Vom Aufstieg und Fall der Diktatoren
Frank Dikötter ist Zeithistoriker und lehrt chinesische Geschichte an der Universität von Hongkong.
Anhand der (Kurz)Biografien von
Mussolini
Hitler
Stalin
Mao
Kim Il-Sung
Ceauşescu
Mengistu
Duvalier
Schildert ...
Frank Dikötter ist Zeithistoriker und lehrt chinesische Geschichte an der Universität von Hongkong.
Anhand der (Kurz)Biografien von
Mussolini
Hitler
Stalin
Mao
Kim Il-Sung
Ceauşescu
Mengistu
Duvalier
Schildert er den Aufstieg der Diktatoren und die Mechanismen, die dazu führten, dass ein Einzelner so viel Macht über Millionen Menschen erreichen konnte.
Über die drei Erstgenannten braucht man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Deren Aufstieg und Fall ist doch durch zahlreiche Bücher bekannt.
Über Mao habe ich dann doch einige Neuigkeiten erfahren. Dass es einen Kriterienkatalog gab, nachdem Belohnungen verteilt wurden, überrascht mich jetzt nicht wirklich. Interessant finde ich, dass aufgrund des hohen Materialverbrauchs für Anstecker (Aluminium), die „Mao-Bibel“ (Kunststoff), rote Farbe etc. Dinge des täglichen Gebrauchs wie Schuhe oder Kochtöpfe nicht in ausreichender Menge produziert werden konnten.
Über Kim Il-Sung (Nordkorea), Ceauşescu (Rumänien), Mengistu (Äthiopien) und Duvalier (Haiti) hätte ich noch gerne mehr erfahren.
Als Leserin, die sich mit Propaganda und deren Mechanismen schon mehrfach auseinandergesetzt hat, sind viele Begriffe bekannt. Für Leser, die solche Vorkenntnisse nicht aufweisen, wäre eine Zusammenfassung wünschenswert. Vor allem im Hinblick darauf, diesen Psychotricks etwas entgegenzuhalten.
Diktatoren fallen ja nicht vom Himmel, sondern - wie das eine oder andere Beispiel aus der Gegenwart zeigt, ist die Verwandlung vom „liberalen“ Politiker zum alles kontrollierenden Staatschef ein langsamer, aber stetiger Prozess.
Wie sagte schon „Papa Doc“ François Duvalier?
„Als Führer braucht man eine Doktrin. Ohne Doktrin kann man Menschen nicht leiten.“ Das allein genügt allerdings meist nicht.
Einschränkung der Pressefreiheit, Aufrüsten des Militärs bzw. der Polizei, Aufhebung der Gewaltentrennung, Austausch von unabhängigen Richtern etc. sind so die sichtbaren Zeichen, dass die Demokratie ausgehebelt wird.
Und natürlich das Verbreiten von Angst ist ein probates Mittel, die Bevölkerung klein und duckmäuserisch zu halten.
Fazit:
Eine gelungene Zusammenfassung vom Aufstieg und Ende von acht Diktatoren, die Appetit macht, sich mit den einzelnen Personen zu beschäftigen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.