskripten von Cervantes, die nie irgendjemand gelesen hat. Da sie oft mit Dialogen aus Don Quijote jongliert, ist sie an solchen Manuskripten natürlich interessiert. Doch wie soll sie nun nach Andalusien kommen?

Da trifft sie auf Ben und auch er leidet an einer Krankheit, die ihm noch 3 Monate Lebensdauer gibt. Der junge Teenager trifft auf Clara und will mit ihr nach Straßburg reisen um sich dort mit Leandra zu treffen. Wer möchte schon als Jungfrau sterben und genau das ist sein Antrieb. Doch als Ben aus dem Krankenhaus Medikamente stiehlt, die er aber braucht, sucht schnell die Polizei nach ihm.

Die Reise die die beiden unternehmen wird durch das alles sehr spektakulär und man hat auf der einen Seite etwas zum schmunzeln und auf der anderen Seite geht es einem ganz schön unter die Haut.
Man behandelt hier Ängste, Krankheiten und andere Befindlichkeiten, die einen nicht kalt lassen. Man sieht hier sehr schön, wie man das überwinden kann, wenn man für den anderen da sein will. Da entwickelt man so eine Kraft und so eine Energie, das man das eigene mal kurz vergisst.

Dieses Buch ist literarisch sehr hochwertig, da hier so viel an Thematik vereint ist und alles so klar beschrieben ist. Die Sprache und auch Schreibweise sind hier so voller Energie und auch so literarisch, das man hier tief eintauchen kann. Man sollte sich aber auch Zeit und Ruhe gönnen, wenn man dieses Werk hier liest.

Von mir gibt es hier gerne die vollen 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für dieses tolle Buch.


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Veröffentlicht am 03.04.2024

Mut zum Leben - und zum Sterben

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In dem Buch "Dunkelschön" prallen alle Gegensätze aufeinander, die das menschliche Dasein ausmachen: ein junger Mann mit wenig Aussicht auf Genesung unternimmt eine wagemutige Reise mit einer älteren Dame, ...

In dem Buch "Dunkelschön" prallen alle Gegensätze aufeinander, die das menschliche Dasein ausmachen: ein junger Mann mit wenig Aussicht auf Genesung unternimmt eine wagemutige Reise mit einer älteren Dame, deren Beweggründe undurchsichtig sind. Ein Abenteuer reiht sich an das andere und provoziert damit eine große Bandbreite an Emotionen bei den Protagonisten, wie auch beim Leser. Grenzen werden in jeglicher Hinsicht überschritten. Der Leser ist damit mit der eigenen Begrenztheit seiner gedanklichen Konzepte und Überzeugungen konfrontiert. Die Geschichte sorgt durch viel Humor und Kreativität für exzellente Unterhaltung und beleuchtet gleichzeitig auf tiefgründige Art die Sehnsüchte der Menschen. Ein Buch das zeigt, dass es Mut braucht, sich den Aufgaben des Lebens zu stellen - Weisheit, um gute Entscheidungen zu treffen und Liebe, die allem einen Sinn verleiht.

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