Cover-Bild Das dunkle Land
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wunderraum
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783336547920
Elizabeth Kostova

Das dunkle Land

Roman
Thomas Mohr (Übersetzer)

Eine Reise durch Bulgariens archaische Landschaft enthüllt eine bewegende Familiengeschichte.

Das Schicksal hat Alexandra die Asche eines Toten anvertraut. Und damit die Geschichte seines Lebens.
Alexandra Boyd kommt eigentlich nach Sofia, um dort Englisch zu unterrichten. Doch dann gelangt sie durch Zufall in den Besitz eines Holzkästchens mit der Asche eines Verstorbenen. Damit beginnt eine abenteuerliche Suche nach der Familie des Toten, die Alexandra immer tiefer hineinführt in das wilde, ihr fremde Land und immer weiter hinab in dessen Geschichte. Nach und nach enthüllt sich auf den Stationen ihrer Reise das Schicksal des Verstorbenen, Stoyan Lazarov – eines begnadeten Musikers, dessen Leben von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts und von einer großen Liebe bestimmt war.

Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen.

Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen – Bücher für kurze Tage und lange Nächte«

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei walli007 in einem Regal.
  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Ein neues Lieblingsbuch

0

Der Schreibstil
So überrascht und skeptisch ich am Anfang von dem Umfang des Buches zunächst war – mit 723 Seiten ist »Das dunkle Land« nämlich fast schon ein Wälzer für mich -, so schnell musste ich auch ...

Der Schreibstil
So überrascht und skeptisch ich am Anfang von dem Umfang des Buches zunächst war – mit 723 Seiten ist »Das dunkle Land« nämlich fast schon ein Wälzer für mich -, so schnell musste ich auch feststellen, dass die Seiten nur so dahin flogen. Ja, eine der klischeehaftesten und wahrscheinlich meistbenutzten Formulierungen in Rezensionen, aber es war nun einmal so. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, ich steckte sofort drin in der Geschichte und war begeistert wie süchtig das Buch auf gewisse Weise doch gemacht hat. Obwohl die Handlung zunächst recht seicht ist liegt dem Grundgerüst des Buches eine gewisse Spannung bei, die dafür gesorgt hat, dass ich immer weiter lesen wollte, insbesondere auf den letzten zweihundert Seiten, die ich dann auch fast in einem Rutsch gelesen habe. Ich fand den Schreibstil der Autorin jedenfalls so angenehm und schön zu lesen, dass ich auf jeden Fall noch zu ihrem Debüt »Der Historiker« greifen werde, in der Hoffnung, dass mich das genauso mitreißen wird wie »Das dunkle Land«.

Teilweise beschäftigt sich »Das dunkle Land« insbesondere bei den Abschnitten die in der Vergangenheit spielen und aus Stoyan Lazarovs Sicht erzählt werden mit Themen, die durchaus hart zu lesen waren und ich habe das Buch auch einmal beiseite gelegt, da ich einfach nicht den Kopf dafür hatte seitenlang über lauter schlimme Dinge zu lesen. Allerdings habe ich dann beim Weiterlesen ein paar Tage später auch festgestellt, dass die Thematik hart war, ja, aber die Autorin es durch die Zeitsprünge und ihre Art zu erzählen geschafft hat, dass ich weiterlesen wollte, mitgefiebert habe, ohne, dass es mich allzu sehr runtergezogen hat über Stoyan Lazarovs Schicksal zu lesen.

Über den Tellerrand
Bevor ich zu »Das dunkle Land« gegriffen habe, wusste ich recht wenig bis fast gar nichts über Bulgarien und was mir an dem Buch deshalb wohl mit am meisten gefallen hat ist, dass man einiges über das Land lernt, sowohl über seine Geschichte, als auch die Gegenwart und man merkt einfach auf jeder Seite des Buches, in den Beschreibungen der Landschaft und der Leute, dass der Autorin dieses Land etwas bedeutet. Einer der Hauptgründe, weshalb mir diese Geschichte so gut gefallen hat, ist, dass die Autorin es geschafft hat, dass ich versucht habe ein wenig über den Tellerrand dessen zu blicken, was ich wusste und mich einmal mit einem für mich völlig anderem Thema, einem anderen Land und einer anderen Geschichte befasst habe.

Die Charaktere
Ein weiteres Highlight waren für mich außerdem die Charaktere, insbesondere Alexandras Taxifahrer Bobby, der während der Reise ein guter Freund für sie wird. Zum einen war es angenehm zu lesen, dass die beiden eine rein platonische Freundschaft verbindet, das gibt es viel zu selten in Büchern wie ich finde (oder ich lese die falschen Bücher) und zum anderen war es spannend Bulgarien aus Alexandras Augen zu sehen, die das Land selbst kaum kennt und dort fremd ist und Bobby in Aktion zu erleben, der ihr vieles erklären muss, was das Leben dort angeht. Die beiden zusammen fand ich großartig, es hat unfassbar viel Spaß gemacht sie auf ihrer Reise zu begleiten, denn beide waren einfach sehr, sehr sympathisch.

Die Handlung
Wie bereits erwähnt war die Handlung eher seicht und ich meine das auf eine positive Art und Weise. Ein bisschen fühlte sich die Geschichte an wie eine Schnitzeljagd, Alexandra und Bobby fahren gefühlt durch ganz Bulgarien auf der Suche nach der Familie Lazarov. Dabei treffen sie auf einige Menschen, die mit den Lazarovs in Verbindung stehen und so erfährt man viel über den verstorbenen Stoyan, dessen Asche sich in der Urne befindet. So spannend ich das Buch auch fand, es war eine unaufdringliche Spannung und gleichzeitig sehr ruhig. Lediglich das Ende fiel da etwas aus dem Muster, für meinen Geschmack ging es auf den letzten paar Seiten fast schon etwas schnell und zu dramatisch zu. Gleichzeitig war aber auch schön zu sehen, wie am Ende alle Fäden zusammen liefen, viele Geschichten und Informationen aus den vorigen Kapiteln ergaben mit einem Mal Sinn und mir gefiel die Auflösung insgesamt wirklich gut, wenn auch die Umsetzung fast schon hektisch auf mich wirkte.

Fazit?
Mit »Das dunkle Land« habe ich mich mal wieder an ein anderes Genre heran gewagt und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir unfassbar gut, es war spannend etwas über ein Land zu lernen, über das ich kaum etwas wusste. Die vielen Seiten kamen mir am Ende gar nicht mal so viel vor, eher im Gegenteil, ich habe mich gefragt wo sie hin sind, wie ich schon durch sein konnte, wo ich doch gefühlt gerade erst angefangen habe zu lesen. Das einzige, was ich an dem Buch nicht grandios fand, war, wie gesagt, das Ende. Es passte für mich nicht so recht zum Rest des Buches, aber das hat mich ehrlich gesagt kaum gestört, denn ich spreche hier wirklich nur von den letzten paar Seiten. Die rund siebenhundert davor? Die waren großartig.

Veröffentlicht am 17.12.2021

Alexandra in Sofia

0

Als die junge Englischlehrerin Alexandra Boyd in Sofia ankommt, nimmt sie an einem Taxistand versehentlich eine Tasche mit. Wie sich herausstellt, ist darin eine Urne. Alex weiß nicht, was sie tun soll, ...

Als die junge Englischlehrerin Alexandra Boyd in Sofia ankommt, nimmt sie an einem Taxistand versehentlich eine Tasche mit. Wie sich herausstellt, ist darin eine Urne. Alex weiß nicht, was sie tun soll, aber unbedingt will sie die sterblichen Überreste an die Familie zurückgeben. Hilfe findet sie bei Bobby, der gemeinsam mit Alexandra den Spuren folgt, die sich bei der Suche ergeben. Die Beiden finden heraus, dass der Verstorbene ein bekannter Geiger war, der hochbetagt kürzlich verstarb. Seine Familie aber ist zunächst verschwunden. Bobby und Alex bleibt nichts anderes, als den Spuren zu Häusern und Menschen zu folgen.

Zwei junge Menschen werden durch ungewöhnliche Umstände zusammengewürfelt und machen sich gemeinsam auf den Weg durch ein unbekanntes Bulgarien. Sie erkunden pittoreske Städtchen und kleine Dörfchen, Berge und Täler. Auf der Suche nach den Hinterbliebenen des Toten stoßen sie überraschend auf eine Geschichte des Verstorbenen und auch des Landes, die sich zwar in der Vergangenheit abgespielt hat, deren Auswirkungen auch heute noch zu spüren sind. Bobby und Alex lernen interessante Menschen kennen, die von dem Geiger und seiner Familie erzählen können. Eine schillernde Persönlichkeit, deren Leben unter anderen Umständen vielleicht ganz anders verlaufen wäre.

Dieser Roman hat unter anderem auch das Land Bulgarien zum Thema und beim Lesen merkt man, wie wenig man über das kleine europäische Land weiß. Auch wenn das Buch bei über siebenhundert Seiten einige Längen enthält, so ist die Erzählung doch sehr interessant und überraschend. Zwei junge Menschen, die sich auf Spurensuche begeben und dabei eine unbekannte Geschichte entdecken, aus diesem per se schon ansprechenden Ansatz entwickelt die Autorin eine Handlung mit Irrungen und Wirrungen, die in großen Teilen fesselt. Dabei sind die handelnden Personen sympathisch und jeweils mit einem Hintergrund ausgestattet, der sie zu authentischen Persönlichkeiten macht, die mehr sind als bloße Stichwortgeber für das, was den Mittelpunkt der Handlung bildet.

Ein interessanter Roman mit einer spannenden Story in einem Land, das sonst zu wenig Beachtung findet.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Ein berührender und abenteuerlicher Roman über Land und Leute Bulgariens und eine unerschütterliche Liebe.

0



Beschreibung

Alexandra Boyd reist nach Bulgarien um dort Englisch zu unterrichten und erfüllt sich zudem mit der Reise einen Traum, den sie schon seit frühester Kindheit gemeinsam mit ihrem Bruder hegte. ...



Beschreibung

Alexandra Boyd reist nach Bulgarien um dort Englisch zu unterrichten und erfüllt sich zudem mit der Reise einen Traum, den sie schon seit frühester Kindheit gemeinsam mit ihrem Bruder hegte. Durch Zufall gelangt Alexandra nach ihrer Ankunft in der Hauptstadt Sofia in den Besitz eines Holzkästchens. Darin befindet sich die Asche eines Verstorbenen, die sie schnellstmöglich wieder an die Familie übergeben möchte. Dabei freundet sie sich mit ihrem Taxifahrer Bobby an, der sich während des spannenden Roadtrips zu einem verlässlichen Begleiter entwickelt. Stück für Stück enthüllen die beiden die spannende Geschichte des Verstorbenen Musikers Stoyan Lazarov, dessen Schicksal von den Umständen der Politik des 20. Jahrhunderts geprägt wurde.

Meine Meinung

Elizabeth Kostavas Roman “Das dunkle Land” konnte mich schon alleine durch das wunderschöne Cover für sich einnehmen. Die Covergestaltung mit dem dunklen Hintergrund und den farbig-glänzend Pflanzenumrissen, die sich leicht vom Material abheben, sowie der pinkfarbene Leinenrücken harmonieren perfekt zusammen und stellen eine wahre Augenweide im Buchregal dar. Außerdem empfand ich das haptische Gefühl durch den Leinenrücken als sehr angenehm.

Zwischen den hübschen Buchdeckeln steckt eine Geschichte die Zeit braucht. Zeit in der sich die ganze Tiefe, eine Bandbreite an Emotionen und vor allem die Beschreibungen über das für mich fremde Land Bulgarien langsam entfalten können. Wenn man sich diese Zeit nimmt und sich der Geschichte öffnet, wird man mit einer berührenden Story belohnt, die auf den letzten Seiten noch mit einem nicht zu verachtenden Spannungsbogen überrascht.

Für mich waren es weniger die einzelnen Charaktere die dieser Geschichte Leben einhauchen, sondern eher das Zusammenspiel der unterschiedlichen Protagonisten die erst gemeinsam ein Bild über Land und Leute Bulgariens abgeben. Besonders fesselnd und berührend war für mich die dunkle Seite der kommunistischen Politik des zwanzigsten Jahrhunderts. Denn je mehr die Protagonistin Alexandra über den Verstorbenen Musiker Stoyan Lazarov in Erfahrung bringt, desto tiefer dringt sie in die Abgründe seiner Vergangenheit ein, deren Schatten sich bis in die Gegenwart erstrecken.

Die Autorin hat in ihrem Roman “Das dunkle Land” auf verschiedene Erzählperspektiven zurückgegriffen, so dass der Leser nicht nur in die Rolle der jungen Reisenden schlüpft, sondern auch die Lebensgeschichte von Stoyan Lazarov direkt erzählt bekommt. Durch diesen Kniff gehen einige Abschnitte des Romans noch tiefer unter die Haut.

Während Alexandra eine innige Freundschaft zu dem Taxifahrer Bobby knüpft, steht im direkten Kontrast dazu die Zeit von Stoyan Lazarov im Arbeitslager. Elizabeth Kostova legt bei ihrer fiktiven Geschichte über den Musiker das Hauptaugenmerk vor allem darauf, was einen Menschen unter solch erniedrigenden, hoffnungslosen und schlechten Bedingungen am Leben erhält ohne das die eigene Willenskraft dabei in tausend Stücke zerspringt. Die Antwort in diesem Roman ist eine wundervolle, ruhige und stetige Liebe. Die Liebesgeschichte zwischen Stoyan Lazarov und seiner Frau ist wie ein Fels in der Brandung und besteht durch gute wie durch schlechte Zeiten.

“Das dunkle Land” ist ein ruhiger Roman der sich über 700 Seiten erstreckt und gerade zu Beginn auch ein paar Längen aufweist. Trotzdem hat mir die fiktive Geschichte von Elizabeth Kostova richtig gut gefallen, gerade auch weil sie mir das bisher unbekannte Land Bulgarien näher gebracht hat.

Fazit

Ein berührender und abenteuerlicher Roman über Land und Leute Bulgariens und eine unerschütterliche Liebe.