Ostfriesische Enkel von Robin Hood oder gewöhnlich Kriminelle?
„Tödliches Rheiderland“ ist der elfte Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt der beliebten Ostfriesland-Krimiserie von Elke Nansen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Es ist Januar und ...
„Tödliches Rheiderland“ ist der elfte Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt der beliebten Ostfriesland-Krimiserie von Elke Nansen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Es ist Januar und viele Ferienhäuser stehen leer. Für Kriminelle eine Versuchung, der sie nicht widerstehen können. Bald wird ein neuer Einbruch gemeldet und wieder findet die Polizei keine forensischen Spuren von Tätern. An einer Wand ein Zeichen - 436 – dahinter verbirgt sich eine Jugendgang aus Leer, die in einem sozialen Brennpunkt ansässig ist. Diese jungen Leute haben eigene Ansichten von Gerechtigkeit.
Elke Nansen fügt in den Krimi sehr geschickt Bilder und Aspekte ein, die man nicht mit dem schmucken Ostfriesland verbindet. Armut, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit sind aber auch hier vorhanden. Nicht alle Jugendlichen gehen zielstrebig Ausbildung und Beruf nach. Spannende Ermittlungen beginnen, die gerade dem wohlhabenden Dr. Schorlau ganz andere Aspekte zeigen.
Doch dann bringt der Fund einer geschändeten und brutal zugerichteten Leiche einer jungen Frau nicht eine neue Dimension in den Fall, sondern setzt auch den Mitgliedern der Jugendgang zu. Alle kannten und schätzen die sympathische Susu, die Exfreundin ihres Anführers Malte.
Nicht nur die Polizei sucht nach dem Täter, sondern auch die 436er. Daraus ergeben sich immer wieder neue Konfrontationen und Konflikte. Die Ermittlungen stehen unter einem enormen Zeitdruck, als ein weiterer Mord geschieht. Bereichert werden die Ermittlungen nicht durch die klugen Gedanken von Rikes Großvater, sondern auch durch seine menschliche Wärme, die allen Beteiligten einfach gut tut.
Denn es gibt noch ein weiteres Problem. Die polizeilichen Ermittlungen werden dieses Mal von Rike Waadstedt geleitet. Kommissar Faber wurde von seiner Vergangenheit eingeholt und muss dringend etwas in Frankfurt klären. Dem ging ein Streit um ihre gemeinsame Zukunft voraus.
Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und unerwarteten Finale geführt. Es passt einfach alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der Prolog ist nun selbsterklärend.
Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. „Tödliches Rheiderland“ hat aus meiner Sicht 5 Sterne verdient.