Das Leben läuft nie ganz nach Plan
Die Geschichte dreht sich um die Protagonistin Louisa, eine junge und selbstbewusste Frau, die sich gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit behauptet. Anstelle sich für das Sticken oder das Spielen ...
Die Geschichte dreht sich um die Protagonistin Louisa, eine junge und selbstbewusste Frau, die sich gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit behauptet. Anstelle sich für das Sticken oder das Spielen des Pianos zu interessieren, zeigt sie viel Interesse an Geschichte, anderen Kulturen und das Reisen.
Besonders gelungen ist die Darstellung der verschiedenen Charaktere in der Geschichte. Der Autorin gelingt es, jeden Einzelnen lebendig und authentisch zu gestalten. Man kann sich gut in die Gefühle und Gedanken der Figuren hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern oder auch gegen sie.
Die Handlung ist zwar an einigen Stellen vorhersehbar, jedoch gelingt es der Autorin, den Lesenden dennoch zu fesseln. Die Wendungen und Überraschungen sind gut platziert und lassen das Buch nicht langweilig werden.
Besonders positiv ist auch der Schreibstil von Emily Alveston zu erwähnen. Ihre bildhafte Sprache und die detailreiche Schilderung der Zeit und der Umgebung lassen die Lesenden in die Welt des 19. Jahrhunderts eintauchen. Man bekommt einen guten Eindruck von den gesellschaftlichen Konventionen und den Zwängen, mit denen die Frauen der damaligen Zeit zu kämpfen hatten.
Die Romantik spielt natürlich eine große Rolle in "Kein Baron für Miss Louisa". Die Liebesgeschichte zwischen Louisa und Nicholas ist gut ausgearbetet. Keiner der beiden ist vom erten Moment an "verliebt" sondern die Autorin läst den Charakteren Zeit um einander kennezulernen nachdem ihre gemeinsame Kindheit nicht gerade für die Romanze sprach.
Was mich sehr enttäuscht hat, war das der Vater von Nicholas nicht an mehr Stellen aber besonders am Ende nicht mehr vorkam. Er stand seinem Sohn immer mit Rat und Tat zur Seite und hatte nur Nicholas Glück am Herzen, obwohl er schwer krank ist. Auch fand ich, dass man abgesehen vom Epilog nichts von Louisa und Nicholas als Paar sieht, was sehr schade ist, da ich erwartet habe, dass es eine wunderschöne Hochzeit gibt, die Nicholas Vater hoffentlich noch miterleben durfte. Das Ende empfand ich als sehr unbefriedigend als hätte man einen großen Teil der Geschichte einfach rausgeschnitten, da noch zu viele Fragen offenstehen für mich.
Im Großen und Ganzen ist "Kein Baron für Miss Louisa" ein angenehmer und sehr lesenswerter Roman. Emily Alveston schafft es, den Lesenden in die Zeit des 19. Jahrhunderts zu entführen und mit charmanten Charakteren und einer romantischen Handlung zu unterhalten. Wer sich für historische Liebesromane interessiert, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen.