Guilty Pleasure à la Gossip Girl
Paper Princess fällt bei mir ganz klar unter die Kategorie "guilty pleasure."
Es ist einen Hauch zu unrealistisch, überdramatisch und die Feministin in mir muss kurz Urlaub machen.
Es ist die Art von ...
Paper Princess fällt bei mir ganz klar unter die Kategorie "guilty pleasure."
Es ist einen Hauch zu unrealistisch, überdramatisch und die Feministin in mir muss kurz Urlaub machen.
Es ist die Art von Lektüre, die einen an Gossip Girl und 90210 erinnert.
D.h. Kohle in Unmengen, in Korrelation damit stehen diese Teenies irgendwie über dem Rechtssystem, Zicken, kein Junge im Umkreis von 5km der keinen Waschbrettbauch besitzt, Alkohol + Drogen + andere Laster so weit das Auge reicht.
Es ist so überzogen und so fern von meiner Realität als 17-jährige, dass es sich schon fast wie ein Fantasy-Roman anfühlt.
Dennoch, wie es auch im Fall von Gossip Girl und 90210 war, kann man irgendwie nicht aufhören es zu konsumieren.
Ich glaub ich war am Wochenende bis 5 Uhr morgens auf, weil aus "vor dem zu Bett gehen noch kurz lesen" plötzlich "oh, ich kann irgendwie nicht mehr aufhören" wurde.
Der Schreibstil ist ziemlich viel Dialog, recht schlicht und alltäglich, sodass man eigentlich nur durchfliegt.
Die Charaktere sind interessant, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Nebencharaktere recht flach und 1-Dimensional gehalten wurden.
Alle Typen haben irgendwie schreckliche Persönlichkeiten: sie sind herrisch, sexistisch und sehr schnell aufzubrausen. Das "Bad-Boy"-Klischee, das nicht unbedingt mein Ding ist.
Und als Gegenspieler ist Ella, die weibliche Hauptfigur, das einfache aber hübsche Mädchen, dass aus keinem wirklich triftigen Grund, die Aufmerksamkeit von mehreren Typen auf sich zieht. Sie ist die Art von Mädchen, die behauptet selbstständig und schlau zu sein, aber irgendwie tut sie die dümmsten Dinge weil sie einen Typen heiß findet. Ich würde nicht sagen, dass sie unterwürfig ist, aber sie ist an der Grenze. Recht leicht zu beeinflussen. Ich zitiere, "Something about this guy... he issues a command and I obey" ... als hätte sie keine andere Wahl? Doch, hast du.
Diese Aspekte der Hauptfiguren waren für mich recht... eh. (Aus Mangel an einem besseren Wort, dass meine Gefühlslage ausdrückt.)
Außerdem fand ich die Vaterfigur in diesem Buch sehhhhhr an der Grenze. Irgendwie hat sich die Autorin dafür entschieden, es wäre eine gute Idee, wenn der Vater sexuelle Handlungen ausübt, während seine Kinder in unmittelbarer Nähe sind? Für mich war das sehr befremdlich.
Allgemein waren die sexuellen Situationen in diesem Buch die meiste Zeit recht fragwürdig, aber irgendwie geht es mir mit den meisten New-Adult Büchern so. Scheint dem Genre recht eigen zu sein. (Apropro, dieses Buch ist für mich ganz klar New Adult und nicht Young Adult, für Teenies 13+, wie empfohlen wird.)
Die Handlung... nun, was soll man sagen, ist hauptsächlich "unalltägliches alltägliches reiche Trust-Fund-Teenies Drama"?
Fazit: Dieses Buch ist ganz klar kein Höhepunkt der Literatur. Es ist aber sehr unterhaltsam. Zieht dich irgendwie in den Bann und du liest weiter, auch wenn es an der Grenze zu lächerlich ist (oder gar mit einem Fuß drüber). Die Charaktere wären im echten Leben Menschen, die ich nicht mal mit einem Stock anrühren würde, aber weil sie so überzogen und unmoralisch sind, machen sie für spannende Subjekte. Die Geschichte ist sehr tropey. Erinnert, wie gesagt, an Anfang 2000 Drama-Serien und auch an Fanfiction. Aber wenn man sich darauf einstellt, hat man evtl. seinen Spaß dran.