Cover-Bild Die Geschichte der getrennt Wege
Teil 3 der Serie "Die Neapolitanische Saga"
24,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.08.2017
  • ISBN: 9783844525199
Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennt Wege

Band 3 der Neapolitanischen Saga
Eva Mattes (Sprecher), Karin Krieger (Übersetzer)

»Ein großer Wurf.« Die ZeitElena und Lila, die Mädchen aus "Meine geniale Freundin" und "Die Geschichte eines neuen Namens", sind inzwischen 22 Jahre. Lila, die schon mit 16 heiratete, verlässt ihren Mann, kämpft mit den Problemen einer alleinerziehenden Mutter und versucht sich als Fabrikarbeiterin über Wasser zu halten. Für Elena, die Neapel verließ, öffnen sich neue Türen zur Welt der Wohlsituierten und Intellektuellen. Wir begleiten die Freundinnen durch die Jahre 1968 bis 1976: RAF und Rote Brigaden verbreiten Terror, Studenten gehen auf die Straße. Und die verkrusteten Rollenklischees zeigen erste Risse ...Gelesen von Eva Mattes.(Laufzeit: 15h 10)

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei KatMa in einem Regal.
  • KatMa hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2017

Einblick in die 70er Jahre

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Der 3. Band erzählt nun die Geschichte der zwei Freundinnen in den 70er Jahren. Elena hat inzwischen ihr Buch veröffentlicht, das ihr viel Ruhm eingebracht hat. Und sie heiratet Pietro.
Lila hingegegen ...

Der 3. Band erzählt nun die Geschichte der zwei Freundinnen in den 70er Jahren. Elena hat inzwischen ihr Buch veröffentlicht, das ihr viel Ruhm eingebracht hat. Und sie heiratet Pietro.
Lila hingegegen gelingt es sich von ihrem Mann zu trennen. Sie, die mit ihm dem Rione zumindest wohnlich entfliehen konnte, zieht mit ihrem Sohn Gennaro zu Enzo, sie arbeitet unter schlimmen Bedingungen in einer Wurstfabrik und reibt sich immer mehr auf.

Doch nichts bleibt wie es ist. Die Lebensläufe der zwei Frauen verändert sich kontinuierlich und immer irgendwie konträr. Mal geht es der einen besser, mal der anderen. Es ist ein auf und ab.
Der dritte Band lässt den Leser einen tiefen Einblick in die italienischen Verhältnisse, was Arbeit, Politik, Lebensumstände betrifft, zu.

Da ich zur Zeit Augenprobleme habe und nicht viel lesen durfte, habe ich mir das Hörbuch gekauft und mir von Eva Mattes die Geschichte vorlesen lassen. Mattes hat eine angenehme Stimme, die mit guter Betonung und Nuancierung dem Roman die Tiefe gegeben hat, die mich fesseln konnte. Dazu kommt natürlich auch, dass mich der Roman packen konnte. Gerade deshalb vielleicht auch, weil meine Mutter im selben Jahr wie Elena und Lila
geboren worden ist und ich fast im selben Jahr wie Elenas älteste Tochter. Irgendwie lässt die Geschichte eine Generation wieder aufleben und auch wenn die Erlebnisse, die Umgebung, die Erfahrungen, die Konstellationen so ganz anders sind als bei uns, so interessieren sie mich doch besonders.
Durch die zwei Frauen erhält man Einblick in eine Epoche, die nicht so lang zurück liegt und dennoch (z.B. Arbeitswelt, aufkeimende Computerbranche etc.) so fern anmutet.

Die Sprache, die Erzählweise von Elena Ferrante gefällt mir, die Protagonisten erscheinen real - so als würde es sie tatsächlich geben. Daher möchte man immer mehr erfahren wie es mit ihnen weitergeht und daher ist auch der vierte Band für mich Pflicht.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Eva Mattes macht das Buch zu einem wahren Hörerlebnis.

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Elena Ferrante, Die Geschichte der getrennten Wege,(Hörbuch), Der Hörverlag 2017, ISBN 978-3-8445-2542-7
Der hier vorliegende dritte Band der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante mit dem Titel „Die ...

Elena Ferrante, Die Geschichte der getrennten Wege,(Hörbuch), Der Hörverlag 2017, ISBN 978-3-8445-2542-7
Der hier vorliegende dritte Band der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante mit dem Titel „Die Geschichte der getrennten Wege. Erwachsenenjahre“ ist der bisher beste und auch politischste der bisherigen Roman der auf vier Bände angelegten Reihe. Nicht nur weil er in einer ähnlichen Zeit, eben nur in Italien spielt, hat er mich in vielem an das etwa zeitgleich erschienene vierte Buch der Autobiographie Ulla Hahns mit dem Titel „Wir werden erwartet“ erinnert.

Lila und Elena sind mittlerweile erwachsen geworden. Lila hat sich von ihrem Mann Stefano getrennt und lebt nun mit ihrem Sohn Gennaro und Enzo in einem armen Stadtteil und fristet in einer Fleischfabrik ein kärgliches Leben. Elena ist mit ihrem ersten Roman erfolgreich und hat ihren Verlobten Pietro, einen jungen Professor aus einer Familie von Intellektuellen, geheiratet. Sie wird zweifache Mutter und lässt sich, nachdem sie zunächst noch mit engagierten Artikeln in der „Unita“ auf sich aufmerksam gemacht hatte, immer mehr in die Rolle der Hausfrau und Mutter drängen.

Dabei ist in den Jahren 1968 ff. die Gesellschaft, in der sie lebt, vielleicht noch stärker, als das in Ulla Hahns Deutschland der Fall war, von einem enormen Umbruch und einer revolutionären Energie betroffen, die bis zu den Auswüchsen der Roten Brigaden führt. Viele der früheren, in den beiden ersten Büchern schon aufgetauchten Freunde von Elena, sind in diese gesellschaftlichen Auseinandersetzungen verwickelt und auch Elena versucht sich damit auseinanderzusetzen. Aber wie schon ihr ganzes Leben lang versucht sie, sich an anderen zu orientieren. Sie will, zu einer Schicht von Menschen gehören, die eine andere Herkunft haben als sie, mit enormen Anstrengungen schafft sie das auch immer wieder, aber sie kommt kaum wirklich zu sich selbst.

Das Verhältnis zu ihrer Freundin Lila bleibt entfremdet, auch und gerade dann, als Lila zusammen mit Enzo in der neuen Technik der Computer reüssiert und bei ihrem früheren Erzfeind sich anstellen lässt und eine Menge Geld verdient. Im zweiten Band stand Elena am Ende einem Mann gegenüber, den sie fast schon vergessen hatte. Dieser Mann taucht wieder auf, und die Beziehung zu ihm scheint dem Leben Elenas eine neue Wendung zu geben. Unklar wird bis zum vierten Band bleiben, ob zum Guten oder zum Schlechten.

Es ist beachtenswert, wie es der nach wie vor unbekannten Autorin gelingt, ihre zahlreichen Figuren (sie werden am Anfang jeden Bandes zum Nachschlagen zwischendurch aufgeführt und vorgestellt) über einen Zeitraum von einem halben Jahrhundert in immer wieder neuen Verwicklungen und Situationen auftauchen zu lassen. Neben dem zweifellos vorhandenen unterhaltsamen Charakter der Romanreihe ergibt sich aber zusätzlich ein überzeugendes Gesellschaftsbild Italiens Im Allgemeinen und Neapels im Besonderen.

Es geht um den sich entwickelnden Feminismus, um die politischen Kämpfe der Arbeiter und Studenten und um eine ganze Menge Widersprüche, vor allem aber wieder um diese ganz besondere Freundschaft zwischen zwei Frauen, die aus der gleichen sozialen Situation kommen, deren Leben sich aber so unterschiedlich entwickelt.

Der vierte, für den Februar 2018 angekündigte Band wird für eine große Leserschaft nicht nur offenbaren, wie es mit der Geschichte dieser beiden Frauen und dem großen Netzwerk von Personen, in dem sie leben, weitergeht, sondern vielleicht auch das Geheimnis von Lila lüften, deren plötzliches Verschwinden im Alter von 66 Jahren der eigentliche Grund war, dass Elena Ferrante ihre Geschichte niederschrieb.
Der vollständigen Lesung mit einer Gesamtlaufzeit von über 15 Stunden, die die Schauspielerin Eva Mattes für den Hörverlag eingespielt hat, gelingt es hervorragend, das in Dickens`scher Dichte beschriebene Neapel und Italien der siebziger Jahre ebenso lebendig zu machen wie einer unvergleichlichen Freundschaft mit ihrer Stimme Charakter zu verleihen.
Eva Mattes macht das Buch zu einem wahren Hörerlebnis.







Veröffentlicht am 23.09.2023

Überzeugender Folgeband

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Auch der 3. Teil der Neapolitanischen Saga ist in Hinsicht auf die Seitenzahl alles andere als ein „Leichtgewicht“. Aber auch diesen Roman hatte ich im Nu ausgelesen. Der Roman, der ja die Geschichte um ...

Auch der 3. Teil der Neapolitanischen Saga ist in Hinsicht auf die Seitenzahl alles andere als ein „Leichtgewicht“. Aber auch diesen Roman hatte ich im Nu ausgelesen. Der Roman, der ja die Geschichte um die beiden Hauptprotagonistinnen Elena und Lila weiterführt, ist in deren 20er bis 30er Lebensjahre angekommen. Parallel und sich auch gelegentlich überschneidend, werden ihre beider Lebenswege mit Heirat, Kinder, Familie, Liebhaber aber auch vielen Selbstzweifeln erzählt. Als Leser erkennt man, wie die beiden Frauen durch die Gesellschaft in der sie leben bzw. mit den Menschen mit denen sie sich umgeben geprägt werden und sich verändern oder verändert werden. Da der Hauptfokus auf Elena und Lila liegt bleiben andere Charaktere eher blass, aber wirklich unangenehm fand ich das im Ganzen betrachtet nicht. Ich fand es sehr überzeugend, wie es der Autorin gelungen ist, die beiden doch recht unterschiedlich verlaufenden Leben letztlich wieder so gekonnt zu verweben. Ich bin schon jetzt auf den nächsten Teil gespannt. Für diesen gibt es von mir eine Empfehlung und 4,5 von 5 Sterne.