Cover-Bild Die Blendung
Band der Reihe "Elias Canetti, Werke (Taschenbuchausgabe)"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 21.06.2012
  • ISBN: 9783596903214
Elias Canetti

Die Blendung

Roman
Kien, ein bedeutender Sinologe, führt in seiner 25.000 Bände umfassenden Bibliothek ein groteskes Höhlenleben. Seine Welt ist im Kopf, aber sein Kopf ist ohne Sinn für die Welt. Als er, von seiner Haushälterin zur Ehe verführt, mit dem ganz »normalen« Leben konfrontiert wird, kann er sich nur noch in den Wahnsinn »retten«. Dieser Roman, 1935 in Wien zum ersten Mal veröffentlicht, nimmt in der Literatur des 20. Jahrhunderts einen zentralen Platz ein. Wie Joyce’ ›Ulysses‹ ist ›Die Blendung‹ eine mächtige Metapher für die Auseinandersetzung des einsam reflektierenden Geistes mit der Wirklichkeit.

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.

Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Nichts für schwache Nerven!

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Angeblich soll Canetti die Idee zu diesem Buch gekommen sein, als er beim einem großen Brand zugegen war, Menschen wie Fackeln aus den Fenstern fielen und jemand schrieb"Dei Bücher, die Bücher!"

Dieser ...

Angeblich soll Canetti die Idee zu diesem Buch gekommen sein, als er beim einem großen Brand zugegen war, Menschen wie Fackeln aus den Fenstern fielen und jemand schrieb"Dei Bücher, die Bücher!"

Dieser Roman ist nichts für Depressive. Sie werden nur noch tiefer in ihr schwarzes Seelenloch hinab gezogen.

Alles beginn mit eines dem Blick eines hochangesehenen Intellektuellen auf seine Küchenmamsell, die sich ein Buch von ihm erbeten hat, das sie nur mit weißen Handschuhen berührt, selbst nach Tagen immer noch auf den ersten Seiten verharrt. Ungeheuer beeindruckt von solch Bücherehrfurcht bietet der der verschrobenen Einzelgänger der einfachen Frau die Ehe an.

Es kommt, wie es kommen muss: Das Weib übernimmt die Herrschaft, der lebensunerfahrene Gelehrte lässt sich in die Defensive drängen und zum Schluss verbrennen ihm auch noch die Bücher.

Damit ist eigentlich schon alles erzählt - und doch nicht. Denn wie sich diese doppelseitige Metamorphose allmählich ergibt, mit welcher Raffinesse der Autor den Leser in ein sado-masochistisches Lesevergnügen hineinzieht, das ist einfach unübertroffen.

Nichts für schwache Nerven!

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