Cover-Bild Glänzende Aussicht
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 03.02.2024
  • ISBN: 9783455016789
Fang Fang

Glänzende Aussicht

Roman
Michael Kahn-Ackermann (Übersetzer)

Der Durchbruchs- und Supererfolgsroman der chinesischen Bestsellerautorin |  »Eine unglaublich reiche Geschichte.« Lukas Bärfuss,  SRF Literaturclub


Dieser heute in China unterdrückte Roman machte Fang Fang bei seinem Erscheinen 1987 schlagartig berühmt:  Glänzende Aussicht  erzählt das Leben einer einfachen Arbeiterfamilie aus Wuhan aus Sicht des verstorbenen jüngsten Sohnes. Es ist ein drastisches Porträt: Zu elft haust die Familie in einer dreizehn Quadratmeter kleinen Hütte. Schon die Jüngsten lernen stehlen, um ihren Beitrag zum Familienleben zu leisten, Schlägereien sind an der Tagesordnung und zärtlichere Töne rar. Im Schatten eines Vaters, der vor allem mit der Faust erzieht, versuchen die neun Brüder und Schwestern auf je eigene Weise, den Fesseln ihrer Herkunft und den Nachwehen der Kulturrevolution zu entkommen und eine bessere Zukunft zu finden.

Mit einem Nachwort des Übersetzers Michael Kahn-Ackermann


»Mit einer Lakonie erzählt, der gleichzeitig das Kunststück gelingt, nicht kalt, sondern warmherzig zu sein.« Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein burleskes Buch, traurig und komisch, von einer schönen Logik der Zärtlichkeit.« Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung

»Ein Buch, das mich sprachlich umgehauen hat.« Laura de Weck, SRF Literaturclub

»Ein schmales Buch, das lange nachhallt.« Corinne Orlowski, WDR3 Lesestoff


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Familiengeschichte

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Die Autorin beschreibt ungeschminkt die Zustände in einen Wuhaner Armenviertel. Prügel und Alkoholmissbrauch sind an der Tagesordnung. Die Kinder werden vernachlässigt. Die Autorin gibt einen Einblick ...

Die Autorin beschreibt ungeschminkt die Zustände in einen Wuhaner Armenviertel. Prügel und Alkoholmissbrauch sind an der Tagesordnung. Die Kinder werden vernachlässigt. Die Autorin gibt einen Einblick in das Leben der armen Leute. Dabei wählt sie als Erzähler den Bruder 8, der als Baby gestorben war. Dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre.
Es handelt sich um ein Frühwerk der Autorin. Hier ist noch nicht die Raffinesse ihrer späteren Werke zu erkennen. Trotzdem war ich von den Buch gefesselt. Es zeigt eine für mich unbekannte Facette der chinesischen Geschichte.
Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Beeindruckend und komplex

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Ein außergewöhnlicher Roman, erzählt aus der auktorialen Perspektive des bereits kurz nach der Geburt verstorbenen achten Sohnes und jüngsten Kindes einer chinesischen Familie von Hafenarbeitern. Diese ...

Ein außergewöhnlicher Roman, erzählt aus der auktorialen Perspektive des bereits kurz nach der Geburt verstorbenen achten Sohnes und jüngsten Kindes einer chinesischen Familie von Hafenarbeitern. Diese lebt unter ärmlichen Verhältnissen zu elft in einer 13qm kleinen Baracke. Das Leben ist hart, Gewalt in der Familie die Regel, Zuneigung und Liebe Fehlanzeige. Als Nachkommen einer Flüchtlingsfamilie aus Zentralchina werden eher ländliche Traditionen gepflegt: Harte körperliche Arbeit ist angesehener als Bildung, viele Söhne mehren das Ansehen, und es gibt strenge Hierarchien in der patriarchal geprägten Familie. 


Dieser Roman beschreibt klar, desillusioniert und ungeschönt die Härte des Lebens der sozial Schwächsten. Das Individuum zählt nichts, der Mensch und sein freudloses Leben sind Spielball der äußeren Umstände. In der Generation der Kinder hat der gesellschaftliche Aufstieg um jeden Preis Priorität. Wer nach persönlicher Integrität und Moral strebt, scheitert.


Der tote achte Bruder hat ein schlechtes Gewissen, in Frieden ruhen zu dürfen, während sich die Lebenden täglich quälen müssen. Auch ist der Achte der einzige, der jemals Elternliebe erfahren hat. Und nur denjenigen, die taubstumm oder blind sind, ist ein glückliches Leben vergönnt. Dass derart deutliche Kritik im Zuge einer Phase des Aufbruchs im Erscheinungsjahr 1987 nicht nur möglich war, sondern auch mit einem nationalen Preis bedacht wurde, hat mich doch erstaunt. Heute wird das Buch in China jedoch nicht mehr verlegt.


Um die Geschehnisse im Buch nachvollziehen zu können, ist ein Basiswissen über die Geschichte Chinas im letzten Jahrhundert hilfreich, insbesondere über die Machtübernahme durch die Kommunisten 1949, den "Großen Sprung nach vorn" (1958-1961) und die Kulturrevolution (1966-1976). Ich hatte mich zuvor noch nie mit der chinesischen Geschichte beschäftigt und habe mich erst parallel zu diesem Buch in die politischen und wirtschaftlichen Umstände eingelesen.


Aufgrund häufiger Zeitsprünge im Buch ist es manchmal schwierig, die chronologischen Zusammenhänge und Lebenswege der einzelnen Familienmitglieder zu erfassen, und ich habe oft zurückgeblättert und Passagen nochmals nachgelesen. Dies lohnt jedoch in jedem Fall, und mir hat dieses Buch einen interessanten Einblick in eine turbulente Zeit in China ermöglicht. Ich kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

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