Herzerwärmend und wunderschön
Als ich dieses schöne Hörbuch das erste Mal sah, hatte mich das niedliche Cover sofort angesprochen. Da auch der Klappentext eine sehr süße Geschichte versprach und ich zudem Sebastian Rudolph als Sprecher ...
Als ich dieses schöne Hörbuch das erste Mal sah, hatte mich das niedliche Cover sofort angesprochen. Da auch der Klappentext eine sehr süße Geschichte versprach und ich zudem Sebastian Rudolph als Sprecher sehr gerne höre, wollte ich Bat und sein Stinktier unbedingt kennenlernen.
Bat ist ein riesengroßer Tierliebhaber. Da seine Mutter beruflich viel mit Tieren zu tun hat und er ihr oft dabei hilft, hat er regelmäßig Kontakt zu Tieren. Er selbst besitzt leider kein Haustier, doch das ändert sich, als seine Mutter eines Tages mit einem kleinen Tierbaby nach Hause kommt. Dieses ist allerdings kein gewöhnliches Haustier wie ein Welpe oder ein Kätzchen, nein, was die Mutter nach mitgebracht hat, ist ein kleines Stinktierbaby. Anders als Bats große Schwester Janie verliebt sich der Junge sofort in das niedliche schwarz-weiße Wesen. Er beginnt sich liebevoll um es zu kümmern und schließt es immer mehr in sein Herz. Sobald es etwas kräftiger ist, soll das Stinktier in die Rettungsstation für Wildtiere kommen. Bat aber findet, dass das Kleine es bei ihm zu Hause viel besser hätte. Er möchte das Stinktier unbedingt behalten und beginnt daher einen cleveren Plan austüfteln, um seiner Mutter davon zu überzeugen, dass er für ein super Stinktierhalter ist.
Hier haben mir Cover und Klappentext nicht zu viel versprochen. „Keine Angst vor Stinktieren“ ist eine sehr niedliche und einfühlsame Tiergeschichte, die mich hellauf begeistern konnte. Obwohl das Hörbuch für Kinder ab 8 Jahren ist, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und hatte jede Menge Spaß beim Zuhören.
Bat ist ein ganz lieber Junge, den ich sofort fest in mein Herz geschlossen habe. Kurz hatte ich mich ein wenig über sein Verhalten gewundert, dann aber ist mir klar geworden, dass Bat kein gewöhnlicher Junge ist, sondern an Autismus leidet. Ich habe mich nie groß mit dieser Thematik beschäftigt, habe aber dennoch recht schnell gemerkt, dass Bat ein ganz besonderer Junge ist.
Er nimmt gewisse Dinge anders wahr als andere Menschen. Zudem besitzt er nicht sehr viele Freunde, weil es ihm schwer fällt, zu Gleichaltrigen Kontakt herzustellen und er sowieso viel lieber mit Tieren spielt, da er die mehr als seine Freunde betrachtet.
Das Wort Autismus fällt an keiner Stelle und es wird auch nie genauer gesagt, dass Bat an einer Störung leidet. Die Anzeichen sind aber recht eindeutig und manche werden auch gleich am Anfang erwähnt, wie, dass Bat ein feineres Gehör besitzt oder dass er, wenn er nervös ist, immer mit seinen Händen rumflattert. Auch wird deutlich, dass er sehr viel aufmerksam benötigt. Er gerät schnell in Panik, wenn sein normaler Alltag aus dem Rhythmus gerät und nicht alles wie gewohnt verläuft.
Ich hatte mit so einem doch recht ernsten Thema gar nicht gerechnet und war daher etwas überrascht. Allerdings hat es mich nicht gestört. Ich hatte zwar eine reine unterhaltsame Tiergeschichte erwartet, finde es aber wirklich gut, dass auch so ein tiefgründiges Thema wie Autismus zur Sprache kommt.
Es wurden auch noch andere wichtigen Themen in die Geschichte eingebaut wie Freundschaft und Familie. Bat fällt es, wie bereits erwähnt, recht schwer Freundschaften zu anderen Kindern zu schließen. Dann ist auch die Situation in der Familie nicht ganz einfach, weil Bats Eltern geschieden sind.
Die Themen Autismus, Freundschaft und Scheidung werden in dem Buch sehr kindgerecht und liebevoll beschrieben. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier wird sehr rührend dargestellt. Bat hat sich sofort in das kleine Stinktier verliebt und beginnt sich wundervoll um das kleine Wesen zu kümmern, sodass einem richtig warm ums Herz wird.
Ganz nebenbei lernt man hier auch noch viel Wissenswertes über Stinktiere. Ich wusste vor diesem Hörbuch eher wenig über diese Tiere und habe hier beim Zuhören wirklich sehr viel Neues erfahren.
Tierliebhabern kann ich „Keine Angst vor Stinktieren“ ganz besonders ans Herz legen. Es ist sowohl für Jungen als auch für Mädchen sehr gut geeignet und kann auch durchaus von etwas älteren Kindern gehört werden. Wirklich spannend ist die Geschichte zwar nicht, dafür sehr herzerwärmend und schön.
Vorgelesen wird dieser tolle Hörspaß von Sebastian Rudolph. Er hat eine sehr angenehme Stimme und liest in einem optimalen Lesetempo. Auch verstellt er seine Stimme gekonnt, sodass man immer gleich heraushört, wer gerade spricht. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, ihm zu lauschen und zusammen mit ihm Bats Geschichte zu erfahren, welche mir richtig gut gefallen hat. Ich fand es so schön zu sehen, wie Bat das kleine Stinktier pflegt und wie die Bindung zwischen den beiden immer inniger wird. Bat möchte das Stinktier unheimlich gerne behalten und versucht seine Mutter davon zu überzeugen, dass er der Verantwortung, ein Stinktierhalter zu sein, gewachsen ist. Ob ihm das gelingt, werde ich hier natürlich nicht verraten.
Fazit: Eine wunderschöne Geschichte über einen liebenswerten Jungen, welcher sich so liebevoll um ein kleines Stinktiertier kümmert, dass einem richtig warm ums Herz wird. Es kommen hier viele wichtige Themen zur Sprache wie Autismus, Freundschaft und Probleme in der Familie. Sebastian Rudolph liest diese herzerwärmende Geschichte wirklich klasse vor, da macht das Zuhören jede Menge Spaß. Mir hat „Keine Angst vor Stinktieren“ richtig gut gefallen und ich kann es ganz besonders Jungen und Mädchen ab 8 Jahren empfehlen, die gerne Tiergeschichten hören. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!