Cover-Bild Eva schläft
Band 805 der Reihe "Wagenbachs andere Taschenbücher"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wagenbach, K
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 440
  • Ersterscheinung: 20.09.2018
  • ISBN: 9783803128058
Francesca Melandri

Eva schläft

Bruno Genzler (Übersetzer)

Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeitlang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben und möchte Eva noch einmal sehen. Sie reist mit dem Zug von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden.
In ihrer Vorstellung entfaltet sich ihre ganze Kindheit in Südtirol: Sie wuchs im Schatten der politischen Verwerfungen einer Region auf, die drei Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war und dann endlich den Aufbruch in die Autonomie wagte. Doch noch stärker wurde Evas Kindheit geprägt von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde.
Der Roman einer Provinz ohne Vaterland und eines Mädchens ohne Vater.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Geschichtlich äußerst interessante Familiengeschichte

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Dank dieses wunderbaren, wirklich lesenswerten Romans verfüge ich jetzt über fundierte Kenntnisse über Südtirol und seine Geschichte seit Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Zeit des Schengener Abkommens. ...

Dank dieses wunderbaren, wirklich lesenswerten Romans verfüge ich jetzt über fundierte Kenntnisse über Südtirol und seine Geschichte seit Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Zeit des Schengener Abkommens.

In dem Buch lässt die Autorin die fiktive Eva aus einem Südtiroler Bergdorf ihre Familiengeschichte seit den 1920er Jahren schildern. Sie spannt den Bogen beginnend in den Jahren nach Ende des Ersten Weltkriegs, als Südtirol mit seinen deutschsprachigen Bewohnern Italien zugeschlagen wurde, über die Zeit nach der Machtergreifung Mussolinis, in der alles Deutsche in Südtirol unerwünscht war, die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs, als sich die Leute für eine Auswanderung ins Deutsche Reich oder ihren rechtlosen Verbleib in Italien entscheiden mussten, die gewalttätigen Autonomiebestrebungen nach dem Krieg bis hin zum Autonomiestatut.
Evas eigene Geschichte ist sehr interessant. Ihre Mutter Gerda war allein erziehend und berufstätig. Ihre einzige Liebe war ein Südtirol stationierter Soldat (Vito) aus Sizilien, der für Eva zum Vater wurde. Die Beziehung scheiterte letztlich an der Geschichte, der sich Gerda und Vito unterwarfen. Auch auf die Probleme anderer Minderheiten wird informativ eingegangen, z.B. die der Homosexuellen.

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