interessantes Thema, sprachlich unerträglich
Nachdem ich mit dem Hörbuch zu „Die Tyrannei des Schmetterlings“ von Frank Schätzing durch bin, frage ich mich, wieso ich es mir das tatsächlich bis zum Ende angetan und nicht abgebrochen habe. Nachdem ...
Nachdem ich mit dem Hörbuch zu „Die Tyrannei des Schmetterlings“ von Frank Schätzing durch bin, frage ich mich, wieso ich es mir das tatsächlich bis zum Ende angetan und nicht abgebrochen habe. Nachdem mir vor einigen Jahren „Der Schwarm“ sehr gut gefallen hat, bin ich durch die Werbung um das Buch, das auffällige Cover und die interessant klingende Geschichte neugierig geworden.
Ein Thema der Geschichte befasst sich mit der Entwicklung künstlicher Intelligenzen und deren möglichen Folgen für die Menschen. Dabei kommt Frank Schätzing zu einem ähnlichen Schluss wie schon einige Autoren vor ihm, er verpackt das Ganze aber in eine sehr extravagante Geschichte mit Science-Fiktion-Elementen, die nur sehr schwer erklärbar und nachzuvollziehen sind. Auch die biotechnologischen Entwicklungen, mit denen die Leser und die Hauptfiguren konfrontiert werden, sind sehr futuristisch und phantasievoll aber wenig glaubhaft.
Das Buch enthält durchaus einige interessante Gedankenansätze über Chancen und Gefahren in unserer zunehmend digitalisierten Welt, über die Gefahren von Machtmissbrauch und um die Frage der Beherrschbarkeit der Maschinen, die der Mensch erschafft.
Leider geht vieles davon unter in einer künstlich aufgebauschten und in die Länge gezogenen Geschichte, die neben Sprüngen zwischen den Handlungen immer wieder in Nebensächlichkeiten abdriftet. Dazu kommt die furchtbare sprachliche Ausgestaltung, bei der man zunehmend den Eindruck bekommt, der Autor habe sich beim Schreiben an seinen ausufernden Satzkonstruktionen ergötzt und dabei die Form über den Inhalt gestellt. Beim Hörbuch unterstützt die oft herablassend wirkende Sprechweise von Sacha Rothemund noch diesen Eindruck. Schade, einige Grundansätze und Aussagen des Buches sind durchaus interessant, gehen aber in dem zu sehr dominanten selbstgefällig wirkenden Geschwafel unter.