Cover-Bild Maria Callas
22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Ersterscheinung: 16.02.2023
  • ISBN: 9783406791437
Eva Gesine Baur

Maria Callas

Die Stimme der Leidenschaft
Sie war eine Jahrhundertsängerin, deren Gesang bis heute ergreift. Sie war eine Ikone weit über die Musikwelt hinaus. Maria Callas verkörperte radikaler als alle anderen Sängerinnen vor und nach ihr, was Oper bedeutet: Passion, Pathos, Leidenschaft. In ihrer aufregenden, klugen und glänzend geschriebenen Biographie folgt Eva Gesine Baur dem Leben einer Künstlerin, die ans Äußerste ging, und erkundet, was sie so einzigartig machte.

Nach dem Auftritt der 30-jährigen Maria Callas als Medea an der Scala war Franco Zeffirelli unfähig, sich zu bewegen. Etwas Unerhörtes war geschehen. «Die Welt der Oper hatte sich verändert. Es gab nun so etwas wie eine neue Zeitzählung: v. C.und n. C. – vor Callas und nach Callas.» Maria Callas sprengte als Künstlerin Konventionen und triumphierte vor allem in tragischen Rollen. Dabei verband sie eine fast unheimliche technische Perfektion mit einer Intensität des Ausdrucks, die betroffen machte. Doch die Risse und Widersprüche, die sie in ihren Figuren spürbar machte, prägten auch ihr Leben. Eva Gesine Baur schildert ihren Konflikt mit der Mutter, ihren Hunger nach Liebe und Anerkennung, ihren von unbedingtem Willen gezeichneten Aufstieg und die Jahre ihres größten Ruhms. Sie erzählt von den Skandalen, die sie verfolgten, und den Männern in ihrem Leben: ihrer glücklosen Ehe, ihrer tragischen Liebe zu Aristoteles Onassis, ihrer Schwärmerei für Luchino Visconti und der Leidenschaft für Pier Paolo Pasolini. Das Drama ihres Lebens und ihre tragische Kunst waren nicht voneinander zu trennen. Sie machten sie groß, am Ende einsam und bis heute unvergessen.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Diva assoluta - Maria Callas

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„Es gab so etwas wie eine neue Zeitzählung: v.C. und n.C. - vor Callas und nach Callas“ (Franco Zeffirelli, S. 224)

Eva Gesine Baur hat nach „Mozart“ (2016) und „Chopin“ (2012) sowie den Biografien über ...

„Es gab so etwas wie eine neue Zeitzählung: v.C. und n.C. - vor Callas und nach Callas“ (Franco Zeffirelli, S. 224)

Eva Gesine Baur hat nach „Mozart“ (2016) und „Chopin“ (2012) sowie den Biografien über starke Frauen („Göttinnen des Jahrhunderts“ und „Einsame Klasse“), eine Biografie verfasst, die beides vereint: jene über Maria Callas.

Die Autorin zeichnet ein interessantes Bild der Opernsängerin, das sich im Spannungsfeld der privaten Maria und der beruflichen Callas bewegt. Manchmal habe ich fast den Eindruck von einer gespaltenen Persönlichkeit. Denn nicht alles, was die Diva so macht, passt der Maria. Die eine extrovertiert, die andere introvertiert und zurückhaltend. Die Ursache hierfür ist vermutlich in der Kindheit zu finden. Mehr oder weniger vaterlos wachsen Maria und ihre Schwester unter der Fuchtel der Mutter und ihrer Verwandtschaft auf. Recht bald ist klar, Maria verfügt über eine imposante Stimme, die es gilt, auszubilden. Mit eiserner Disziplin gelingt es, zum gefeierten Opernstar zu werden.
Sie tritt auf allen großen Opernbühnen auf, dreht unter der Regie von Franco Zeffirelli Opernfilme.

In Italien ist sie, die geborenen Amerikanerin mit griechischen Eltern, nicht der ausschließliche Star. Sie steht in Konkurrenz zu Renata Tebaldi. Die blonde Tebaldi verkörpert das „Liebliche“, während die Callas häufig für das Dunkle, das Dramatische, das Dämonische steht.

Der Ruhm, den die Callas nun ersingt, kann die Verletzungen der kindlichen Seele nicht heilen. Ihre ewige Suche nach einer Vatergestalt lässt sie die Ehe mit dem um 27 Jahre älteren Giovanni Battista Meneghini eingehen, die nicht allzu glücklich ist, da er ihr Geld verpulvert und zahlreiche Affären hat. Sie hat kein glückliches Händchen, was Männer betrifft. Sie schwärmt für die beiden homosexuellen Männer Luchino Visconti und Pier Paolo Pasolini. Als Callas den griechischen Reeder Aristoteles Onassis kennenlernt, geht ihre Affäre durch die Gazetten.

Nachdem ihre Stimme durch ihren ungesunden Lebensstil (zu viel Alkohol, Schlankheitsmittel etc.) nachlässt, beginnt der Abstieg der Diva. Aufgrund ihres widersprüchlichen Charakters zieht sie sich immer mehr zurück. Maria Callas stirbt 1977 einsam in Paris.

Ihre Stimme, auf zahlreichen Schallplatten verewigt, die Filme von Visconti und ihre dramatischen Opernauftritte, lassen die „Primadonna assoluta“ aber unvergesslich bleiben.

Meine Meinung:

Gesine Eva Baur gelingt es in dieser Biografie, die Diva in ihrer widersprüchlichen Erscheinung darzustellen: ohne Maria keine Callas.

Die Biografie lässt sich sehr gut lesen. Ergänzend zum Text geben 44 Abbildungen einen Einblick in das Leben der Sängerin. Zahlreiche bislang unbekannte Facetten des Lebens der Maria Callas zeugen von akribischer Recherche.

Das Buch ist hochwertig ausgeführt und eignet sich für Fans der großen Oper oder für Leser, die sich für berühmte Frauen interessieren, sehr gut als Geschenk.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser gekonnt und fesselnd geschriebenen Biografie 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.01.2024

Die Diva

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Ende letzten Jahres hätte sie ihren hundertsten Geburtstag feiern können, wenn sie nicht schon vor langen Jahren gestorben wäre, die einzigartige Opernsängerin Maria Callas. Dabei begann ihr Leben in einfachen ...

Ende letzten Jahres hätte sie ihren hundertsten Geburtstag feiern können, wenn sie nicht schon vor langen Jahren gestorben wäre, die einzigartige Opernsängerin Maria Callas. Dabei begann ihr Leben in einfachen Verhältnissen. In Amerika wurde die Callas geboren. Als die Eltern sich trennten, musste sie die Mutter zurück nach Griechenland begleiten. Das junge hatte nicht viel mehr als ihre Stimme. Schon in jungen Jahren begann sie an ihrer Stimme zu arbeiten und an ihrem Ausdruck zu feilen. Bald gab es erste Engagements. Bis sie ihren Mythos erschaffen hatte, dauerte es noch eine Weile, doch dann standen ihr die großen Opernhäuser offen.

Die große Diva, die zielstrebig arbeitet und sich durchsetzt, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite die gefühlvolle Frau, die sich an Anerkennung und Liebe sehnt. Zwei Seelen wohnen in ihrer Brust. Neben ihren grandiosen Interpretationen klassischer Musik, die auch heute noch unvergleichlich sind, offenbart sich eine Frau, die im Privaten, nach etwas strebt, was unerreichbar scheint. Eine in ihren Augen richtige Familie bleibt ihr verwehrt. Mit ihrer Mutter und ihrer Schwester hadert sie. Sicherheit bekommt sie durch ihre Engagements, für deren Gagen sie mitunter hart verhandelt.

Selbst wenn man wenig von klassischer Musik versteht, ist Maria Callas wohl Vielen ein Begriff. In dieser neuen Biografie unternimmt die Autorin eine Annäherung an die Künstlerin. Es scheint so als ob zwei Seelen in Marias Brust wohnen. Die herrsche, durchsetzungskräftige Sängerin, die unermüdlich probt und Aufführungen bestreitet. Und die anschmiegsame Frau, die auf altmodische Art versagt werden will. Mit viel Verve bringt die Autorin ihren Lesern und Leserinnen die Sängerin Maria Callas, aber auch den Menschen Maria Callas näher. Teilweise sehr kleinteilig erfüllt sie ihre Aufgabe. Vielleicht vermisst man etwas Leichtigkeit. Vielleicht gibt es ein wenig zu viele Allüren. Und doch bleibt man neugierig auf diese schillernde Persönlichkeit. Die Fotos sind sehr passend zu den einzelnen Kapiteln ausgesucht und unterstreichen die in den einzelnen Kapiteln beschriebenen Lebensabschnitte der Künstlerin. Eine Biographie, die einen anderen Blickwinkel auf die einzigartige Sopranistin öffnet.