Cover-Bild Der Sommer danach
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783957348432
Elisabeth Büchle

Der Sommer danach

Roman
Potsdam, 1945: Die Welt blickt auf "Die Großen Drei" und ihre zukunftsweisenden Beschlüsse für Nachkriegsdeutschland.
In dieser Zeit macht sich Karla, eine junge Deutsche, die vor den Trümmern ihres Lebens steht, auf die Suche nach ihrer eigenen hoffnungsfrohen Zukunft. Dabei lernt sie Joan Bright kennen, eine außergewöhnliche Britin mit dem Spitznamen "Moneypenny", mit der sie innerhalb kürzester Zeit eine tiefe Freundschaft verbindet - die sie im sowjetischen Sektor aber auch in gefährliche Heimlichkeiten verstrickt. Karlas Frage, was aus ihren als vermisst geltenden Brüdern wurde, ihr Kampf gegen Hunger und Einsamkeit sowie ihre verbotene Liebe zu einem Briten sind somit bei Weitem nicht die größten Herausforderungen, denen sich die junge Frau stellen muss ...


Eine berührende Geschichte mit vielschichtigen Charakteren, gründlich recherchierten historischen Zusammenhängen und einem ordentlichen Schuss Romantik, die ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte lebendig werden lässt.


Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2022

Schiebt nie einander die Schuld zu, sondern nehmt euch auf, wie ihr seid. (Dietrich Bonhoeffer)

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1945 Potsdam. Die 20-jährige Karla ist vom Krieg gezeichnet, denn sie wurde mit ihrem Geschwistern von der Gestapo in Sippenhaft genommen und als Namenlose in ein Heim gesteckt, weil ihr Vater sich politisch ...

1945 Potsdam. Die 20-jährige Karla ist vom Krieg gezeichnet, denn sie wurde mit ihrem Geschwistern von der Gestapo in Sippenhaft genommen und als Namenlose in ein Heim gesteckt, weil ihr Vater sich politisch gegen Hitler stellte, an einem Attentat auf ihn mit beteiligt war und dafür hingerichtet wurde. Ihre Mutter und ihre jüngeren Geschwister haben immer noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen und ihr ältester Bruder Konrad gilt als verschollen. Durch Zufall lernt die arbeitssuchende Karla die britische Joan Bright kennen, die für Churchills Delegation anlässlich der Berliner Alliierten Konferenz arbeitet. Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb gut, so dass Joan Karla als Dolmetscherin einstellt, weil diese neben Englisch auch Russisch und Französisch spricht. An der Seite von Joan schwebt Karla immer wieder in Gefahr, aber sie erlebt auch das Misstrauen sowohl der Alliierten als auch der Deutschen, die sie für die Tochter eines Verräters halten. Über Joan lernt sie auch den Techniker Ray kennen, der ihr aber mit großer Ablehnung entgegentritt…
Elisabeth Büchle hat mit „Der Sommer danach“ einen wunderbaren historischen Roman vorgelegt, der den Leser nicht nur eine Zeitreise zum Ende des Zweiten Weltkrieges machen lässt, sondern auch sehr empathisch und eindrucksvoll die Lage im zertrümmerten Deutschland sowie deren Bewohner widerzuspiegeln und dabei auch die Ansicht der Alliierten mit einzubinden. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schon mit den ersten Zeilen in die Handlung eintreten, um nicht nur die Nachkriegszeit und die Aufklärung der Naziverbrechen durch die Alliierten mitzuerleben, sondern auch die Geschichte von Karla und ihrer Familie aus erster Hand zu erfahren. Dabei hat die Autorin ihre Haupthandlung, die im Jahr 1945 stattfindet, in einen Gegenwartsrahmen um eine gealterte Karla und ihrer Urenkelin Nina eingebunden, so dass die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen stattfindet und dem Leser so immer wieder in der Gegenwart etwas Entspannung gönnt, da der Handlungsrahmen in der Vergangenheit sehr emotional und oftmals schrecklich ans Herz gehen. Karla, geschunden von der Gestapo, findet sich in einem Trümmerland wieder, dass unter den Alliierten aufgeteilt wird. Bei ihrer Arbeit als Dolmetscherin bekommt sie schonungslos die Gräueltaten der Nazis präsentiert, die ihr regelrecht die Luft zum Atmen nehmen. Einerseits hofft sie auf einen Neuanfang und die Verarbeitung des Erlebten, andererseits sind da diese abscheulichen Dinge, die sie als Deutsche mit zu verantworten hat, obwohl gerade ihr Vater ein absoluter Gegner des Regimes war. Nebenbei treibt sie die Suche nach ihren verschollenen Geschwistern um und die unpassende Liebe zu einem Briten. Büchle verbindet mit akribischer Recherche politische Fakten, historisches Geschehen und die emotionale Zerrissenheit von Karla wunderbar miteinander, so dass der Leser während der Lektüre das Gefühl hat, in Karlas Haut zu stecken, ihren Zwiespalt durch jede Pore zu spüren und dabei Geschichte leibhaftig mitzuerleben.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und detailliert ausgearbeitet und lebensnah in Szene gesetzt. Der Leser findet sich sofort in ihrer Mitte wieder, schaut ihnen über die Schulter und darf ihre Gedanke- und Gefühlswelt genau erkunden. Karla wirkt zu Beginn mutlos und verängstigt, doch je mehr man sie beobachtet, umso stärker tritt sie hervor, gewinn an Kraft und Hoffnung. Gleichzeitig wird ihre innere Zerrissenheit ob der ganzen Tatsachen, die auf sie einprasseln, deutlich. Joan ist eine selbstbewusste Frau, die ihre Geheimnisse hat. Ray ist ein empfindsamer Kerl, der schwer mit dem zu kämpfen hat, was er von den deutschen Gräueltaten gesehen hat. Auch die politischen Strategen Churchill, Stalin und Truman wurden wunderbar Leben eingehaucht, so dass sie für die Zeit der Lektüre für den Leser sehr präsent sind.
„Der Sommer danach“ ist einzigartig! Ein großartiger historischer Roman, der den Leser nicht nur in der Seele trifft, sondern neben der Potsdamer Konferenz auch die Schicksale und die Schuldfrage hervorhebt. Besser geht es nicht – absolute Leseempfehlung! Chapeau!!!

Veröffentlicht am 07.06.2022

Der Sommer danach

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Der Sommer danach
Elisabeth Büchle

Artikelbeschreibung: Quelle Gerth Medien
Potsdam, 1945: Die Welt blickt auf "Die Großen Drei" und ihre zukunftsweisenden Beschlüsse für Nachkriegsdeutschland. In dieser ...

Der Sommer danach
Elisabeth Büchle

Artikelbeschreibung: Quelle Gerth Medien
Potsdam, 1945: Die Welt blickt auf "Die Großen Drei" und ihre zukunftsweisenden Beschlüsse für Nachkriegsdeutschland. In dieser Zeit macht sich Karla, eine junge Deutsche, die vor den Trümmern ihres Lebens steht, auf die Suche nach ihrer eigenen hoffnungsfrohen Zukunft. Dabei lernt sie Joan Bright kennen, eine außergewöhnliche Britin mit dem Spitznamen "Moneypenny" , mit der sie innerhalb kürzester Zeit eine tiefe Freundschaft verbindet - die sie im sowjetischen Sektor aber auch in gefährliche Heimlichkeiten verstrickt. Karlas Frage, was aus ihren als vermisst geltenden Brüdern wurde, ihr Kampf gegen Hunger und Einsamkeit sowie ihre verbotene Liebe zu einem Briten sind somit bei Weitem nicht die größten Herausforderungen, denen sich die junge Frau stellen muss ... 

Eine berührende Geschichte mit vielschichtigen Charakteren, gründlich recherchierten historischen Zusammenhängen und einem ordentlichen Schuss Romantik, die ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte lebendig werden lässt.

Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Elisabeth Büchle versteht es mich jedesmal hellauf mit ihren historischen Romanen zu begeistern. Auch mit ihrem neusten Werk „ Der Sommer danach „, für mich ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. Ihre Recherche war wieder sehr großartig, besonders die Zeit im Sommer nach dem 2. Weltkrieg mit ihrem Schauplatz Berlin. Man bekam viele tiefe Einblicke in die Verhandlungen der Großmächte, als es um die Aufteilung von Deutschland ging. Es ist auch ein Denkmal an all die Männer und Frauen, die in Deutschland für England tätig waren. Ihre Protagonisten sind fast alle Real, besonders Joan Bright, besonders ihr Spitzname „ Moneypenny“ , die für die Britische Delegation tätig war. Politisch hochinteressant, und auch die Romanik und Liebe kommen nicht zu kurz.
Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert, gelacht, gehofft und geweint.
Sehr gut gefällt mir der Satz auf der Rückseite des Buchdeckels

„ Elisabeth Büchle zeigt eindrucksvoll , das selbst die dunkelsten Kapitel unserer Lebensgeschichte heller werden, wenn wir den Mut haben, unser Licht scheinen zu lassen. Wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben und uns Stück für Stück ins Leben zurückkämpfen. „
( Lektorin , Caroline Kilian)
Besser kann man es nicht ausdrücken

Was habe ich mich für Karla gefreut , das sie von Joan und Ray gerettet wurde. Es war schon schlimm was sie und ihre durch gemacht haben.
Ihr Vater war mal ein großes Tier gewesen unter Hitler, bis er sich bewusst wurde was wirklich geschah, er war mit einer der Attentäter die Hitler umbringen wollten. Das ganze erinnert mich an unsere jetzige Situation, wo wieder mal ein Herrscher die Welt ins Unglück stürzt, nur weil er alles haben will. Es war mehr als spannend mit Karla , die mehre Sprachen spricht, und auch der russischen mächtig ist. Das war natürlich für die britische Regierung interessant. Sie wird Quasi zur Spionin für die britische Regierung. Das sie und Joan so dicke Freundinnen werden die durch dick und dünn gehen, hätte man am Anfang nicht gedacht. Sie riskieren sehr fiel, ich hatte oft Angst um Sie. Beide werden oft vor großen und gefährlichen Herausforderungen gestellt. Den es geht um mehr, den Fortbestand Deutschlands. Den die großen drei Siegermächte entscheiden über die Zukunft Deutschlands. Man erfährt viel von den Verhandlungen, spannend und interessant. Besonders ob Karla ihre Familie lebendig wieder findet, den alle waren getrennt in Sippenhaft in Lagern. Auch knistert es zwischen dem Briten Ray und Karla, einer damals verbotenen Liebe. Es ist und war spannend.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Ein bedeutungsvoller Sommer für Deutschland

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Ein Titel, der gleichzeitig zu der Frage führt, um welchen Sommer es sich handeln mag und was sich zuvor ereignet haben könnte. Ein Titel der neugierig macht und bereits nach wenigen Seiten enthüllt, um ...

Ein Titel, der gleichzeitig zu der Frage führt, um welchen Sommer es sich handeln mag und was sich zuvor ereignet haben könnte. Ein Titel der neugierig macht und bereits nach wenigen Seiten enthüllt, um welchen Zeitrahmen es sich handelt: um die Sommermonate, die dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgen. Eine Zeit, die dem normalen und gewohnten Jahreszeitenwechsel entspricht und doch auch eine Zeit des Neubeginns, aufbauend auf den Trümmern der vergangenen Kriegsjahre.
In einem sehr persönlichen Vorwort der Autorin eröffnen sich ihre Beweggründe für die Thematik eines hervorragend recherchierten Romans, wobei man sich in vielen Ausführungen mit eigenen Gedanken und Fragen wiederfindet.
Der Roman beginnt zwar in den zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts, in dem die weit über 90jährige Karla ihre Mitte Zwanzigjährige Urenkelin Lisa zu einem Ausflug in das heutige Berlin einlädt. Um sie dann an ihren ganz persönlichen Erfahrungen in jenem Sommer teilhaben zu lassen, ein Stück ge- und erlebte Familiengeschichte.
Karla ist als junge Frau nach Kriegsende in Berlin auf der Suche nach ihren beiden Brüdern, wobei Konrad, der Ältere, als Pilot eines Kampfflugzeugs während des Krieges spurlos verschwunden ist und von dem kleinen Mattis, ebenfalls wie sie, ihre Mutter und Schwester, Opfer von Sippenhaft, keine Spur zu finden ist.
Gerettet aus einer lebensbedrohlichen Situation, verursacht durch einen russischen Soldaten, eröffnet sich für Karla die Möglichkeit, als Dolmetscherin für die englische Delegation an der s.g. Berliner Konferenz der Alliierten im Potsdamer Schloss Cecilienhof teilzunehmen.
Getragen von dieser realen Rahmenhandlung der Berliner Konferenz gelingt es der Autorin vor allem mit Hilfe der Charaktere von Karla, dem englischen Ingenieur Ray und Joan, ebenfalls Engländerin und zuständig für die Betreuung der englischen Delegation, bald 80 Jahre nach Kriegsende diesen bedeutsamen Sommer 1945 neu mit Leben zu füllen.
Auch wenn der Fokus auf den Vorbereitungen, der Durchführung und dem Ergebnis dieser Konferenz liegen, so finden weitere Aspekte des geschilderten Zeitabschnitts und auch der vorhergehenden Kriegsjahre eine teilweise beklemmende Berücksichtigung:
Ray, der noch immer unter den Erlebnissen im Zusammenhang mit der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen leidet und allen Deutschen mehr als kritisch gegenübersteht. Joan, überaus geschickt im Zusammentragen von Informationen, die von nicht unerheblicher Bedeutung für die eigene Delegation sind. Und Karla, die nicht nur die Hinrichtung ihres Vaters und die anschließende, teilweise lebensbedrohliche, Sippenhaft verarbeiten muss sondern sich auch immer wieder mit den Vorurteilen von Deutschen ihr, der Tochter eines "Verräters" gegenüber, konfrontiert sieht.
Insbesondere mit Hilfe der Charaktere von Karla und Joan wird die Bedeutung und der Verlauf dieser für das gesamte Deutschland bzw. die Bevölkerung überaus wichtige Konferenz sehr transparent, authentisch, vor allem aber überaus verständlich und nachvollziehbar dargestellt. Nicht nur, dass die Erwartungen, Forderungen und auch Befindlichkeiten der einzelnen Siegermächte durch eine unerwartet leichte und doch auf Grund des vermittelten Inhalts umso beklemmendere Schreibweise in ihren Bann ziehen – auch wenn die realen Ereignisse bereits Jahrzehnte zurückliegen! Sondern es fällt auch sehr leicht, sich mit den Gedanken, Fragen und Diskussionsbeiträgen von Karla beim Lesen zu identifizieren. Da erhält so manche ganz persönliche Frage im Roman überraschenderweise eine überzeugende Antwort, wobei die hervorragenden Recherchen der Autorin der gesamten Handlung Glaubwürdigkeit verleihen.
Erwähnenswert ist allerdings auch die Charakterisierung der wichtigsten realen Konferenzteilnehmer: Churchill, Truman und Stalin. Wobei auch die in diesem Zeitrahmen stattfindenden Wahlen in England, die letztendlich zum Sieg von Attlee führten, gerade im Hinblick auf die Persönlichkeit Churchills mit sehr großem Einfühlungsvermögen und Verständnis eine ganz besondere Berücksichtigung finden.
Ein Roman, der nicht nur zu einem spannenden Ausflug in eine fiktive Romanhandlung, sondern auf eine sehr verständliche, aber ebenfalls spannende Weise die ganze Dimension dieser Konferenz für Deutschland aufzeigt.
Nie war Politik so interessant und spannend – dank der hervorragenden und überzeugenden Kombination mit einer fesselnden Romanhandlung.
Ein großer Dank an die Autorin für eine aufschlussreiche und sehr informative Geschichtsstunde. Mit Hintergrundinformationen, die auf umfangreiche Recherchen schließen lassen.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Direkt danach

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Nämlich nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Deutschland noch völlig ungeordnet war und jeder sich die dicksten Brocken schnappen wollte. Naja, eigentlich wollte das nur Stalin - nämlich von dem, was gar nicht ...

Nämlich nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Deutschland noch völlig ungeordnet war und jeder sich die dicksten Brocken schnappen wollte. Naja, eigentlich wollte das nur Stalin - nämlich von dem, was gar nicht mehr da war. Denn in der Sowjetunion war noch weniger vorhanden und er gab den Nazis die Schuld. Die sie zweifelsohne auch trugen, keine Frage. Aber eben nicht nur - denn schon vorher war die Sowjetunion alles andere als ein wohlhabender Staat.

Die anderen Siegermächte hatten einen völlig anderen Zugang zum Neuanfang in Deutschland: ihnen war klar, dass Deutschlands nichts zu geben hatte. Außer Land und davon wollten zumindest Großbritannien und die USA nichts abhaben.

Das sind nur die gröbsten der Rahmenbedingungen, unter denen die Potsdamer Konferenz startete - die Westmächte hatten wegen der Regierungswechsel und der Schwäche Frankreichs, das gerade erst dabei war, sich von der jahrelangen deutschen Besatzung zu erholen, nicht gerade den Joker in der Hand.

In dieses Szenario bettet Elisabeth Büchle den vorliegenden Roman, in dem es um die Liebesgeschichte einer Deutschen, die alles verloren hat und eines Engländers geht.

Ein sehr gelungener Roman - ich kann mir gar nicht vorstellen, wie akribisch die Autorin recherchiert haben muss, um das vorliegende Werk zu erschaffen.

Ein absolut lesenswertes Meisterwerk, das jeder lesen sollte, der neue Deutsche Geschichte in Romanform mag!

Veröffentlicht am 02.04.2022

Die Geisterkinder

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Im Prolog unternimmt Nina mit ihrer 94 jährigen Urgroßmutter Karla,zuerst eher widerwillig, dann aber mit wachsendem Interesse, eine Reise in deren Vergangenheit.
Dann der Sprung in die Vergangenheit in ...

Im Prolog unternimmt Nina mit ihrer 94 jährigen Urgroßmutter Karla,zuerst eher widerwillig, dann aber mit wachsendem Interesse, eine Reise in deren Vergangenheit.
Dann der Sprung in die Vergangenheit in das Jahr 1945,nach Potsdam.Der Krieg ist gerade zu Ende gegangen, jedoch sind seine Nachwirkungen in der Bevölkerung allgegenwärtig.

Die Protagonistin Karla hat zusammen mit ihrer Familie Schlimmes erlebt und versucht gerade einen Neustart in ein halbwegs normales Leben,als sie in eine äußerst prekäre Lage gerät. In dieser Situation lernt sie Joan Bright ,eine junge Engländerin und den englischen Techniker Ray kennen,zwei Menschen,die für ihr weiteres Leben von elementarer Bedeutung sein werden.

Da Joan gerade dringend eine Dolmetscherin für die Potsdamer Konferenz,in welcher von den Siegermächten die Weichen für Deutschland neu gestellt werden sollen, benötigt,bietet sie Karla spontan den Job an.Zwischen den beiden ungleichen Frauen entwickelt sich bald eine Freundschaft und auch Ray und Karla empfinden schon bald mehr als Sympathie füreinander.

Die Autorin führt ihre LeserInnen mit viel Empathie durch ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte.Erneut sind es die realistisch dargestellten Personen und die gute Recherchearbeit,welche den besonderen Wert der Geschichte ausmachen.Neben der fiktiven Geschichte um Karla,die verbissen darum kämpft ,ihre zerrissene Familie wieder zusammenzuführen,was ihr nicht immer leicht gemacht wird,nimmt auch das aktuelle Weltgeschehen genügend Raum ein.

Einen wichtigen Platz in der Geschichte hat Karlas kleiner Bruder Mattis.Seine Freundschaft zu Ray berührt auf ganz besondere Weise.

Ich könnte noch so viel schreiben, will aber den Lesegenuss für die anderen Leser
innen,denen ich das Buch sehr ans Herz lege,nicht schmälern.

In meinem Gedächtnis wird das Buch noch eine Weile nachhallen und meine Vorfreude auf das nächste Buch steigt.