Cover-Bild Der tanzende Berg
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.08.2022
  • ISBN: 9783608119312
Elisabeth R. Hager

Der tanzende Berg

Roman
Ein rasanter Roman über zwei ungewöhnliche Frauen, das Ausstopfen eines Hundes und darüber, wie man die verknöcherten Verhältnisse in einem Tiroler Bergdorf zum Tanzen bringt. 
Erst vor einem Jahr ist die junge Marie Scheringer nach Tirol zurückgekehrt, um die Präparationswerkstatt des Onkels fortzuführen. Jetzt ist ihre Jugendliebe Youni tot und das Schweigen im Dorf schnürt ihr die Luft ab. Doch eines Morgens erreicht sie ein lukrativer Eilauftrag. Und als nur wenige Stunden später eine Bekannte von Youni vor ihrer Tür steht, beginnt Maries erstarrte Welt zu bröckeln.
Zwölf Stunden hat Marie Scheringer Zeit, den Schoßhund einer reichen Hotelierstochter auszustopfen. Das ist kaum zu schaffen, doch der Auftrag ist lukrativ und wenn man sonst nur Wolpertinger präpariert, weil die Jäger im Ort eine junge Frau nicht ernst nehmen, ist man dankbar für jede Herausforderung. Immerhin steht Tante Hella ihr mit allerlei pragmatischen Haushaltstipps zur Seite. Doch während Marie das Fell des Hundes abbalgt, suchen sie die Erinnerungen an ihre große Liebe Youni heim, der sechs Wochen zuvor ums Leben kam. Als dann auch eine ehemalige Dorfbewohnerin auftaucht, die einiges über Youni zu erzählen weiß, ist endgültig klar, dass der Tag ungewöhnlich enden wird. Und tatsächlich: Während der nächsten Stunden wird nicht nur ein Tierkörper geöffnet und mit neuem Leben gefüllt, auch die verkrusteten Strukturen im Dorf brechen auf − bis schließlich sogar die Berge in Bewegung geraten. 

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei walli007 in einem Regal.
  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2022

Unterhaltsam und sehr skurril

1

Was für ein Roman … Ich wusste nicht auf was ich mich eingelassen habe, aber schon das erste Kapitel überzeugt mit seiner Skurrilität. Es beginnt mit einem Knall, aber danach wird es ruhiger und nicht ...

Was für ein Roman … Ich wusste nicht auf was ich mich eingelassen habe, aber schon das erste Kapitel überzeugt mit seiner Skurrilität. Es beginnt mit einem Knall, aber danach wird es ruhiger und nicht weniger interessant. Elisabeth R. Hager gibt Einblicke in österreichisches Landleben, in das allerdings auch die Moderne Einzug gehalten hat, auch wenn manche alteingesessenen Meinungen nur schwer abzulegen sind. Amüsant, mit zwinkerndem Augen und doch sehr authentisch beschreibt die Autorin das Landleben, aus Sicht einer Person, die auch das Großstadtleben kennt.
Das erste Kapitel stellt bereits das Ende des Romans dar, aber es ist interessant wie es zu dem dort beschriebenen Vorfall kam. Und während ein Chihuahua in rasantem Tempo präpariert wird sinniert Marie über ihre Vergangenheit, ihre Zukunft und zusammen mit der plötzlich auftauchenden Ursula über das Leben im Dorf.
Der tanzende Berg beschreibt liebevolle Charaktere, eine fast ausgestorbene Art zu Leben und die Dorfgemeinschaft, wie man sie sich auch als Stadtmensch gut vorstellen kann, irgendwo in den Tiroler Alpen…
Die Autorin schreibt authentisch und locker und sorgt für kurzweiliges Lesevergnügen.

Freunde von skurrilen Charakteren und Ereignissen werden auf ihre Kosten kommen.
Der einzige Schwachpunkt dieses liebenswerten Romans ist das Ende, das nicht wirklich ein ende ist und zu viele Fragen offen lässt. Dann ist die Fantasie des Lesers gefragt.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Miniking

0

Die Marie ist noch nicht lange wieder in ihrem heimatlichen Dorf. Sie hat etliche Jahre in Wien gelebt und erst als ihr Ziehvater starb und sie ihre Jugendliebe Youni wieder traf, führte der Weg zurück. ...

Die Marie ist noch nicht lange wieder in ihrem heimatlichen Dorf. Sie hat etliche Jahre in Wien gelebt und erst als ihr Ziehvater starb und sie ihre Jugendliebe Youni wieder traf, führte der Weg zurück. Die Werkstatt, in der ihr Onkel Tiere präparierte, hat sie übernommen. Obwohl sie eine andere Ausbildung hat, durfte sie dem Onkel als Kind immer zuschauen und hat sich die Tätigkeit angeeignet. Doch dann starb Youni vor einigen Wochen bei einem Unfall. Marie ist untröstlich. Als ihre Tante Hella in ihrem Namen den Auftrag, einen kleinen Chihuahua namens King zu präparieren, ist sie nicht begeistert.

Eine ungewöhnliche Heldin ist Marie schon. Nicht mehr ganz die Jüngste mit einer Berufung, die man bei einer Frau nicht vermuten würde. Und wie sie mit dem toten kleinen Hund umgeht, mit Respekt vor dem Leben und dem Tod, mit Sanftheit. Da ist die Butz, eine Geschäftspartnerin von Youni, die plötzlich in der Tür steht, ein anderes Kaliber. Und die Butz ist es, die Maria zum Zweifeln bringt. Hätte Younis Tod verhindert werden können? Wie kam es dazu, dass er sein Leben so führte, wie es eben war? Was, wenn die Dorfgemeinschaft einfach über den Migrationshintergrund Younis hinwegsehen und ihn aufgenommen hätte.

Was einen sofort für den Roman einnimmt, ist ein Aufbau, mit dem man einfach nicht rechnet. Und auch Marie, deren Leben nicht zerbröseln darf, wirkt durch die Trauer um ihren Freund zwar niedergedrückt, aber keineswegs antriebslos. Allerdings empfindet man eine Änderung als Butz ins Spiel kommt. Diese resolute Dame nur wenig älter als Marie, eröffnet einige rohe Wahrheiten, die aber doch etwas vage gehalten sind, so dass sich letztlich nicht erschließt, was tatsächlich passiert ist oder ob etwas passiert ist. Und wenn man sich zu Beginn fragt, ob man richtig vermutet, so fragt man sich im weiteren, wie kann es dazu kommen. Wenn man so offen gestaltete Storys mag, ist man hier genau richtig. Gelungen ist die Beschreibung des liebevollen Umgangs mit dem toten kleinen Hund. In Maries Händen wird er wirklich zum kleinen König.