Cover-Bild Der Bauch des Ozeans
Band der Reihe "detebe"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 20.12.2005
  • ISBN: 9783257235210
Fatou Diome

Der Bauch des Ozeans

Brigitte Große (Übersetzer)

Europa ist kein Paradies, auch nicht für Einwanderer aus dem Senegal. Trotzdem will Salies kleiner Bruder Madické nach Frankreich, um als Fußballer reich und berühmt zu werden. Doch die Träume, die auf der kleinen Insel inmitten des Ozeans ersonnen werden, stoßen auf ein Hindernis: die Wirklichkeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Mehr als ein Fußballbuch

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Ein Buch mit einer sehr einfachen und doch sehr bildhaften und schönen Sprache. Es könnte locker eine eigene Zitatesammlung füllen. Auch habe ich selten die Zerrissenheit, Einsamkeit und Verlorenheit einer ...

Ein Buch mit einer sehr einfachen und doch sehr bildhaften und schönen Sprache. Es könnte locker eine eigene Zitatesammlung füllen. Auch habe ich selten die Zerrissenheit, Einsamkeit und Verlorenheit einer Figur in einem Migrationsroman so sehr nachfühlen können, wie in diesem Roman. Die Autorin legt den Finger immer wieder sehr ungeniert auf die Wunde. Spricht Probleme und Gefühle direkt an, driftet aber auch immer wieder in Sarkasmus ab. Das Buch geht wirklich sehr, sehr ehrlich mit einer Migrationserfahrung um und hat einige Seiten beleuchtet, die ich noch nie auf diese Weise gesehen habe. Ein wirklich herausstechendes Buch, das am Ende sogar sehr rührend ist, obwohl die Charaktere ihre Gefühle stets voreinander verstecken. Außerdem habe ich selten ein Buch gelesen, in dem Sport, nämlich Fußball so gut und spannend in eine Erzählstruktur eingebettet wurde.
Handwerklich und inhaltlich also ein sehr gelungenes Buch. Leider habe ich mich am Ende nach 280 Seiten doch ziemlich unbefriedigt gefühlt, weil ich nicht viel über das Leben der Protagonistin in Frankreich erfahren habe. Sie selbst hat dort so gar keinen Handlungsstrang. Generell geht es eher um die Lebensgeschichten der anderen als um sie selber, sodass kaum eine zusammenhängende Handlung erzählt wird. Am Ende hat man das Gefühl, dass nicht wirklich viel passiert ist.