Cover-Bild Höllenjahre
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.01.2023
  • ISBN: 9783492071512
Evi Simeoni

Höllenjahre

Die Briefe meines Onkels aus dem Krieg. 1939–1945

»Es ist wirklich kein Grund zur Beunruhigung da.«

Der Zweite Weltkrieg hat unzählige Menschenleben gekostet und in vielen Familien große Lücken hinterlassen. Evi Simeoni spürt die Ohnmacht, die der Tod ihres Onkels Heinz Meyer in der Familie ausgelöst hat, bis heute. Mit 18 Jahren wurde Heinz von der Schulbank weg zum Wehrdienst eingezogen und fünfeinhalb Jahre später, kurz vor Kriegsende, von einem Scharfschützen getötet.

Simeoni setzt seine in großer Zahl erhaltenen Briefe in den Zeitkontext und verwebt seine Worte mit ihren Recherchen zur eigenen Familiengeschichte. Ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2023

Heinz Meyer

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Ich finde Romane, die Geschichten aus der Zeit der Zweiten Weltkrieges zum Inhalt haben, sehr interessant, spannend und informativ. Daher war ich neugierig auf dieses Buch. Es ist so ganz anders. Ein bisschen ...

Ich finde Romane, die Geschichten aus der Zeit der Zweiten Weltkrieges zum Inhalt haben, sehr interessant, spannend und informativ. Daher war ich neugierig auf dieses Buch. Es ist so ganz anders. Ein bisschen Roman, ein bisschen Reportage, ein bisschen Biografie.

Die Autorin gibt ihrem Onkel eine Stimme, macht das Leben ihrer Familie öffentlich und lässt uns daran teilhaben. Ein beeindruckender Einblick in diese Zeit, überraschend, ergreifend und berührend. Man spürt in seinen Zeilen die Liebe innerhalb der Familie, zwischen den Geschwistern.

Der junge Heinz Meyer wird mit achtzehn Jahren zur Wehrmacht eingezogen. Was für viele damals noch wie ein Abenteuer klang, entwickelt sich bald zum Albtraum. Im Laufe der Briefe wird deutlich, wie sich die Einstellung des jungen Mannes ändert. Während er anfangs den eher eintönigen Alltag während seiner Ausbildung in Ostmähren in Kremsier (Kromerìz/Tschechien) beschreibt. entwickelt es sich in den nächsten Jahren zu Höllenjahren.

Heinz hat sicherlich nie geahnt, dass seine privaten Briefe, seine Gedanken und Gefühle, nach über sieben Jahrzehnten öffentlich gemacht werden und nachfolgenden Generationen Mahnung und auch Vermächtnis sein werden. Die Trauer und Ohnmacht über seinen sinnlosen Tod hat seine Familie bis heute begleitet. Es ist niemals leicht einen Sohn, einen Bruder, einen Freund zu verlieren. Da wiegt die Tragik dieses Krieges noch viel schwerer.

Durch die Fotos, die ergänzenden Informationen der Autorin und vielen Briefe ist hier ein beeindruckendes Zeitzeugnis entstanden. Vielen Dank an Evi Simeoni, dass sie uns daran teilhaben lässt!

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Das düstere Vermächtnis unserer Ahnen - Wichtige Zeitzeugendokumente in Form von Feldpostbriefen eines jungen deutschen Wehrmachtssoldaten

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Gleich eingangs möchte ich der Autorin Evi Simeoni von ganzem Herzen für ihr Werk "Höllenjahre - Die Briefe meines Onkels aus dem Krieg - 1939–1945" danken.

Sehr selten gibt es wohl heutzutage so eine ...

Gleich eingangs möchte ich der Autorin Evi Simeoni von ganzem Herzen für ihr Werk "Höllenjahre - Die Briefe meines Onkels aus dem Krieg - 1939–1945" danken.

Sehr selten gibt es wohl heutzutage so eine Vielzahl von Feldpostbriefen eines einzelnen deutschen Wehrmachtssoldaten, die der breiten Öffentlichkeit dann in dieser Art und Weise präsentiert wird.

Heinz Meyers Wirken als Soldat im Zweiten Weltkrieg wird hier anhand von Feldpostbriefen an die Liebsten zuhause rekonstruiert, ohne zu voyeuristisch zu wirken. Neben den ureigenen Briefen in die Heimat des Onkels von Simeoni, lässt die Autorin dann auch noch eigene Kommentierung und Einschätzungen mit einfließen, so dass sich ein sehr intensives Bild zusammensetzen lässt.

Generell bietet das Buch und die darin verarbeiteten Erlebnisse eine unglaubliche Tiefe. Man spürt die Hoffnung, das Leiden, die Unsicherheit und so viel mehr unterschiedlichste Emotionen.

Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Stück unserer düsteren und dunklen zurückliegenden Zeitgeschichte aus dem ganz persönlichen Blickwinkel eines jungen Wehrmachtssoldaten.

Wir können unsere tragische Vergangenheit leider nicht mehr ändern, wir können um Verzeihung bitten und wir, die Nachkommen unserer Ahnen sind dazu angehalten solche Erinnerungen präsent zu halten. Die sehr persönlichen Feldpostbriefe dienen uns zur Mahnung, dass solche schrecklichen Ereignisse nie mehr wieder eintreten mögen.

Und während ich diese Zeilen hier schreibe tobt immer noch der unsägliche, blutige und barbarische Ukrainekrieg und lassen mich dann an unserem Verstand zweifeln. Wir wissen es doch alle besser und sollten die aufgeklärteste Generation sein und dennoch führen rücksichtslose Despoten immer wieder aufs Neue menschenverachtende Kriege.

Für mich sollte genau so ein Buch im Geschichtsunterricht an Schulen begleitet, zumindest auszugsweise, gelesen werden, um die dunkelsten Stunden unserer Geschichte anhand von dem menschlichen Schicksal hinter Kriegen greifbar zu machen.

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