Cover-Bild Anderes kenne ich nicht
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Trabanten Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 01.09.2022
  • ISBN: 9783986970017
Elisa Levi

Anderes kenne ich nicht

Kirsten Brandt (Übersetzer)

Es gibt keinen Ort, der universeller ist als das kleinste Dorf:
Lea ist 19 Jahre alt, hat ein Brennen im Bauch und ihr ganzes Leben in einem Dorf verbracht. Einem Dorf mit vier Straßen, einer Kirche, einem Lebensmittelladen und einem Wald, den sie nie durchquert hat. Im Schatten sitzend, sieht sie einen Mann auftauchen, der seinen Hund verloren hat, und in der Zeit, die sie für eine Zigarette braucht, erzählt sie ihm, warum die Welt gestern unterging. – Lea hat eine Schwester mit einem leeren Kopf, eine Mutter, die ebenfalls Lea heißt, und einen Vater, der nur weiß, wie man auf dem Feld arbeitet. Sie hat Javier, der nicht weiß, wie man über Liebe spricht, Catalina, ihre beste Freundin, die weint und weint und weint, und sie hat Marco, der ihr Geschenke auf der Fußmatte hinterlässt. Lea hat einen ländlichen Blick und ist Fremden gegenüber misstrauisch. Lea weiß nichts über andere Dinge, aber was sie weiß, kann sie überall gebrauchen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2022

Ein literarischer Roman, der zwischen Coming of Age und Magischem Realismus changiert

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Inhalt: Die 19-jährige Lea kennt nichts anderes als ihr Dorf – mit ihrer Mutter, die ebenfalls Lea heißt, ihrer Freundin Catalina, die beständig weint, Javier, den sie liebt, und einem Wald, der jede Person ...

Inhalt: Die 19-jährige Lea kennt nichts anderes als ihr Dorf – mit ihrer Mutter, die ebenfalls Lea heißt, ihrer Freundin Catalina, die beständig weint, Javier, den sie liebt, und einem Wald, der jede Person verschluckt, die ihn zu durchqueren sucht. Doch ein Brennen regt sich in Leas Bauch und es wird immer stärker: Sie will das Dorf hinter sich lassen.

Persönliche Meinung: „Anderes kenne ich nicht“ ist ein Roman der spanischen Autorin Elisa Levi. Erzählt wird der Roman aus der Perspektive von Lea in Form eines Monologs: Lea trifft am Rande des Waldes einen Señor, der auf der Suche nach seinem Hund ist. Um den Señor, davon abzuhalten, sich im Wald zu verirren, erzählt Lea ihm ihre Lebensgeschichte. Und diese hat es, obwohl Lea erst 19 Jahre alt ist, in sich: So erzählt Lea vom dörflichen Mikrokosmos, in dem man Neuem gegenüber verschlossen ist, wo keine Privatsphäre existiert und sie sich von Enge und Engstirnigkeit erdrückt fühlt. Sie berichtet von ihren Freunden, dem, was sie für ihre erste große Liebe hält, und dem Leben in ihrer Familie, das von Schicksalsschlägen geprägt ist. Ihre Erzählung ist mal traurig und melancholisch, mal hoffnungsvoll und euphorisch. Innerhalb Leas Narrativ werden außerdem immer wieder Überlegungen angestellt und Fragen aufgeworfen, die die menschliche Existenz betreffen. Dabei löst Lea sich stellenweise von ihrem Monolog und tendiert zu einem leichten Bewusstseinsstrom. Zwischendurch finden sich auch mehrfach Elemente des Magischen Realismus, wie bspw. der verschluckende Wald oder das Schicksal einzelner Dorfbewohner. Der Erzählstil von „Anderes kenne ich nicht“ ist ruhig, aber nicht zäh: Durch eine poetische Wortwahl und einen hypotaktischen Satzbau strahlt er einen besonderen Sog aus, sodass man das Buch schwer aus der Hand legen kann. Insgesamt ist „Anderes kenne ich nicht“ ein literarischer Roman über das Leben eines jungen Menschen in einem abgeschiedenen Ort, der zwischen Coming of Age und Magischem Realismus changiert.

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Ein ganz besonderer Blick auf das Leben

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Meine Meinung und Inhalt


Als ich „Anderes kenne ich nicht“ von Elisa Levi las, war ich sofort in der Welt von Lea gefangen. Ihre Geschichte fühlte sich so nah an, als ob ich selbst in diesem kleinen, ...

Meine Meinung und Inhalt


Als ich „Anderes kenne ich nicht“ von Elisa Levi las, war ich sofort in der Welt von Lea gefangen. Ihre Geschichte fühlte sich so nah an, als ob ich selbst in diesem kleinen, abgelegenen Dorf leben würde – einem Ort, der zugleich fremd und vertraut wirkt. Es ist ein Dorf mit wenigen Straßen, einer Kirche und einem Wald, den sie nie betreten hat. Diese Szenerie hat etwas Magisches, aber auch Beklemmendes, und ich konnte mich sofort in diese Atmosphäre hineinversetzen.


Was ich an Lea, der Protagonistin besonders mochte, war ihre Begegnung mit dem Mann, der seinen Hund verloren hat. Während sie mit ihm spricht, erzählt sie ihm beiläufig, warum sie glaubt, dass die Welt „gestern untergegangen“ ist. Diese Szene hat für mich den Kern des Romans perfekt getroffen – sie bringt das Gefühl von Desillusionierung und das Suchen nach Bedeutung in einer Welt, die scheinbar immer gleich bleibt, auf den Punkt.

Für mich war dieses Buch eine Entdeckungsreise in die Welt einer jungen Frau, die in einer Realität lebt, die so sehr von meiner eigenen abweicht. „Anderes kenne ich nicht“ ist nicht nur ein Blick in das Leben einer Einzelnen, sondern auch ein Spiegel, der uns dazu anregt, unsere eigene Umgebung, unsere Beziehungen und unsere Wahrnehmung des Lebens zu hinterfragen. Es hat mich auf eine sehr ruhige, aber tiefgründige Weise zum Nachdenken gebracht. Ein Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde.

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