Düster aber fesselnd ...
Über eine Leserunde bin auch dieses Buch gestoßen, das seinen Schauplatz in einem kleinen schottischen Ort mit Blick auf die unbewohnte Insel Bass Rock hat, den man auf dem Buchumschlag bewundern kann ...
Über eine Leserunde bin auch dieses Buch gestoßen, das seinen Schauplatz in einem kleinen schottischen Ort mit Blick auf die unbewohnte Insel Bass Rock hat, den man auf dem Buchumschlag bewundern kann und der dem Leser wie einer roter Faden durchs Buch immer wieder vor Augen geführt wird.
Dieser Roman bewegt sich auf zwei Zeitebenen. In den 50er Jahren zieht die junge Ruth Hamilton mit ihrem Mann Christopher in ein großes Haus am Meer mit Blick auf eben jenen Bass Rock. Er bringt aus einer vorangegangenen Beziehung zwei Söhne mit in die Ehe aber alle drei bekommt Ruth selten zu Gesicht, da der Vater in London arbeitet und die Jungs im Internat aufwachsen. So ist sie dann auf sich gestellt, kritisch beäugt von den einheimischen Bewohnern und sehr, sehr einsam. Schließlich beschleicht sie eine unheimliche Ahnung …
Gut fünfzig Jahre später kommt Stiefenkelin Viv in den Genuss des Hauses wie die Jungfrau zu dem Kinde. Es soll verkauft werden doch bis es so weit ist, wird eine Person gebraucht, das Haus zu hüten. Die Wahl fällt auf Viv, die trotz oder gerade wegen eigener Probleme dadurch gerne ein Weilchen der Realität entflieht. Schnell wird auch ihr jedoch das ganze Szenario unheimlich …
Geschickt versteht es die Autorin, die Leben beider Frauen zu verknüpfen und Gemeinsamkeiten herzustellen. Jedoch bringt sie dabei auch so manches erschütterndes Geheimnis ans Tageslicht, von dem man lieber nichts gewusst hätte. Auf beklemmende Art erfährt man als Leser, was die Beiden durchmachen mussten.
Detailreich geschrieben mit wunderbar ausgearbeiteten Charakteren verwandelt Evie Wyld ihre Story in einen außergewöhnlichen Roman, der sicher nicht immer einfach zu Lesen ist, an dem es sich aber lohnt, dranzubleiben. Ich vergebe vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung an alle Bücherwürmer, die mal etwas „out of the ordinary“ lesen möchten.