Eine Geschichte, die tief berührt!
Es gibt diese Geschichten, die unter die Haut gehen. Die einen wochenlang nicht loslassen, und einen tief berühren. Emely Darks Buch Nachtangst ist so eine Geschichte.
Emely wächst in einer Familie auf, ...
Es gibt diese Geschichten, die unter die Haut gehen. Die einen wochenlang nicht loslassen, und einen tief berühren. Emely Darks Buch Nachtangst ist so eine Geschichte.
Emely wächst in einer Familie auf, in deren Mitte der Vater den Alltag durch seinen tiefen Glauben beeinflusst. Dieser Glaube wird zu einer Belastung, an der die Familie schlußendlich zerbricht. Emely zieht mit ihrer Mutter in ein neues Zuhause, um den seelischen Misshandlungen des Vaters zu entgehen. Auf der neuen Schule lernt sie den stillen Jonas kennen. Der stellt ihr eines Tages Mic vor, und die beiden verlieben sich. Es ist die große Liebe, und Emely kann endlich ihre Dämonen aus der Kindheit loslassen. Doch das Glück wird jäh zerrissen: Mic stirbt bei einem tragischen Unfall mit Fahrerflucht. Das Fundament, was beide sich erarbeitet haben, zerbricht, und Emely steht wieder vor dem Nichts. Der scheinbar einzige Ausweg liefert Jonas: Emely rutscht in die Drogenszene ab.
Nachtangst ist eine Geschichte, für deren Rezension ich lange nach den passenden Worten gesucht habe. Wie bewertet man ein Buch, in dem so viel Tragik steckt? Eine Frau, die mehrfach Schutz gesucht hat, gefunden hat, und doch so schmerzlich verloren hat. Es ist das Zeitzeugnis einer Frau, die es auf so unglaubliche Art und Weise geschafft hat, sich von dem eigenen Grauen zu befreien. Es gehört so viel Kraft und Mut dazu, sich gegen den eigenen Vater zu stellen, auch wenn es allen Grund dafür gab.
Nachtangst hat mich auf mehrfache Weise berührt: ich habe mich für Emely so gefreut, als sie sich mit Jonas angefreundet hatte, als sie mit Mic die ersten Schmetterlinge im Bauch hatte. Die Trauer, als ihr nicht nur Mic genommen wurde. Die Wut, als Emely zu ihrem Vater zurück wollte, und die Befreiung, als sie den Fängen ihres Vaters entkommen konnte.
Anfangs habe ich mich gefragt, wieviel Wahrheit in dieser Geschichte steckt. Ich stimme Viki von Vikis Traumwelt zu, dass man es zu gegebener Zeit herausfiltern kann. Nachtangst spricht Bände. Einerseits keine leicht verdauliche Kost, und doch: man muss es in einem Zug lesen. Emelys Geschichte wird einen nicht loslassen. Man wird sie immer im Herzen tragen, und hoffen, dass sich diese Geschichte nicht nochmal wiederholen muss.
Emely: ich danke dir, dass du deine so persönliche Geschichte geteilt hast. Sie sollte jedem eine Warnung sein, anderen Menschen mehr zuzuhören, und ihnen in schweren Tagen besser helfen zu können.