Thriller mit Blick in die menschlichen Abgründe
Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.
Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich ...
Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.
Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich auch ein Bestseller werden. In „Scherbenseele“ ermittelt Kommissar Jens Hurtig (den wir in der ersten Trilogie eher am Rande kennenlernen durften) und übernimmt die Rolle von Jeanette Kihlberg.
Etliche Jugendliche begehen Selbstmord, und am Tatort wird stets eine Kassette mit Musik gefunden. Bald ist klar, dass die Band „Hunger“, die im Untergrund aktiv ist, in der Sache mit drin steckt. Die Opfer sind Jugendliche, die es in ihrem Leben nicht leicht hatten – und keinen anderen Ausweg gesehen haben.
Dies ist keineswegs ein Buch zum „weglesen“, im Gegenteil. Die Story wir in vielen kurzen Kapiteln erzählt, jedes maximal drei Seiten lang, und immer aus einer anderen Sicht. Die machst es nicht leicht, in die Geschichte reinzukommen – weder am Anfang, noch mittendrin. Dennoch ist dies das Mittel von Erik Axl Sund, die Atmosphäre zu vermitteln, die es sein soll: düster, melancholisch, schwerfällig. Die einzelnen Erzählstränge laufen im letzten Drittel zusammen und offenbaren eine dramatische Auflösung. Im Gegensatz zur Victoria-Bergmann-Reihe ist dieses Buch in sich abgeschlossen und somit auch für „Neueinsteiger“ zu empfehlen.
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, fand ich doch schon die Geschichte um das „Krähenmädchen“ spannend...doch leider musste ich mich eher durch das Buch kämpfen. Lesevergnügen kam erst gegen Ende auf, als alles langsam zusammenkam. Dennoch ist das Buch brillant geschrieben und zeigt wieder einmal, dass man für eine spannende Geschichte auch die entsprechende Atmosphäre schaffen muss. Und das kann Erik Axl Sund.