Liebeserklärung an Rügen mit etlichen Längen…
Für eingefleischte Ostsee- und Rügenfans ein Genuss, ansonsten eine eher oberflächliche, reichlich klischeehafte Liebesgeschichte mit zahlreichen Längen!
Dabei war die Leseprobe vielversprechend: die ...
Für eingefleischte Ostsee- und Rügenfans ein Genuss, ansonsten eine eher oberflächliche, reichlich klischeehafte Liebesgeschichte mit zahlreichen Längen!
Dabei war die Leseprobe vielversprechend: die 43jährige Marie hat es als alleinerziehende Mutter dreier Kinder nicht leicht, doch sie nimmt die Pubertätskrisen der 14jährigen Tochter mit bemerkenswerter Gelassenheit ebenso wie die Eigenheiten ihrer 9jährigen Zwillinge.
Von den beiden Vätern der Kinder im Stich gelassen ist sie als Töpferin finanziell immer am Rande der Krise und die entlädt sich gerade so richtig, als ihre Berliner Altbauwohnung saniert und unerschwinglich teurer werden soll und zugleich ihre Töpferwerkstatt baupolizeilich geschlossen wird – das Angebot ihrer alten Nachbarin, mit ihr zusammen in ein geerbtes Haus nach Rügen umzusiedeln, erscheint da sehr verlockend. Doch das Traumhaus entpuppt sich als sanierungsbedürftige Bruchbude…
Dass bei einem Liebesroman eine mehr oder minder vorhersehbare Liebesgeschichte mit mehr oder minder großen Klischees auf den Leser zukommt, damit habe ich gerechnet, dass die Krisen in der Beziehung zwischen Marie und ihrem Rügener Traummann Christian aber dermaßen künstlich durch Missverständnisse und mangelnde Kommunikation herbeigeschrieben werden, hat mich dann doch genervt!
Wenn man nicht miteinander Klartext redet, kann es einfach nicht klappen! Wenn Marie aus den o.g. Gründen mit Kindern und Kater von Berlin nach Rügen übersiedelt, ist ja noch nachvollziehbar, aber dass Christian mit seinen drei- und neunjährigen Söhnen vor seiner vermeintlich unglücklichen Liebe nach Bayern flieht ohne eine vernünftige Betreuungssituation, das war für mich absolut unglaubwürdig! Die Protagonisten haben sich wie pubertierende Teenager verhalten: jeder war eigentlich völlig grundlos verletzt und beleidigt und hat den anderen ignoriert…
Schade, ohne diese überflüssigen und nicht nachvollziehbaren Längen hätte die Geschichte durch die Rügen-Kulisse für mich durchaus Charme gehabt…