Cover-Bild Wir hofften auf bessere Zeiten
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.02.2020
  • ISBN: 9783963621208
Erin Bartels

Wir hofften auf bessere Zeiten

Silvia Lutz (Übersetzer)

Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine Schachtel Fotos überbringen. Elizabeth ist wenig begeistert. Doch dann wird ihr überraschend gekündigt und sie hat plötzlich jede Menge Zeit.
Im 150 Jahre alten Farmhaus ihrer Großtante Nora stößt Elizabeth auf eine Reihe rätselhafter Gegenstände. Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich im Leben von Mary Balsam, ihrer Vorfahrin, die während des amerikanischen Bürgerkriegs allein auf dieser Farm zurechtkommen musste? Und warum will Nora ihr nichts über sich selbst und ihre mutige Entscheidung, in den 1960ern einen Schwarzen zu heiraten, erzählen? Je tiefer Elizabeth gräbt, desto bewusster wird ihr, welch ein Schatz in ihrer Familiengeschichte lauert – und dass die Entscheidungen ihrer Vorfahrinnen bis heute Auswirkungen haben ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2020

Beeindruckender Debütroman

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Inhalt übernommen:

Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine ...

Inhalt übernommen:

Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine Schachtel Fotos überbringen. Elizabeth ist wenig begeistert. Doch dann wird ihr überraschend gekündigt und sie hat plötzlich jede Menge Zeit. Im 150 Jahre alten Farmhaus ihrer Großtante Nora stößt Elizabeth auf eine Reihe rätselhafter Gegenstände. Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich im Leben von Mary Balsam, ihrer Vorfahrin, die während des amerikanischen Bürgerkriegs allein auf dieser Farm zurechtkommen musste? Und warum will Nora ihr nichts über sich selbst und ihre mutige Entscheidung, in den 1960ern einen Schwarzen zu heiraten, erzählen? Je tiefer Elizabeth gräbt, desto bewusster wird ihr, welch ein Schatz in ihrer Familiengeschichte lauert - und dass die Entscheidungen ihrer Vorfahrinnen bis heute Auswirkungen haben ...

Meine Meinung:

In ihrem Debütroman hat die Autorin ein Bild der amerikanischen Geschichte über mehrere Jahrhunderte hinweg gezeichnet.
Die im Mittelpunkt stehenden Protagonistinnen eint die Tatsache, dass sie versuchen, sich über die jeweils gültigen gesellschaftlichen Normen hinwegzusetzen. Ich habe die Frauen für ihren Mut sehr bewundert.
Von der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs bis heute reicht dabei der gespannte Bogen. Ich muss leider feststellen, dass die Konflikte und Benachteiligungen der farbigen Bevölkerung,zwar weniger geworden sind, aber in einigen Bereichen immer noch andauern.
Obwohl die Geschichte einem beim Lesen einiges abverlangt, vor allen Dingen die ständigen Zeitwechsel und die vielen Personen,verlangten äußerste Konzentration,habe ich die Geschichte mit großer Begeisterung verfolgt.
Obwohl es sich um ein ernstes Thema handelt,gelingt es der Autorin ,auch eine gewisse Leichtigkeit einfließen zu lassen.Sie nimmt sich auch viel Zeit, die einzelnen Personen darzustellen und sie dem Leser dadurch sehr nahe zu bringen.

Fazit:

Ein Debütroman , der zu großer Hoffnung berechtigt. Ich werde die Autorin jedenfalls im Auge behalten.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Wegen der Vielzahl der vorkommenden Personen und der drei Zeitebenen, wäre ein Namensverzeichnis hilfreich gewesen.

Veröffentlicht am 22.04.2020

Mit Rassismus leben

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Mit dem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" von Erin Bartels breitet sich vor dem Leser eine bewegende Geschichte aus, die sich über drei Generationen hinweg in einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderen ...

Mit dem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" von Erin Bartels breitet sich vor dem Leser eine bewegende Geschichte aus, die sich über drei Generationen hinweg in einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderen entwickelt.

Die Geschichte setzt in der Gegenwart ein als Elizabeth Balsam gerade ihren Job als Journalistin verlor und sie ein älterer Herr bittet ihrer Verwandten Nora Balsam sowohl einige alte Fotos als auch einen Fotoapparat zu überreichen.
Schon nach kurzer Suche findet sie ihre Großtante Nora, von der sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas gehört hat. Sie war mit William, einem farbigen Fotografen, zu einer Zeit verheiratet, in der solche Ehen
gesellschaftlich nicht gebilligt wurden.

Elizabeth findet in dem alten Farmhaus viele rätselhafte Dinge, die ihre wissensdurstige Seele beantwortet haben möchte. Ganz besonders neugierig wird sie, als sie im Garten einen Grabstein von "Mary" findet, die ganz
offensichtlich ihre Vorahnin sein musste. Wie hängen die Geschehnisse zusammen? Mary Balsam lebte in Zeiten des Bürgerkriegs um 1860. Sie nahm damals schwarze Flüchtlinge bei sich auf, während ihr Mann an der Front kämpfte.

Über die drei Erzählstränge werden die Schicksale der verschiedenen Generationen skizziert und aus deren Leben berichtet. Am Ende dieses bemerkenswerten Romans fokussieren sich die Fakten aus den drei Lebenswegen und der Leser erkennt die Zusammenhänge als großes Bild im historischen Kontext, den die Geschichte über die Vorfahren von Elizabeth Balsam aufgespannt hat.
Die Schrecken in der Zeit des U.S. Amerikanischen Bürgerkrieges und die Zeit der Rassenunruhen 1960, als Nora noch eine junge Frau war und tapfer die Repressalien an der Seite eines schwarzen Ehemannes erdulden
musste, sind bedrückende und aufrüttelnde Episoden.

Die Lektüre des sehr interessanten Romans wird durch den sehr verständlichen Schreibstil zu einem mühelosen Lesevergnügen. Nur wäre ein Namensverzeichnis am Ende des Romans durch die vielen Namen der
beteiligten Protagonisten sehr hilfreich gewesen.
Ganz besonders schön ist aus meiner Sicht die allmähliche Verwebung der Lebensgeschchten aus drei Generationen gelungen. Über die Schicksale der Personen im jeweiligen historischen Kontext erlebt der Leser hautnah und
eindrucksvoll ein gutes Stück amerikanischer Geschichte mit.

Mary war eine sehr liebevolle und tapfere Frau, die ihre Farm allein mit Hilfe der von ihr aufgenommenen Flüchtlinge bewirtschaften konnte, während ihr Mann im Krieg war.
Nora, die aus einer wohlhabenden Familie stammt, verliebt sich in einen armen farbigen Mann, den sie ohne Erlaubnis ihrer Eltern heiratet. Das Paar erfährt über die damit verbundene soziale Diskriminierung viele
schwere Jahre der Entbehrung und Zurückhaltung.
Elizabeth ist eine mutige und wissensdurstige junge Frau, die durch Tante Nora Details aus ihrer Familiengeschichte erfährt.
Dem Roman hätte es sicherlich gut getan, wenn der Leser nicht mit einigen offenen Fragen zu Personen zurückgelassen worden wäre. Manche Details aus dem Leben und um die Charaktere der Protagonisten wurden im Buch leider nicht so herausgearbeitet, die der Leser gerne noch erfahren hätte.
Die Autorin hat mit ihrem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" einen sehr interessanten und über die reizvolle Verflechtung der drei Zeitachsen faszinierenden Roman geschrieben. Das Thema der Geschichte, die damit verbundenen emotionalen Momente und die tatsächlichen historischen Begebenheiten sind zu tiefst berührend.
Einen herzlichen Dank an Francke Verlag für das bewegende Werk.

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