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Veröffentlicht am 15.12.2024

überzeugt durch britischen Charme, nicht durch Spannung und/oder einer überraschenden Auflösung

Der Krimidinnermord
1

In ihrem dritten Fall vertritt Phyllida Bright ihre Chefin, die Krimischriftstellerin Agatha Christie, bei der sie als Haushälterin arbeitet, bei der Kennenlern-Party der neuen Besitzer des benachbarten ...

In ihrem dritten Fall vertritt Phyllida Bright ihre Chefin, die Krimischriftstellerin Agatha Christie, bei der sie als Haushälterin arbeitet, bei der Kennenlern-Party der neuen Besitzer des benachbarten Beecham House. Die Einladung dazu ist überraschend: es ist die Ankündigung, dass ein Mord geschehen wird. (Hier ist wieder die Verbindung zu den Werken von Agatha Christie einfach wundervoll.)
Und genauso kommt es dann auch: bei der Theatervorstellung des Hausherrn Clifton Wokesley mit seiner Frau und vier Bekannten wird Clifton Wokesley seiner Rolle als Leiche mehr als gerecht: er wurde direkt vor der Vorführung erstochen.
Wie gut, dass die passionierte Ermittlerin Phyllida bereits vor Ort ist.

Es war soo schön, wieder alle Angestellten von Mallowan Hall zu treffen - allen voran natürlich Phyllida, die so einen herrlich trockenen Humor hat. Ihre Streitereien mit dem Butler Mr Dobble, die Plänkeleien zwischen ihr und Chauffeur Bradford (und dessen süßer Hündin Myrtle) ist einfach nur humorvoll zu beobachten. Man fühlt sich einfach total wohl.
Die Kombination aus britischem Humor und historischen Ereignissen machen diese Reihe zu einem Leseerlebnis.
Diesmal ist Phyllida ganz erfreut, weil endlich der neue Staubsauger geliefert werden soll, der die Hausmädchen jedoch in helle Aufregung versetzt und Dobble dessen Einzug verhindern will, weil so ein Gerät bestimmt nur alles in Chaos stürzt.

Leider war diesmal der Täter von Anfang an so offensichtlich, nur das Motiv hat sich erst mit der Zeit herausgestellt.
Nur einmal kurzzeitig hatte ich jemand anderes in Verdacht, aber sonst waren nicht einmal die Ablenkungsmanöver wirkungsvoll. Und die erhoffte überraschende Wendung blieb leider aus.
Und Phyllida selbst hat mich diesmal bei ihren Ermittlungen enttäuscht: Sie hat nur in eine Richtung ermittelt; und das Offensichtliche hat sie nicht gesehen.

Den Showdown mit der Autofahrt im Regen, Phyllidas gefährliches Fahrmanöver und den Schusswechsel fand ich dann etwas zu viel.
Trotzdem mag ich einfach das ganze Drumherum, die Atmosphäre, das Geplänkel zwischen Phyllida und Bradford, die süße Myrtle..-einfach alles! :D


Fazit:
3. Teil um Agatha Christies Haushälterin, Phyllida Bright, die diesmal bei einem Krimidinner in einem echten Mord ermittelt. Aufgrund der Offensichtlichkeit des Täters und Phyllidas Scheuklappen 'nur' 4 Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 11.12.2024

in diesem Thriller wird mit Social Media abgerechnet

Die Auszeit
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Die erfolgreiche Bloggerin Viktoria Kaplan reist mit ihrer Entourage in ein exklusives Retreat in den Bayerischen Alpen, um dort den baldigen Meilenstein von 1 Million Follower zu feiern und in Kooperation ...


Die erfolgreiche Bloggerin Viktoria Kaplan reist mit ihrer Entourage in ein exklusives Retreat in den Bayerischen Alpen, um dort den baldigen Meilenstein von 1 Million Follower zu feiern und in Kooperation Werbung für das Retreat zu machen.
Mit dabei sind ihr Bruder Max, ihr Freund Julian und ihre beste Freundin Karla, die alle für sie bzw. ihren Blog arbeiten, sowie Julians bester Freund Sebastian und Max' neue Freundin Josefine.
Das Team des Retreats besteht aus dem Inhaber Pierre, seiner Assistentin Magdalena, dem Koch Thomas und der Aushilfe Paul.
Und an Tag 2 des Aufenthalts stirbt jemand...

In ihrem Debüt nimmt Emily Rudolf die Scheinwelt von Social Media aufs Korn; sie zeigt aber auch die viele Arbeit von etlichen Angestellten, die hinter so einem Account stecken, um diesen am Leben zu erhalten; und die schlechten Einflüsse, die Social Media auf (junge) Menschen hat.

Der Schreibstil ist flüssig, mit einem immer eher hohen Spannungsbogen - dies wird auch forciert, da man ständig aus einer anderen Personen-Sicht liest, beginnend 37 Stunden vor der Tat, schrittweise diesem Zeitpunkt immer näher kommend.
Nur aus Sicht von Karla liest man im Jetzt. Sämtliche Fäden und offenen Fragen lösen sich nach und nach auf und fügen sich, mit überraschenden Wendungen, zusammen.
Manchmal waren mir die Perspektivwechsel jedoch viel zu schnell, kaum hat man sich in diese eine Person eingelesen, ist auch schon wieder der Wechsel da.

Die Darsteller und Akteure im Hintergrund eines Social Media Kanals, und die Arbeit, die damit einhergeht, sind authentisch dargestellt. Auch die Charaktere sind unterschiedlich und haben Ecken und Kanten und vor allem: Geheimnisse.
Manchmal jedoch dreht sich alles im Kreis und man könnte die Personen einfach nur schütteln!
Miträtseln funktioniert hier prima, man hat ständig jemand anderen als Täter im Visier.
Leider fand ich den Showdown überzogen und das Ende bzw. die Auflösung nicht so ganz glaubwürdig. Ich fand das Motiv einfach nicht so ganz nachvollziehbar.

Im hinteren Buchdeckel werden die 6 Freunde sowie die 4 Angestellten des Retreats mittels kurzer Steckbriefe vorgestellt. So etwas finde ich immer sehr hilfreich, um sich einen ersten Überblick über die handelnden Personen bzw. die Verbindung zwischen ihnen zu verschaffen.


Fazit:
Mit diesem Thriller wird mit der Scheinwelt von Instagram abgerechnet - doch die Umsetzung hätte noch Luft nach oben gehabt; v.a. das Ende fand ich überzogen.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

manchmal unrealistisch, aber total fesselnd

The Killer Profile
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Midnight Jones arbeitet für die angesehene Necto Corporation in London, wo sie Profile von Bewerbern an Universitäten mittels Datenanalyse von VR-Brillen auswertet.
Bis sie eines Tages ein Profil hat, ...

Midnight Jones arbeitet für die angesehene Necto Corporation in London, wo sie Profile von Bewerbern an Universitäten mittels Datenanalyse von VR-Brillen auswertet.
Bis sie eines Tages ein Profil hat, dass es so nicht geben darf: Profil K. K für Killer. Ein Psychopath höchster Stufe.
Doch niemand glaubt ihr. Als kurz darauf in ihrem Wohnviertel eine Frau bestialisch ermordet wird, gerät Midnight bei ihren Nachforschungen in Gefahr.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Gleich zu Beginn liest man über einen Mord, wo jedoch überhaupt nicht dargestellt wird, was der Täter mit dem Opfer macht - das erfährt man erst im Nachhinein von der Polizei, und trotzdem ist es einfach so beklemmend! Denn das Opfer hört am Anrufbeantworter den fröhlichen Anruf ihrer Schwester und Nichte, während sie gerade leiden muss. Einfach nur schrecklich!
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und mitreißend, man hat Kopfkino pur.
Es gibt auch Kapitel aus Tätersicht in anderer Schriftart, wodurch man als Leser immer schon etwas mehr Infos hat als Midnight, aber trotzdem noch gut miträtseln kann. Und man verfolgt die Gedanken und Schritte des Täters, wie er Midnight immer näher und näher kommt.

Zu Midnight habe ich zu Beginn noch keine Beziehung aufbauen können, irgendwie war sie mir noch etwas unnahbar. Doch dies gibt sich im Laufe der Geschichte und man fiebert mit ihr mit, auch wenn man manchmal ihr Verhalten nicht nachvollziehen kann.
Jedenfalls hat sie eine sehr liebevolle Beziehung zu ihrer behinderten Zwillingsschwester Dawn, die sie sich wie ein Elternteil betreut, da die wahren Eltern nur auf sich bedacht sind und sich überhaupt nicht um Dawn kümmern.

Die vielen Nebencharaktere waren mir teilweise nicht gut genug ausgearbeitet bzw. haben sich unglaubwürdig verhalten. Damit meine ich Midnights Kollegen und den Polizisten. Nur Doris ist eine ganz sympathische Dame, die man sofort ins Herz schließt.
Necto ist eine sehr seltsame Firma. Offiziell ein toller Arbeitgeber, aber intern nur auf Profit bedacht und die Mitarbeiter sind nichts wert und austauschbar. Ich hoffe, dass es diese Art der Datenauswertung nie geben wird.

Obwohl ich öfter mal die Augen verdrehen musste, hat mich der außergewöhnliche Plot und die spannende Schreibweise dann doch überzeugen können.
Der Schluss war nur etwas zu viel Happy-End, das war etwas schnulzig und unglaubwürdig.


Fazit:
Ein manchmal etwas unrealistischer, aber mitreißender und fesselnder Thriller über eine taffe Protagonistin und einen psychopathischen Serienkiller. Die Profitgier des Unternehmens regt sehr zum nachdenken an: wie skrupellos sind Firmen wirklich?

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Veröffentlicht am 04.12.2024

ganz anders als erwartet; ein magisches Märchen

Der längste Schlaf
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Mara Lux ist Schlafwissenschaftlerin geworden, da sie seit Langem Probleme mit dem Ein- und v.a. Durchschlafen hat, und forscht dazu in London.
Eines Tages erhält sie ein Schreiben eines Notars aus Deutschland, ...

Mara Lux ist Schlafwissenschaftlerin geworden, da sie seit Langem Probleme mit dem Ein- und v.a. Durchschlafen hat, und forscht dazu in London.
Eines Tages erhält sie ein Schreiben eines Notars aus Deutschland, dass sie eine Villa geschenkt bekommen hat.
Zuerst denkt sie an einen Scherz bzw. glaubt nicht an die Schenkung eines teuren Anwesens. Doch dann siegt die Neugier, und sie macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat.

Der Schreibstil von Melanie Raabe ist zwar ruhig, aber doch lebendig und manchmal richtiggehend poetisch.
Man liest aus Sicht von Mara in ich-Form, wodurch man sich gut in ihre Gedanken und Emotionen einfühlen kann, besonders ihre zwiegespaltenen Gefühle gegenüber dem Schlaf.
Sie selbst hat seit vielen Jahren Schlafprobleme, weshalb sie eben Schlafforscherin geworden ist. Erst später stellt sich heraus, dass sie immer Alpträume bekommt und sich deshalb ihr Körper gegen das Einschlafen wehrt. Auch jetzt noch, wo sie schon länger keine Alpträume mehr gehabt hat.
Die Autorin hat es wunderbar geschafft, eher trockene Infos zum Thema Schlaf und Schlafstörungen lebendig aufzubereiten und verständlich darzustellen.

Es gibt auch Einschübe über ein Geschwisterpaar in Kursivschrift, dessen Bedeutung sich nach und nach wie Puzzleteilchen aufdeckt und mit der aktuellen Erzählung von Mara verwebt. Dieser Teil war so einfühlsam und emotional geschrieben, dass mir gegen Ende die Tränen kamen.

Die Villa ist so beeindruckend wie mysteriös, sie ist anschaulich beschrieben und es passiert viel Unerklärliches und somit ist der Gruselfaktor groß.
Mir wäre lieber gewesen, wenn die magischen Elemente erwähnt worden wären; ich persönlich mag lieber rationale Erklärungen. Die übernatürliche Auflösung hatte sich für mich jedoch schon nach einiger Zeit abgezeichnet.
Leider war der Handlungsstrang um Maras Freundin Roxi unnötig; deren Behinderung wurde nie aufgeklärt und sie hat auch nicht zur Auflösung und zum Geschehen beigetragen.
Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes zwar eine andere Geschichte erwartet, trotzdem wurde ich sehr gut unterhalten. Melanie Raabe weiß zu fesseln!!


Fazit:
Eine besondere, magische Geschichte mit übernatürlichen Elementen, dessen Klappentext zwar andere Erwartungen geweckt hatte, das einen jedoch fesselt und berührt.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

toller Auftakt! historischer Cozy Crime für Jugendliche

Agency for Scandal
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London, Juni und Juli 1897: Die 18jähirge Izzy (Isobel) Stanhope hat vor 18 Monaten ihren Vater verloren, und ihre Mutter hält sich seitdem nur mehr in ihrem Zimmer auf. Bis auf deren Zofe hat Izzy alle ...


London, Juni und Juli 1897: Die 18jähirge Izzy (Isobel) Stanhope hat vor 18 Monaten ihren Vater verloren, und ihre Mutter hält sich seitdem nur mehr in ihrem Zimmer auf. Bis auf deren Zofe hat Izzy alle Angestellten entlassen und sämtliche Möbel und Wertgegenstände verkaufen müssen, denn ihr Vater hatte viele Schulden angehäuft und kein regelmäßiges Einkommen. Auch ist sie in den 8. Duke of Roxton verliebt, der jedoch nicht mal etwas von ihrer Existenz weiß.
Bis die Damen des Finkennests auf Izzy aufmerksam werden. Diese Agentur hilft Frauen, sich gegen gewalttätige Männer zur Wehr zu setzen bzw. zieht korrupte Männer zur Rechenschaft. Dafür brauchen sie unbedingt Izzys Talent fürs Schlösserknacken, das sie von ihrem Vater erlernt hat.

Izzy erzählt den Lesern in ich-Form ihre Erlebnisse, deshalb ist es noch lebendiger und man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Sie ist eine sympathische, taffe junge Frau, die sich für die Rechte der Frauen einsetzt und es dadurch sogar in Kauf nimmt, den guten Ruf ihrer Familie aufs Spiel zu setzen. Sie lässt sich nicht unterkriegen und nutzt ihren vermeintlich körperlichen Nachteil zu ihrem Vorteil aus! Dadurch, dass sie so klein und zart ist, kann sie eben hervorragend in die Rolle eines Straßenjungen schlüpfen, was natürlich sehr oft sehr hilfreich für die Arbeit des Finkennests ist! Ich bin von ihr ganz angetan, eine wirklich außergewöhnliche junge Frau!

Die Thematik der damaligen Zeit, dass Frauen keinerlei Rechte hatten und den Männern, v.a. ihren Ehemännern, ausgeliefert waren, wird eindrücklich dargestellt. Auch das historische Setting und die Darstellung der Standesunterschiede zwischen dem Adel, der in Pomp Feste feiert, und waisen Straßenjungen ist sehr gut gelungen.
Und Mrs Finch und ihre Finken sind es, die gegen diese Ungerechtigkeiten ankämpfen und den Frauen zu Gerechtigkeit verhelfen. Und dies war wundervoll dargestellt. Alle Mitarbeiterinnen in der Agency of Scandal haben unterschiedliche Charaktere und Eigenschaften, die für den Kampf für Gerechtigkeit für Frauen eingesetzt werden.
Der Fall, den die Agentur lösen müssen, entpuppt sich als komplexer als gedacht. Und Izzy gerät bei ihrer gefährlichen Arbeit natürlich auch selbst in Gefahr!
Die Romantik kommt natürlich auch nicht zu kurz, es ist soo witzig zu verfolgen, wie Izzy für Max schwärmt und jedesmal, wenn sie ihn trifft glaubt, dass er sie nicht wiedererkennt. So entwickelt sich die Bekanntschaft der beiden mit tollpatschigen Hoppalas, ohne kitschig zu sein.


Fazit:
Ein toller Auftakt einer historischen Cozy Crime-Reihe für Jugendliche mit einer taffen Protagonisten, einer großartigen Spannung, britisch-historischem Feeling, Humor und einem komplexen Fall. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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