Vergiss mich nicht
Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses ...
Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses Kriminalromans, dass ich mir umgehend auch das Erstlingswerk "Vergiss-michnicht" kaufte. Nach Beendigung der Lektüre möchte ich anmerken, dass es beinahe noch besser ist als "Tulpentanz". Die Autorin erzählt in diesem Buch über die Versetzung des Kommissars Ole Strobehn nach Überlingen. Der sympathische Ermittler geriet bei einem Banküberfall zwischen die Fronten und musste damals mit ansehen, wie ein alter, um Gnade flehender Greis sowie ein Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben stolz sein Sparschwein zur Bank bringen durfte, brutal erschossen wurden. Da Ole dies emotional nicht verkraften konnte und sich zum Teil auch Schuld an diesen Ereignissen gab, bat er, an einen ruhigen Ort versetzt zu werden, wo er alles hinter sich lassen und neu anfangen konnte. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Überlingen wurde jedoch die Leiche einer alten Dame entdeckt, er beginnt seine Ermittlungen in Begleitung seiner ruppigen neuen Kollegin Monja Grundel.
Als Ole die junge Reporterin Alexandra Tuleit vernehmen möchte, die sich mit der Pensionistin in dem abgelegenen Park treffen wollte, ist es sowohl für den Polizisten, als auch für die Journalistin, Liebe auf den ersten Blick. Sie nähern sich behutsam an und gemeinsam beginnen sie, in einem Mordfall zu ermitteln, der zunächst sehr einfach erscheint, dessen Motive jedoch sehr weit in der Vergangenheit zurück liegen. Eine Vergangenheit, die das junge Paar gemeinsam aufrollt - und sich dabei in große Gefahr begibt.
Um dem interessierten Leser nicht zu viel zu verraten, möchte ich auf den weiteren Verlauf dieses Kriminalromans nicht näher eingehen. Das Buch entspricht all meinen Anforderungen, die ich an einen guten Krimi stelle: er beginnt mit einem rätselhaften Einstieg, der den Leser für den Hintergrund des Mordes interessiert. Der Spannungsbogen wird konstant hoch gehalten, wobei die Ereignisse gegen Ende der Geschichte noch zusätzlich an Tempo gewinnen. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben, die Person des Täters kristallisiert sich erst spät heraus. Die handelnden Personen vermochten es, mich zu fesseln, ich fand sie sehr gut gezeichnet. Die gut konstruierte Geschichte war logisch aufgebaut und endete in einem Finale, das den Leser nicht nur den Atem anhalten ließ, sondern ihm auch ein paar Tränen entlockte. Ich vergebe daher für "Vergiss-michnicht" eine uneingeschränkte Leseempfehlung sowie fünf Bewertungssterne!