Mittelmäßig
Zehn Kurzgeschichten nehmen die LeserInnen mit auf eine Reise ins ferne Japan und erzählen von Liebe, Glück, Trauer und dem Leben in dem kleinen Land mit seiner ganz großen Kultur.
Dabei erhalten die ...
Zehn Kurzgeschichten nehmen die LeserInnen mit auf eine Reise ins ferne Japan und erzählen von Liebe, Glück, Trauer und dem Leben in dem kleinen Land mit seiner ganz großen Kultur.
Dabei erhalten die LeserInnen einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der jeweiligen ProtagonistInnen, einige Geschichten sind miteinander verwoben und zeigen zwei Seiten der Wahrheit.
Ohne den japanischen Hintergrund hätten die meisten dieser Geschichten sehr gut funktioniert, eventuell auch mit einem kulturellen Hintergrund, der sich weniger auf das japanische versteift.
Franka Potente kennt Japan und seine Menschen, sie kehrt laut Klappentext immer wieder nach Tokio zurück – und sie bedient sich in ihrem Buch eines „gefährlichen Halbwissens“.
In der ersten Geschichte malt die Protagonistin den „Fuji-san“ auf Reispapier – nur nennt sie ihn „Fujiyama“ – einen Ausdruck den kein Japaner und keine Japanerin jemals für den japanischen Vulkan verwenden würde, den Fuji ist ein guter Freund und aus diesem Grund wird er auch „Fuji-san“ genannt.
Einige Geschichten passen sehr gut, bei anderen beschleicht die LeserInnen das Gefühl, dass die Autorin sich eines bekannten Stereotyps bedient hat um japanische Menschen verständlich zu klassifizieren.
Franka Potente schreibt gut und es wäre schön anderes von ihr zu lesen, Stoff bei dem sie sich nicht in der Darstellung einer Kultur versucht.
Abschließend ist noch zu sagen, dass der Klappentext lieblos und oberflächlich gestaltet wurde. Heißt die Schwangere auf der Buchrückseite noch Miyu, wird sie auf der Buchinnenseite zu einer Ikuko – in der Geschichte schließlich lautet ihr Name Mariko.